Geschichte - und doch nicht lange her

Speicher · Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands präsentiert das Museum Speicher eine Sonderausstellung, die sich mit den Grenztruppen der ehemaligen DDR befasst. Die Exponate stammen von dem privaten Sammler Klaus Bernhard Basten aus Zemmer. Er hat den TV auf einem Rundgang begleitet.

 Klaus Bernhard Basten hat eine umfangreiche Sammlung zusammengestellt: In seinen Händen hält er den Ehrendolch von Generalleutnant Klaus-Dieter Baumgarten, stellvertretender Verteidigungsminister der DDR und Chef der Grenztruppen. Zu sehen sind auch eine Parade-Uniform mit Säbel und eine Generalmajors-Uniform. TV-Foto: Wilma Werle

Klaus Bernhard Basten hat eine umfangreiche Sammlung zusammengestellt: In seinen Händen hält er den Ehrendolch von Generalleutnant Klaus-Dieter Baumgarten, stellvertretender Verteidigungsminister der DDR und Chef der Grenztruppen. Zu sehen sind auch eine Parade-Uniform mit Säbel und eine Generalmajors-Uniform. TV-Foto: Wilma Werle

Foto: Wilma Werle (wiw) ("TV-Upload Werle"

Speicher. Es ist die militärische Lebensgeschichte eines systemtreuen und erfolgreichen Mannes, die Klaus Bernhard Basten in einer Vitrine zusammengestellt hat. Sein Name ist Klaus Saalfrank, zu DDR-Zeiten Kompaniechef der Grenztruppen.
Auszeichnungen und Orden aus den Jahren 1960 bis 1986 belegen, dass dieser Mensch über viele Jahre hinweg dem System linientreu bei Fuß stand. Doch die Wende brachte auch für ihn die persönliche Wende.

"Ich hatte den Eindruck, er wollte sich von allem befreien", beschreibt Basten den Moment, als Saalfrank ihm, dem leidenschaftlichen Sammler aus der Eifel, schon vor vielen Jahren sämtliche Urkunden und Dokumente überließ.
Schon seit er 16 ist, begeistert sich Basten für die preußisch-deutsche Militärgeschichte; sein Werdegang als Berufssoldat erleichterte ihm den Zugang zu Unterlagen und ermöglichte vielerlei Begegnungen, später auch mit Offizieren aus der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR und mit Grenzern.
"Mich hat immer interessiert, was das für Menschen sind, die die innerdeutsche Grenze bewachen." Nach vielen Gesprächen sagt er heute: "Oft war die Verantwortung der Familie gegenüber der Grund, sich dem System zu verschreiben." Aber die meisten seien mittlerweile "im Westen angekommen".
Die Mauer, Stacheldraht, Wachtürme und Schießbefehl sind nunmehr seit 25 Jahren Geschichte; ehemalige Uniformen der NVA werden im Internet und auf Flohmärkten verkauft.

Und Klaus Bernhard Basten hat seither eine umfangreiche Sammlung zusammengetragen: Parade- und Ausgehuniformen, Dienstgradabzeichen vom Soldaten bis zum Oberst, Stahlhelme, Stiefel, Wimpel, Truppenfahnen, Interimsspangen und Kampforden, und dazu umfassende Literatur. wiw
Noch bis Samstag, 31. Oktober, sind die Exponate im Museum der Verbandsgemeinde Speicher ausgestellt. Die Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Freitag sowie an Sonn- und Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr. Am Samstag, 3. Oktober, Tag der Deutschen Einheit, kann die Ausstellung von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.

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