Matthias Görres spannt den großen Bogen

Schönecken · Mit dem Aufbau des Konzertpavillons am Forum im Flecken wird die Neugestaltung des Schönecker Dorfkerns bald abgeschlossen. Am Samstag, 19. September, soll die "Schliez-Bühne" ab 16 Uhr eingeweiht werden.

 Klein und Groß beieinander: Hinter dem Modell lagern die Teile für die „Schliez-Bühne“, die Matthias Görres der Gemeinde spendet. TV-Foto: Frank Auffenberg

Klein und Groß beieinander: Hinter dem Modell lagern die Teile für die „Schliez-Bühne“, die Matthias Görres der Gemeinde spendet. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Schönecken. Das neue Gemeindehaus Forum im Flecken ist als gute Stube Schöneckens schon fest etabliert, die neue Hühnerbachbrücke wird fleißig von Spaziergängern genutzt, und die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt gehen gut voran. Aber wie sieht es eigentlich mit der noch fehlenden Freilichtbühne auf dem Dorfplatz aus? Der Betonsockel wartet nur darauf, bebaut zu werden, und am Montag soll es tatsächlich so weit sein - gegen acht Uhr beginnt dann die Montage der "Schliez-Bühne", die der Metallbauer Matthias Görres der Ortsgemeinde spendet.
Die Elemente, aus denen die Konstruktion zusammengesetzt wird, lagern seit Donnerstag frisch verzinkt wieder auf Görres' Firmengelände - 18 Tonnen Stahl werden verbaut. "Wir rechnen damit, dass die Montage etwa zwei Tage dauern wird, dann sollte die Bühne stehen", sagt Görres. Am Samstag, 19. September, wird die Bühne um 16 Uhr feierlich eingeweiht. Ab 18 Uhr tritt der "Isleker Musikanten-Express" zum ersten Konzert auf.
Die Idee, eine Freilichtbühne im Flecken zu bauen, reicht mehr als 20 Jahre zurück. Bereits in den 1990er Jahren kamen Überlegungen auf, im Park unter der Burgruine einen Musikpavillon zu errichten - dazu kam es aber nie. Als dann die Planungen für das neue Gemeindehaus Fahrt aufnahmen, griff Görres den Grundgedanken auf und schlug der Ortsgemeinde vor, eine Konzertbühne für den entstehenden Dorfplatz zu spenden.
Man habe eigentlich eine kleinere Bühne im Blick gehabt, sagt Ortsbürgermeister Matthias Antony. "Sie hätte aber bei Weitem nicht die Wirkung gehabt wie der nun realisierte muschelförmige Entwurf. Matthias Görres sagte damals, dass, wenn er schon sponsort, er es auch richtig machen möchte." "Der geplante Pavillon gefiel einfach nicht. Ich stellte dem Rat also einen ersten eigenen Entwurf vor, der wurde noch einmal überarbeitet und schließlich angenommen", sagt Görres.
Im März 2013 präsentierte Görres - er ist unter anderem auch der erste Vorsitzende des Musikvereins Schönecken - schließlich ein Modell im Maßstab 1 zu 20 und erntete dafür dicken Beifall (der TV berichtete). Zur Projektpräsentation rechnete Görres mit Materialkosten von etwa 20 000 Euro.
"Bei der damals vorgestellten Gestaltung ist es dann auch geblieben", sagt er. Im eleganten Schwung werden nun fünf zwar massive, aber durchaus auch filigran wirkende Stahlbögen aufgerichtet. Zudem müssen an der Dachkante Glasplatten montiert werden, Planen können später den Bühnenrücken bei Bedarf verschließen. 56 geschützte Quadratmeter Grundfläche stehen dann für Auftritte zur Verfügung. Vom Bühnenboden aus gesehen, wird das Dach etwa sechs Meter hoch. "Wird die Bühne mit den Planen geschlossen, sind die Musiker so gut vor Wind und Wetter geschützt", sagt Antony. Und woher kommt der Name? "Der geht auf meine Urgroßeltern zurück. Meine Urgroßmutter war eine geborene Schliez", sagt Görres.
Auch wenn Görres Material und Montage übernimmt, ganz kostenlos ist die Konzertbühne für die Ortsgemeinde übrigens nicht. Betonsockel, Elektroversorgung, Planen und Glas kosten zusammen etwa 60 000 Euro. Die Bühne falle aber in das Förderprogramm der Ortskernsanierung, sagt Antony - 75 Prozent übernehme damit das Land.

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