Gesamtschule am Wolfsberg: Marode Betondecke wirft Zeitplan nach hinten

Trier-Heiligkreuz · Sanierung und Teilumbau der Integrierten Gesamtschule am Wolfsberg sollen in vier bis fünf Jahren abgeschlossen sein. In dieser Woche wurde das bisher offene Atrium des C-Gebäudes zum umschlossenen Großraum - ein entscheidender Schritt bei der laufenden, insgesamt rund 18 Millionen teuren Schulsanierung.

Gesamtschule am Wolfsberg: Marode Betondecke wirft Zeitplan nach hinten
Foto: (h_st )

Trier-Heiligkreuz. Wie wird aus dem offenen Atrium im C-Gebäude der Schule am Wolfsberg (IGS) ein geschlossener Mehrzweckgroßraum für die Mensa und Veranstaltungen? Antwort: Indem man das Atrium mit einem Dach nach oben abschließt. Klingt einfach, aber so ein Umbau bedarf monatelanger Vorplanung und zur Ausführung ist schweres Gerät erforderlich.
In dieser Woche haben die Planer von der Gebäudewirtschaft Stadt Trier diesen entscheidenden Schritt getan: Mit zwei Spezialtransportern trafen sechs passgenau vorgefertigte Bauelemente ein, die als Träger der künftigen Dachverglasung über dem vorher offenen Atrium des C-Gebäudes dienen. Per Schwerlastkran wurden die 12,50 Meter breiten, 0,80 Meter hohen und einen Meter breiten Stahlbetonelemente zentimetergenau in ihre Positionen gehievt. Nach Angaben von Projektleiterin Beatrix Maier und Bauleiter Jens Hitzemann ist damit die Basis für eine Glasdachkonstruktion geschaffen, die das ehemalige Atrium des C-Gebäudes zu einem großen, rund 215 Kubikmeter umfassenden Raum werden lässt.Folienabdeckung statt Kies


Der Umbau des Atriums ist einer der spektakulären Arbeitsschritte - aber nur ein Teil des bisher in das C-Gebäude investierten Aufwands, wobei auch Verzögerungen im Zeitplan vorkamen (der TV berichtete). Ursache waren die bei Altbausanierungen üblichen "Überraschungen". Projektleiterin Maier: "Beim Öffnen der alten Dachhaut des C-Gebäudes fanden wir eine total marode Betondecke vor. Ungeplant wurde so eine umfassende wie kostensteigernde Betonsanierung erforderlich." Das ehemalige Kiesdach nach Art der 70er-Jahre werde nun durch eine Folienabdeckung aus Spezialkunststoff ersetzt. Inzwischen abgeschlossen sei die Auskernung im Gebäudeinneren. Außen erhält der Bau eine nach neusten energetischen Erkenntnissen gestaltete Fassade mit dreifach verglasten Kunststofffenstern. Die gesamte Heiz- und Lüftungstechnik wird ausgetauscht und im Rahmen einer energetischen Sanierung auf modernsten Stand gebracht. Gleiches gilt für den Brandschutz. Interessanterweise werden die Klassenräume nicht mehr zentral belüftet, sondern erhalten jeweils eine eigene, individuell regelbare Lüftungstechnik.
Wann das "neue" C-Gebäude bezugsfertig ist kann die Projektleiterin noch nicht genau sagen. Maier: "Wir mussten unseren Zeitplan nach hinten korrigieren. Ich schätze, es wird Ende 2017 sein."Unterricht auf der Baustelle:

Extra

Unterricht auf der Baustelle: Nach Abschluss der Arbeiten am C-Gebäude wird im zweiten Bauabschnitt das L-Gebäude der IGS am Wolfsberg saniert. Der Abschluss dieser Maßnahme ist voraussichtlich im Herbst 2019, die Aufnahmekapazität der IGS beträgt dann 900 Schüler. Zunächst aber werden Lehrer und Schüler weiter mit Provisorien und beengten Raumverhältnissen leben müssen. Auch die Verwaltung arbeitet derzeit in einem Container. Projektleiterin Maier: "Insgesamt zeigen alle Betroffenen Verständnis, obwohl manchmal auch Klagen kommen." Entlastung wird die Mobile Holzschule bringen - eine zerlegbare Konstruktion aus passgenauen Holzmodulen. Die Betonfundamente für die "Holzschule" sind neben dem C-Gebäude schon angelegt. In 14 Tagen soll mit dem Aufbau begonnen werden. Maier: "Zum 17. März 2017 ist die Holzschule dann einsatzbereit. Nach den Arbeiten auf dem Wolfsberg folgt ein weiterer Einsatz in Trier-West." f.k.

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