Monzelfelder Rat will Raser ausbremsen

Monzelfeld · Der Monzelfelder Gemeinderat will in der Nähe der Grundschule dauerhaft zwei Messanlagen installieren, die den Autofahrern ihre Geschwindigkeit anzeigt. So soll die Sicherheit der Schulkinder und an der Bushaltestelle verbessert werden.

Monzelfeld. Was macht eine Gemeinde, wenn der Verkehr von einem Tag auf den anderen massiv zunimmt? Das ist in Monzelfeld der Fall: Wegen der Sperrung der B 50 zwischen Bernkastel-Kues und Longkamp nutzen die Autofahrer derzeit die Alternative über Monzelfeld.
Doch die etwa 200 Meter lange Ortsdurchfahrt, die sie dabei passieren, hat es in sich: Denn genau an dieser Straße liegt die Grundschule des Dorfes. "Für die Dauer der Umleitung haben wir nach Rücksprache mit dem Landesbetrieb Mobilität und der Verbandsgemeinde eine Tempo-30-Zone eingerichtet", sagt Ortsbürgermeister Lothar Josten.
Viele Fahrer sind zu schnell


Der Verkehr habe hier signifikant zugenommen, da jetzt auch der überörtliche Verkehr durch Monzelfeld führe. Darüber hinaus hat die Polizei per Radarmessung die Geschwindigkeiten der durchfahrenden Autos kontrolliert. Das Ergebnis: 18 Autos fuhren zu schnell.
Dazu hat die Gemeinde eine Messanlage von der Verbandsgemeinde ausgeliehen, die den durchfahrenden Autos ihre Geschwindigkeit anzeigt. Doch das ist den Monzelfeldern nicht genug: Sie wollen selbst zwei Messanlagen anschaffen und dauerhaft zwischen dem Bürgerhaus und dem anderen Ende des geraden Straßenstücks aufstellen. Jede der beiden Anlagen, deren Anzeigen beim Überschreiten der eingestellten Höchstgeschwindigkeit anfangen zu flackern und so die Fahrer für die Geschwindigkeit sensibilisieren, kostet 1300 Euro.
Das will der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung beschließen. Denn die eine Anlage reiche nicht, da sie nur das Tempo der Fahrzeuge messe, die vom Hunsrück an die Mosel fahren, sagt Josten. "Wir brauchen aber Sicherheit von beiden Seiten", sagt er. Nicht nur die Schulsituation sei ein wichtiger Faktor dafür, auch für die Fahrgäste an der dort befindlichen Bushaltestelle soll mehr Sicherheit geschaffen werden.
Dazu können die Messanlagen weiterhin dort stehen bleiben, auch wenn die Sperrung der B 50 bei Longkamp voraussichtlich Ende des Jahres aufgehoben wird und die Anzahl der Monzelfeld passierenden Fahrzeuge wieder auf das gewohnte Maß zurückgeht. "Wir haben ja trotzdem viel Verkehr", meint der Ortsbürgermeister. Genaue Zahlen könne er nicht nennen.
Wegen der Verkehrssicherheit waren beim Neubau der Ortsdurchfahrt vor wenigen Jahren bereits Verschränkungen auf dem betreffenden Straßenstück eingebaut worden, um die Geschwindigkeiten der Autos zu reduzieren. Wenn der Gemeinderat heute Abend den Kauf der beiden Anlagen beschließt, habe man alles Mögliche getan, sagt der Ortsbürgermeister. Josten: "Wir müssen ja nicht warten, bis etwas passiert."
Die Sitzung des Monzelfelder Gemeinderats in der Bürgerhalle beginnt heute Abend um 19 Uhr.
Extra

Dass man auf der Landstraße schneller fährt, leuchtet ja jedem ein. Schließlich laufen dort kaum Fußgänger herum und man will ja schnell von einem Ort zum anderen gelangen. Wenn dann aber ein Autofahrer mit hohem Tempo von der Landstraße kommt, kommt es schon mal vor, dass er zu schnell in den Ort hineinfährt und nicht früh genug bremst. Das ist sehr gefährlich. Denn wer zu schnell fährt, kann nicht schnell genug reagieren, wenn zum Beispiel ein Schulkind die Straße überqueren will. Andererseits gibt es auch Menschen, die sich einfach nicht an das Geschwindigkeits-Limit halten, weil sie mit ihren Autos angeben wollen. Außerdem macht das zu schnelle Fahren viel mehr Lärm als wenn ein Auto mit angemessener Geschwindigkeit durch den Ort fährt. Die Polizei wiederum kann auch nicht immer im Ort sein, um das Tempo zu kontrollieren. Deshalb wollen die Monzelfelder ein Gerät anschaffen, dass die Geschwindigkeit anzeigt. Manchmal sieht man dann einen Smiley, wenn man langsam genug fährt. Das soll die Autofahrer daran erinnern, auf die Bremse zu treten. hpl

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