Wie heißt die denn noch mal? - Der Naturpark Nordeifel hat eine kostenlose Pflanzenfinder-App entwickelt

Prüm/Nettersheim · Oh, die ist aber schön, die Blume. Nur: Wie heißt die denn? Diese Frage ist von nun an leicht zu beantworten: Der Naturpark Nordeifel hat für Mobiltelefone jetzt eine sogenannte Pflanzenfinder-App entwickelt.

 Dominik Hosters freut sich über die neue Pflanzen-App. Kleines Bild unten: So werden die Pflanzen in der kostenlosen App dargestellt. TV-Fotos (2): Gudrun Klinkhammer

Dominik Hosters freut sich über die neue Pflanzen-App. Kleines Bild unten: So werden die Pflanzen in der kostenlosen App dargestellt. TV-Fotos (2): Gudrun Klinkhammer

Foto: (e_pruem )

Prüm/Nettersheim. Da guckst du: Nicht selten steht der Wanderer wie der Ochs vorm Berg vor den Pflanzen, die ihm am Wegesrand begegnen. Da blüht etwas wunderbar rosa, gelb oder weiß, aber der Name oder gar die Verwendungsmöglichkeit? Fehlanzeige. Dieser Bildungslücke begegnet der Naturpark Eifel jetzt mit einer neuen App.
Dominik Hosters, seit Anfang des Jahres Chef der Naturpark-Geschäftsstelle in Nettersheim (Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen), ist auch der Projektbetreuer bei der App-Entwicklung gewesen. Hosters: "Die 200 wichtigsten Pflanzen der Eifel und ihre Verwendungsmöglichkeiten haben wir gebündelt. Bei der App handelt es sich wirklich um ein auf die Region spezialisiertes Produkt", sagt der Diplom-Geograf. Der hier übrigens noch dazulernt: Die in der Eifel weit verbreitete und markant duftende Pflanze "Mädesüß" kannte er aus seiner Heimat, dem Sauerland, gar nicht. In der App wird sie, da eifeltypisch, aufgeführt.Installieren und los geht's


Auf der Internetseite des Naturparks Eifel wird man unkompliziert und schnell zum kostenlosen Produkt gelotst. Rasch ist die App installiert, danach kann es sogleich losgehen. Per Ausschlussverfahren wird die gesuchte Blume immer weiter eingegrenzt. So kann man zum Beispiel die Blütenfarbe, die Beschaffenheit der Blätter und die Blütezeit eingeben und findet auf diese Weise das, wonach man Ausschau hält.
Die schlicht gehaltenen Zeichnungen sind dabei hilfreich. Sie zeigen, wann etwa ein Blatt als gefiedert, gekerbt, gesägt oder gezähnt gilt. Irgendwann ist es geschafft, bei der pinken Schönheit am Wegesrand zum Beispiel handelt es sich um das schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium).
Näheres zur Wuchshöhe, zur Frucht, zum Standort, zur Verbreitung, zur Nutzung, beziehungsweise zur Giftigkeit und zur Gefährdung wird gegliedert aufgeführt, klickt der App-Nutzer das Bild des schmalblättrigen Weidenröschens an. Interessant sind auch die sogenannten Zeiger-Pflanzen: Die Galmei-Grasnelke zeigt zum Beispiel Schwermetallrasen an, steht also gerne auf ehemaligen Abraumhalden.
Ob Feldahorn, Schwarzerle, Mehlbeere, Gelber Eisenhut, Bärlauch, Schlangen-Wiesenknöterich oder Wald-Engelwurz, mit dem Pflanzenfinder ist das Benennen der Blumen, Sträucher, Kräuter und Bäume kein Hexenwerk mehr.
Drei Jahre lang brauchte es von der Idee bis zu Umsetzung. Externe Fachleute unterstützten das Team des Naturparks Nordeifel bei der Entwicklung der App, die bereits nach kurzer Zeit von den Verbrauchern sehr gelobt wird, wie Hosters nicht ohne Stolz berichtet. Auch Anne Stollenwerk, Geschäftsführerin der rheinland-pfälzischen Naturpark-Niederlassung in Prüm, ist begeistert: "Ich bin sehr glücklich über das neue Angebot, denn hiervon profitiert der gesamte Naturpark. Gäste und Einheimische können nun auf ihren Wanderungen problemlos die häufigsten Pflanzen bestimmen, ohne schwere Bestimmungsbücher tragen zu müssen."Weckt den Entdeckergeist


Zudem habe der Naturpark mit der App nun ein weiteres attraktives Angebot speziell auch für eine junge Zielgruppen geschaffen. Anne Stollenwerk: "Ist einmal eine Pflanze bestimmt, dann wird schnell der Entdeckerdrang angeregt und die Suche nach der nächsten unbekannten Schönheit am Wegesrand beginnt. So macht Wandern und Naturerleben noch mehr Spaß."
Selbst wenn die Naturparkgeschäftsstellen aufgrund von Landesfördermitteln teilweise eigenständige Projekte umsetzen, so sei es doch stets wichtig, eng zusammenzuarbeiten und Projekte umzusetzen, die auch über die Ländergrenzen hinweg ausstrahlen. Anne Stollenwerk: "Das ist mit der Pflanzenfinder-App eindeutig gelungen."
Die Pflanzenfinder-App kann über die Internetseite des Naturparks kostenlos auf das Mobiltelefon geladen werden. Die Adresse: www.naturpark-eifel.de
Extra

Wie heißt die denn noch mal? - Der Naturpark Nordeifel hat eine kostenlose Pflanzenfinder-App entwickelt
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Der deutsch-belgische Naturpark umfasst ein Gebiet, das von Prüm bis nach Stolberg, von Zülpich bis weit nach Belgien hineinreicht. Geschäftsstellen gibt es in Nettersheim, Prüm und im belgischen Robertville. Je nach Lage wird dabei vom Naturpark Nordeifel, vom Naturpark Eifel oder vom Naturpark Hohes Venn-Eifel gesprochen. Nicht verwechseln sollte man den Naturpark Eifel mit dem Nationalpark Eifel. Der Nationalpark besitzt eine wesentlich strengere Schutzstufe als der Naturpark und verfolgt andere Ziele. gkli

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