Polizei: 40-jährige Frau aus Hermeskeil wurde vermutlich erdrosselt – Viele Nachbarn sind ratlos und betroffen

Hermeskeil · Der gewaltsame Tod einer 40-jährigen Frau in Hermeskeil hat viele Bewohner der Hunsrückstadt erschreckt und wirft Fragen auf. Besonders betroffen zeigt man sich in der Siedlung oberhalb der Martinusstraße, wo sich die Tat am Freitag ereignet hatte.

Polizei: 40-jährige Frau aus Hermeskeil wurde vermutlich erdrosselt – Viele Nachbarn sind ratlos und betroffen
Foto: Agentur Siko
Polizei: 40-jährige Frau aus Hermeskeil wurde vermutlich erdrosselt – Viele Nachbarn sind ratlos und betroffen
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"Wie kann das bei uns passieren?" fragen sich die meisten Anwohner, die am Frauenrötchen – so heißt die Straße – auf das Geschehen angesprochen werden . Die Siedlung in Hanglage ist kein sozialer Brennpunkt, sondern ein stilles Wohngebiet am Hermeskeiler Stadtrand.

Hier stehen einfache Reihenhäuser wie auch Einfamilienhäuser der gehobenen Art. Es gibt viele gepflegte Vorgärten, viel Rasen, da und dort auch Gartenzwerge. Am Freitag gegen 20 Uhr war in einer Wohnung die Leiche einer 40-jährigen Bewohnerin gefunden worden. Die Polizei geht von Tod durch Strangulieren aus.

In der unmittelbaren Nachbarschaft des mutmaßlichen Tatorts hüllen sich die meisten Menschen zunächst in Schweigen. Ja, ja, die Frau, ihr Partner und ihr Kind hätten wohl dort im Haus gewohnt und wie so üblich habe man sich auf der Straße gegrüßt, aber wirklich gekannt habe man sie nicht. Im betreffenden Mehrfamilienhaus wohnen vier Parteien. Nach dem Druck auf die Klingeln wird eine Wohnungstür geöffnet.

Willkommen ist der Besucher hier nicht. Die Bewohner wirken genervt und erklären sofort, dass sie keinerlei Angaben machen wollen: "Seit Samstag streichen ständig Leute um unser Haus herum, fotografieren oder versuchen, in unser Treppenhaus zu kommen. Würde Ihnen das nicht auf die Nerven gehen?" Gesprächiger zeigt sich ein Nachbar, der einige Häuser weiter lebt. "Ich war am Freitagnachmittag zu Hause, aber gehört habe ich nichts. Als meine Frau gegen 20 Uhr heimkam fiel auf, dass immer mehr Polizei auf der Straße erschien." Der Bewohner erinnert sich an Kripobeamte in weißen Schutzanzügen, die wohl im Nachbarhaus nach Spuren gesucht haben. Später sei dann eine abgedeckte Leiche hinausgetragen und weggebracht worden.

Direkt gekannt habe er das Paar nicht, aber es seien nette und freundliche Leute gewesen. "Auch sie war immer so nett, nun ist sie tot, und jeder fragt sich, was da geschehen ist", sagt er und fügt hinzu: "Uns Nachbarn hat niemand informiert. Wir wissen auch nicht, wo der Mann und das Kind hingekommen sind." Seit Freitag jedenfalls habe er beide nicht mehr gesehen. Frage des TV-Reporters: "Hat denn die Polizei nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft nach möglichen Zeugen gesucht? Wurde jemand festgenommen?" Antwort des Bewohners: "Nein, nach Zeugen haben die nicht gesucht. Es wurde offenbar auch niemand festgenommen."

Derweil stehen auf der Straße einige Spaziergänger und sprechen über das Geschehen. "Wir wohnen weiter oberhalb und haben davon erst im Radio erfahren", erklärt ein Mann mit weißem Scotchterrier. Eine Frau sagt: "Man kann über die Familie nichts sagen - ruhige Leute waren das. Das war schon ein Schock." Der Fall sei inzwischen im Viertel Dauergespräch - "das ist hier wie in einem Dorf".

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