Vom Wildschweinsteak bis zum Kürbis

Erbeskopf · Regionale Produkte stehen beim Schlemmermarkt am Hunsrückhaus im Vordergrund, dazu ergänzen Spezialitäten aus anderen Regionen das Angebot. Beim Publikum kommt das Konzept offensichtlich an.

 Kürbisse aus dem Wittlicher Land hat Patrik Hillebrand aus Kinderbeuern zum Schlemmermarkt mitgebracht.

Kürbisse aus dem Wittlicher Land hat Patrik Hillebrand aus Kinderbeuern zum Schlemmermarkt mitgebracht.

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
 Michael Becker verteilt Kostproben von gebratenem Wildschwein an Besucher des Schlemmermarktes. TV-Fotos (3): Christoph Strouvelle

Michael Becker verteilt Kostproben von gebratenem Wildschwein an Besucher des Schlemmermarktes. TV-Fotos (3): Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"
 Selbstgesammelte Walnüsse vom eigenen Baum bietet Petra John-Cooley aus Weiperath an.

Selbstgesammelte Walnüsse vom eigenen Baum bietet Petra John-Cooley aus Weiperath an.

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Erbeskopf. Eine Quittentarte gefällig oder eine Gemüsequiche mit Paprika, Hokkaido-Kürbis und Spinat aus dem Hunsrück? Beim Schlemmermarkt vor und im Hunsrückhaus am Erbeskopf sind diese Leckereien am Stand von Jeannette Mareien von Waldtischleindeckdich aus Abentheuer zu bekommen.
Sie hat sich zusammen mit ihrer Partnerin Margot Hahn-Reichelt auf Gerichte mit regionalen Produkten spezialisiert, das Ganze möglichst in Bio-Qualität. "Ich finde es wichtig zu zeigen, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln wir auf dem Hunsrück haben", erklärt sie. Damit liegt sie auf einer Wellenlänge mit Almuth Brand stetter, Leiterin des Hunsrückhauses, die den Schlemmermarkt organisiert. "Es geht auf dem Markt hauptsächlich um regionale Produkte", sagt sie. Wer heimische Produkte bevorzugt, unterstütze damit auch die heimische Wirtschaft.
Etwa 30 Anbieter zeigen auf dem Gelände vor dem Hunsrückhaus und im Gebäude selbst eine große Vielfalt an heimischen Produkten: Mineralwasser aus Malborn, Wurst und Schinken vom Highland-Cattle-Rind aus Monzelfeld, Walnüsse aus Weiperath. "Wir hatten an unseren beiden Bäumen so viele Walnüsse geerntet, dass wir erstmals zum Erbes kopf gekommen sind, um diese hier anzubieten", sagt Petra John-Cooley. Am Stand des Umweltministeriums, den dieses mit Unterstützung des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz Kreisgruppe Bernkastel-Wittlich betreibt, gibt es frisch zubereitete Kostproben wie Rehragout mit Wirsingkartoffeln oder kleine Steaks vom Wildschwein. Einen besonderen Hingucker hat Gaby Reuter mitgebracht: Sie verkauft echte Horather Wassermelonen, geerntet im eigenen Garten. "Sie haben innen rotes Fruchtfleisch und sind zuckersüß", schwärmt sie. Und auch Seidenmalerei kann einen regionalen Touch haben: Monika Monzel aus Morbach bietet Tücher und Krawatten mit gemalten Hunsrücker Motiven wie der Burgruine Baldenau oder dem Hunsrücker Holzmuseum an.
"Das Angebot ist reichhaltig und lecker", sagen Petra und Jörg Tullius aus St. Katharinen bei Bad Kreuznach, die mit Sohn Luca gekommen sind. Sie gehören zu den rund 3000 Besuchern, die zum Schlemmermarkt ans Hunsrückhaus gekommen sind. Sie loben die schöne Atmosphäre und die gute Parkplatzsituation. Zudem sei es schön, dass man einfach nur mal probieren kann. Doch lässt sich das regionale Konzept mangels regionaler Anbieter offenbar nicht durchhalten. Zwischen den vielen einheimischen Produkten finden sich auch Schinken aus dem Schwarzwald und Käse aus Tirol und Bayern. "Ich muss trotz allem Bemühens um regionale Erzeuger darauf achten, dass der Mix an Produkten stimmt, das Angebot am Schlemmermarkt attraktiv ist", sagt Brandstetter. Die regionalen Initiativen wie Ebbes von Hei! und SooNahe sind am Hunsrückhaus nicht vertreten. Doch soll sich der Mix zugunsten heimischer Erzeuger wandeln: Im kommenden Jahr will Brandstetter verstärkt regionale Anbieter an den Erbeskopf locken.

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