"Den Billardtisch stellen wir ins Café"

Schweich · In einer Planungswerkstatt haben Jugendliche aus der Verbandsgemeinde (VG) Schweich konkrete Vorschläge für das Projekt Jukiz erarbeitet. Es handelt sich dabei um das Jugendkultur- und Informationszentrum für die Verbandsgemeinde Schweich.

 Die Teilnehmer der Planungswerkstatt zeigen die Karte mit Infos zum Jukiz-Planer. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Die Teilnehmer der Planungswerkstatt zeigen die Karte mit Infos zum Jukiz-Planer. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Foto: Stefanie Frese-Schwarz (sfs) ("TV-Upload Frese-Schwarz"

Schweich. 20 Jugendliche haben sich einen Tag lang in Schweich getroffen, um in einer Planungswerkstatt mit Workshops Ideen für ein Jugendzentrum zu entwickeln. Der Jukiz-Planer gefiel den Teilnehmern dabei am besten: Mit diesem eigens entwickelten Computerprogramm (siehe Extra) konnten sie ein virtuelles Jugendzentrum gestalten und darin ihre Vorschläge verwirklichen. Grundlage des Programms Jukiz sind die zwei Ressourcen Budget und Platz. Es steht ein virtuelles Grundstück zur Verfügung, auf dem ein Haus mit den benötigten Räumen erstellt wird. Diese Räume kann man dann mit Objekten, etwa einem Billardtisch, ausstatten. Dabei läuft immer ein Kostenzähler mit, der anzeigt, wie viel Budget noch vorhanden ist.
Die Jugendlichen in der Planungswerkstatt Jukiz haben konkrete Vorstellungen davon, wie ihr Jugendzentrum aussehen soll. "Es muss an einem zentralen Standort gebaut werden und ein Jugendcafé haben", wünscht sich Yegor Lemmer (13) aus Schweich. Lisa Birkel (13, Schweich) möchte einen Tanzraum. Taron Trierweiler (12, Fell) möchte einen Raum zum Chillen. Ein Computerraum mit Spielkonsolen, ein Tonstudio mit schallisolierten Wänden, Kletterwand, Billard und Tischtennis stehen außerdem auf der Wunschliste der Jugendlichen. In Ruhe die Hausaufgaben machen, Theaterspielen, Filmabende und Partys - auch dafür sollte das Jukiz Räumlichkeiten bieten. Diese konkreten Vorschläge haben die Jugendlichen in drei Phasen erarbeitet. Zunächst machten sie sich in der Kritikphase darüber Gedanken, was in Schweich an Möglichkeiten für Jugendliche fehlt. In der Phantasiephase konnten sie ihre Wünsche und Ideen entwickeln, und in der Planungsphase dann gemeinsam realistische Ziele und Vorschläge anvisieren.
Dirk Marmann und Isabelle Ziehm, Jugendpfleger der Verbandsgemeinde beziehungsweise der Stadt Schweich, waren mit den Ergebnissen der Planungswerkstatt sehr zufrieden. Sie appellierten an die Jugendlichen, weiter aktiv zu bleiben und in ihrem Bekanntenkreis das Thema Jugendzentrum immer wieder anzusprechen. Alle Teilnehmer hoffen, dass das Jukiz bald realisiert wird , damit sie es auch selber noch nutzen können.
Der Politikwissenschaftler Stefan Henn erklärte den Jugendlichen, wie politische Entscheidungen ablaufen, welche Gremien dabei mitarbeiten und wer sich an den Kosten beteiligt. Einige der Teilnehmer erklärten sich bereit, die Ergebnisse der Planungswerkstatt dem Stadtrat vorzustellen. sfs
Extra

Auch alle anderen Jugendlichen können den Jukiz-Planer nutzen. Auf der Internetseite <%LINK auto="true" href="http://www.jukiz-schweich.de" class="more" text="www.jukiz-schweich.de"%> kann man das Programm downloaden und nach eigenen Vorstellungen ein Jugendzentrum erstellen. Diese Entwürfe werden dann bei der endgültigen Planung berücksichtigt. Auf diese Weise will man viele Jugendliche erreichen und ihre Wünsche einbeziehen. Sebastian Pauli hat das Computerprogramm Jukiz-Planer entwickelt. Er ist Geoinformatikstudent an der Uni Trier. Gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Stefan Henn baut er Inospace.de auf. Mit dieser Website wollen die beiden eine innovative Bürgerbeteiligung bei politischen Prozessen ermöglichen. sfs

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