Motorrad fährt in verunglücktes Auto: Zwei Tote bei Unfall in Sefferweich - Autofahrerin schwer verletzt

Sefferweich · Bei einem Unfall in der Nähe von Sefferweich (Eifelkreis Bitburg-Prüm) sind in der Nacht auf Mittwoch zwei Männer ums Leben gekommen, eine Frau wurde schwer verletzt. Der 18-jährige Motorradfahrer war auf der Landstraße 32 mit dem verunglückten Auto kollidiert.

 Ein Motorradfahrer ist in der Nacht zum Mittwoch in ein auf der L 32 bei Sefferweich liegendes Auto gefahren, das sich dort zuvor überschlagen hatte.

Ein Motorradfahrer ist in der Nacht zum Mittwoch in ein auf der L 32 bei Sefferweich liegendes Auto gefahren, das sich dort zuvor überschlagen hatte.

Foto: Polizei Bitburg

Zwei Menschen, 18 und 62 Jahre alt, sind tot, die 44-jährige Autofahrerin liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Und so viele Fragen sind noch ungeklärt. Die Polizei hofft auch auf die Aussage der Frau, um herauszufinden, wie es in der Nacht auf Mittwoch zu dem Unfall auf der L32 kommen konnte. Doch noch habe man keine genaue Kenntnis darüber, wie es ihr gehe, sagt Wolfgang Zenner von der Polizei Bitburg.Viele offene Fragen

Was die Beamten bislang wissen: Die Frau sitzt am Dienstagabend am Steuer, neben ihr der 62-jährige Beifahrer, sie sind unterwegs auf der L32 von Sefferweich in Richtung Neidenbach. Beide stammen aus der Vulkaneifel. Gegen 23.35 Uhr kommt der Toyota Yaris in einer langgezogenen Linkskurve nach links von der Fahrbahn ab - aus welchem Grund ist noch völlig unklar. Das Fahrzeug rammt eine Schutzplanke, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen.
"Wir gehen davon aus, dass die beiden sich noch selbst aus dem Auto befreien konnten", sagt Zenner. Dieses soll jedoch unbeleuchtet gewesen sein, als aus Richtung Balesfeld der Motorradfahrer kam. Der 18-Jährige aus dem Raum Kyllburg kollidierte mit seiner Yamaha mit dem verunglückten Auto, das die Straße blockierte.
Die Polizei geht derzeit davon aus, dass erst aus Folge dieses Zusammenpralls sowohl der Beifahrer, der im Wagen gesessen hatte, als auch der Motorradfahrer ihr Leben verloren. Die 44-Jährige soll bereits zuvor schwer verletzt worden sein. Den genauen Unfallhergang soll nun ein Gutachter klären. Gesichert könne er derzeit keine Aussage treffen, sagt Zenner - weder darüber, wie schnell der Motorradfahrer unterwegs noch wie viel Zeit zwischen den beiden Unfällen vergangen war.

Auto und Motorrad wurden beschädigt, die Beamten sprechen von einem Sachschaden von 10?000 Euro. "Zwei Notärzte des Deutschen Roten Kreuzes, das mit drei Rettungswagen vor Ort war, hatten noch an der Unfallstelle versucht, die beiden Männer zu reanimieren. Auch Feuerwehrleute haben noch bei der Herzdruckmassage geholfen - ohne Erfolg", sagt Willi Schlöder, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bitburger Land, der den fast fünf Stunden dauernden Einsatz der rund 40 Wehrleute aus Sefferweich, Neidenbach und Kyllburg koordiniert hat. Suche mit Wärmebildkamera

Motorrad fährt in verunglücktes Auto: Zwei Tote bei Unfall in Sefferweich - Autofahrerin schwer verletzt
Foto: Agentur Siko
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Foto: Agentur Siko

"Wir haben mit einer Wärmebildkamera die umliegenden Hecken, Felder und die weitere Umgebung abgesucht, da wir nicht wussten, ob noch ein Sozius auf dem Motorrad gesessen hat, der sich vielleicht im Schock von der Unfallstelle entfernt haben konnte."

Doch der Motorradfahrer, der durch den Aufprall die Böschung hinabgeschleudert wurde, war, wie die Suche ergeben hat, allein unterwegs. Die L?32 wurde in der Nacht vollgesperrt, damit die Polizei und ein externer Sachverständiger die Unfallspuren sichern konnten. "Die Feuerwehr hat die Unfallstelle für die Spurensuche ausgeleuchtet", sagt Schlöder.
Eine Umleitung wurde über Neidenbach, Malbergweich und Staffelstein eingerichtet. Erst gegen 4.30 Uhr am Mittwochmorgen konnte die Unfallstelle aufgeräumt und zusammengekehrt werden. "Insbesondere für unsere jungen Feuerwehrmänner aus Neidenbach war das ein harter Einsatz", sagt Schlöder. "Die 16- und 17-jährigen Männer haben in zwei Einsätzen nun vier Tote gesehen. Denn sie waren vor zwei Wochen an der Nimstalbrücke auf der A60 mit dabei, wo wir zwei Tote geborgen haben. Da muss man schon ein dickes Fell entwickeln."

Dazu gebe es für die Feuerwehrmänner jedoch auch die Möglichkeit, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, erklärt Schlöder. "Wir treffen uns heute Abend aber erstmal zu einer Nachbesprechung des Einsatzes. Es ist einfach wichtig, darüber zu reden."

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