Bandjubiläum im Bim Bam

Trier · Seit 30 Jahren pflegt die Trierer Band Schein Tote Erben das Liedgut der legendären Ton Steine Scherben um Sänger Rio Reiser. Zum Jubiläum treten sie am Samstag, 3. Oktober, in einer der letzten Trierer Musikkneipen auf.

 Die Trierer Band Schein Tote Erben (von links Kalle Georg, Martin Ross, Govinda Anhäuser, Peter Anhäuser) spielt zu ihrem Jubiläum in der Gaststätte Bim Bam. Foto: privat

Die Trierer Band Schein Tote Erben (von links Kalle Georg, Martin Ross, Govinda Anhäuser, Peter Anhäuser) spielt zu ihrem Jubiläum in der Gaststätte Bim Bam. Foto: privat

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Trier. "Die Erben waren nie eine Coverband", sagt Gitarrist Kalle Georg, Gründungsmitglied und einziger aus der Ur-Besetzung der Trierer Band Schein Tote Erben. "Jede Formation hatte und hat ihre eigene Art, die Songs zu interpretieren."
Und so wird nicht nur einfach nachgespielt, sondern es findet eine permanente Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe von Rio Reiser & Co. statt. "Und auch nach 30 Jahren gibt es durchaus noch Neues zu entdecken", sagt Schlagzeuger Jörg Werner.
Dass in einigen Köpfen noch immer das vorschnelle Urteil linker Rabaukenmusik herumspukt, verfängt bei den drei Pädagogen, einem Gärtner und einem Schuhmacher rein gar nicht. Wie keine Band zuvor, so die einhellige Meinung der 35- bis 60-jährigen Musiker, haben es die Scherben verstanden, gute Rockmusik mit deutschen Texten zu verknüpfen. Und sie hatten "Gehirn genug, um zu überleben", wie ein amerikanischer Musikkritiker schrieb.
"Raus aus der Konformität", sagt Kalle Georg, "rebellieren gegen das Gefühl der Haltlosigkeit - das ist es, was mir die Texte sagen, das hält sie aktuell, und das versteht unser Publikum."
Es ist nicht das erste Mal, dass die Band im Bim Bam im Trierer Süden auftritt. Wirt Martin Schäfer hat die Traditionskneipe 2012 übernommen und führt sie bewusst als Schankwirtschaft weiter, entgegen aller Trends zur Szene-Gastronomie. In Trier dürfte er mittlerweile einer der Letzten sein, die Livemusik in diesem Rahmen veranstalten. Publikum und Musiker sind hier auf Augenhöhe, Berührungsängste gibt es nicht. Das hat sich herumgesprochen. Inzwischen kommen auch Bands aus Luxemburg, Düsseldorf oder Kassel zu Aufritten.

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