Unfall mit einer Toten und einer Schwerverletzten beschäftigt Rettungskräfte stundenlang – Ursache noch unklar

Kleinich · Großeinsatz für Polizei, Rettungskräfte und Straßenmeistereien: Der Unfall bei Kleinich (TV vom 26. Oktober) weist eine besondere Dimension und Tragik auf. Die Verkehrsbeeinträchtigungen dauerten fast 21 Stunden.

Unfall mit einer Toten und einer Schwerverletzten beschäftigt Rettungskräfte stundenlang – Ursache noch unklar
Foto: Christoph Strouvelle

Schwere Unfälle gehören auf der Hunsrückhöhenstraße fast zur Tagesordnung. Dass daran allerdings drei Fahrzeuge (zwei Lastwagen und ein Pkw) beteiligt sind und sich das Trümmerfeld über 400 Meter hinzieht, ist doch eher selten. "Es sah schon schlimm aus", sagt Thomas Edringer, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, am Dienstag zu dem Geschehen vom Vorabend.

Wie kurz berichtet (TV vom 27. Oktober ) kostete der Unfall auf der Hunsrückhöhenstraße zwischen Irmenach und Hochscheid eine 24 Jahre alte Autofahrerin das Leben. Eine 44 Jahre alte Lastwagenfahrerin einer Spedition aus der Region erlitt nach Auskunft von Thomas Edringer "sehr schwere Verletzungen". Der Unfallverursacher, ein 28 Jahre alter Sattelzugfahrer aus dem Baltikum, blieb unverletzt.

Als die Rettungskräfte am Unfallort auf der Gemarkung Kleinich eintreffen, ist völlig unklar, was passiert ist, weil die Fahrzeuge auf verschiedenen Seiten von der Fahrbahn abgekommen waren. Erst in der Nacht gibt es etwas Klarheit über den Unfallhergang. Der sieht nach Auskunft von Peter Werland, Leiter der Polizeiinspektion Morbach, so aus: Gegen 18.30 Uhr ist der Lastwagen aus Litauen auf der Hunsrückhöhenstraße in Richtung Trier unterwegs. Aus bisher ungeklärter Ursache gerät der Fahrer in einer lang gezogenen Linkskurve zunächst auf den Seitenstreifen und anschließend auf die Gegenfahrbahn. Dort stößt er mit dem Auto der 24 Jahre alten Frau aus der Nähe von Kappel (Rhein-Hunsrück-Kreis) zusammen. Ihr Wagen landet in der Böschung. Die Frau ist offenbar sofort tot.

Die dahinter kommende Lastwagenfahrerin verliert die Kontrolle über ihr Fahrzeug und kommt nach links von der Fahrbahn ab. Sie stößt gegen mehrere Bäume und zieht sich dabei die schweren Verletzungen zu. Das mit tonnenschweren Papierrollen beladene Fahrzeug des Unfallverursachers kippt in dem angrenzenden Waldstück um.

Am Dienstagmorgen gibt es weitere Details zum Unfallhergang. Nach Angaben von Peter Petry (Polizei Morbach) haben sich die beiden Lastwagen berührt. "Alkohol war nicht im Spiel", sagt der Beamte. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 170.000 Euro. Zur Klärung der Unfallursache wird ein Gutachter angefordert. Mehrere Feuerwehrautos leuchten die 400 Meter lang Strecke aus, damit er fotografieren und filmen kann. Die Hunsrückhöhenstraße ist in diesem Bereich stundenlang gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Horbruch und Hirschfeld.

Auch nach der Bergung der Wracks durch eine Spezialfirma bleibt die Straße erst noch zu. Beschädigte Bäume müssen gefällt und die Fahrbahn muss gereinigt werden. Am Vormittag wird eine halbseitige Sperrung eingerichtet (mit Ampelreglung), weil noch untersucht wird, ob Öl und/oder Benzin ins Erdreich geflossen sind. Erst seit 15.15 Uhr am Dienstag fließt der Verkehr wieder problemlos. Im Einsatz sind die Feuerwehren aus Morbach, Longkamp, Kleinich, Hochscheid und Noviand sowie Mitarbeiter der Straßenmeistereien Bernkastel-Kues und Kirchberg. Die Einsatzzentrale besetzen Mitglieder Kueser Feuerwehr. Für einige Wehrleute endet der Einsatz erst, als die Nacht vorbei ist.

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