Nationalparkversammlung formiert sich

Erbeskopf/Birkenfeld · Um die Interessen der am Nationalpark Hunsrück-Hochwald beteiligten Gemeinden zu vertreten, hat sich die Nationalparkversammlung gebildet. Sie hat nun ihren ersten Vorsitzenden gewählt.

Erbeskopf/Birkenfeld. Der Vorsitzende der Nationalparkversammlung heißt Bernhard Alscher. Der Birkenfelder VG-Bürgermeister trat in nicht-öffentlicher Sitzung gegen Landrat Matthias Schneider an.
Bei der geheimen Wahl entfielen jeweils elf Stimmen auf beide, zwei von 24 Delegierten waren nicht ins Hunsrückhaus gekommen. Bevor ein erneuter Wahlvorgang gestartet werden konnte, verzichtete Schneider, der danach zum Stellvertreter gewählt wurde. Dabei wurde vereinbart, dass Vorsitzender und Stellvertreter zur Hälfte der Amtszeit, also nach zweieinhalb Jahren, ihre Funktionen tauschen.

In einer ersten Stellungnahme sagte Bernhard Alscher, er sei angetreten, um den Kommunen in dieser Versammlung mehr Geltung zu verschaffen, "denn da spielt die Musik". Alscher will sich nun auch dafür einsetzen, dass die Sitzungen der Nationalparkversammlung künftig grundsätzlich öffentlich sind: "Das geht einfach nicht, dass wir hier Transparenz predigen und dann hinter verschlossenen Türen tagen." Matthias Schneider kommentiert den Wahlausgang so: "Ich habe da keine Probleme mit, auch nicht mit Dr. Alscher."

In einem weiteren Wahlvorgang wurden die "normalen" Bürger bestimmt, die zu den politischen Vertretern in der Versammlung dazustoßen: Anja Eckhardt, Klaus Görg, Sabine Becker, Stephan Billert, Thomas Mai und Marco Schupp. Ihre Stellvertreter sind Dr. Agnes Thiel, Anne Boor, Walter Goldschmidt, Christine Ostertag, Willi Weitz und Gisela Klippel.
Zu Beginn der Sitzung war die Geschäftsordnung beschlossen worden, die nach der konstituierenden Sitzung, als ein Entwurf des Nationalparkamtes keine Mehrheit gefunden hatte, in einer kleinen Arbeitsgruppe überarbeitet worden war.
Harald Egidi, Leiter des Nationalparkamtes, gratulierte dem Vorstand zur Wahl. Er freut sich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. In der Sitzung verdeutlichte er im Rahmen eines Sachstandsberichtes des Nationalparkamtes, wie bedeutend das Gremium ist. "Eine solch weitgehende bürgernahe und kommunale Einbindung mit Entscheidungsbefugnis wie im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist in den deutschen Nationalparks einmalig."
Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang, ist mit der Wahl zufrieden, betont aber auch dass die Bevölkerung frühzeitig einbezogen werden sollte: "Ich begrüße ausdrücklich, dass durch die Wahl die Nationalparkversammlung handlungsfähig geworden. So kann nun der Nationalparkbeirat aufgestellt werden.
Zudem kann die Nationalparkversammlung das Nationalparkamt bei den anstehenden Planungen und Maßnahmen unterstützen, Bei diesen Planungen und Maßnahmen gilt es, die Bevölkerung mitzunehmen." Mit kommunaler Nationalparkversammlung, Nationalparkakademie, Nationalparkbeirat und Bürgerforum habe man eine breite Basis für eine aktive Bürgerbeteiligung geschaffen.
Einer der nächsten Schritte wird nun die Einrichtung des Nationalparkbeirates sein. Er steht dem Nationalparkamt zukünftig als sachverständiges Gremium zur Seite und berät zu allen grundsätzlichen und fachlichen Fragen. Die Ernennung erfolgt in Abstimmung mit der kommunalen Nationalparkversammlung. sc/hpl

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