Der Seniorenbus für die VG Bernkastel-Kues und Morbach ist in Sichtweite

Bernkastel-Kues/Morbach · Das Leben auf dem Land hat Vorteile aber auch Nachteile. Für ältere Menschen, die eigenständig bleiben wollen, spielt die Mobilität eine wichtige Rolle. Bernkastel-Kues und Morbach werden gemeinsam tätig.

Das neue Jahr ist nicht mehr fern. Was wird es bringen? Der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und der Einheitsgemeinde Morbach zwei gemeinsame Projekte: Mitfahrerbänke sowie einen Senioren- und Behindertenbus.

Hintergrund: Auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten des Öffentlichen Personennahverkehrs soll es möglich sein, von den Orten in die Zentren, also Bernkastel-Kues und Morbach, zu gelangen. Während es bei den Mitfahrerbänken keine Garantie für eine Mitnahme gibt, sieht das bei dem Bus anders aus. Er soll an festgelegten Tagen unterwegs sein - wenn er vorher angefordert worden ist.

Wie berichtet hat sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) angeboten, den Bus zu stellen. Die Organisation hatte schon vor Jahren einen Plan für den kreisweiten Einsatz vorgelegt. "Da nicht alle Kommunen mitzogen, wurde das Projekt fallen gelassen", sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Heinz-Werner Steffen.
Geblieben ist das Interesse aus Bernkastel-Kues und Morbach. Da die Kommunen Nachbarn sind, entstanden Pläne für ein gemeinsames Projekt.

Hintergrund in der VG Bernkastel-Kues: Das dort eingesetzte Seniorentaxi wird zum Ende des Jahres eingestellt. Nicht weil es nicht angenommen wird. Im Gegenteil: Da die Fahrgäste aber vorwiegend aus Bernkastel-Kues und den direkt angrenzenden Orten kamen, verfehlte es seinen Sinn. Auch mit einem Zuschuss (Höchstbetrag zehn Euro) der VG ist beispielsweise eine Taxifahrt von Neumagen-Dhron oder Kleinich für viele ältere Bürger nicht tragbar. "Je weiter die Orte weg sind, desto weniger Nutzer gibt es", hatte Bürgermeister Ulf Hangert bei der Entscheidung gegen das Seniorentaxi gesagt.

Bei der Suche nach einer Alternative kam dann wieder das DRK ins Gespräch. Die Planungen sollten auch schon längst in trockenen Tüchern sein. Im Sommer sei das DRK allerdings mit der Abwicklung der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Wittlich beschäftigt gewesen, sagt Heinz-Werner Steffen.

Vorige Woche habe es dann ein Treffen gegeben. Dabei sei über die Routen gesprochen worden. Geplant sei, den Bus an zwei Tagen in der Woche durch die VG Bernkastel-Kues und zwei anderen Tagen durch die EG Morbach fahren zu lassen. Für Orte, die in beide Richtungen tendieren, wie Kleinich, Hochscheid, Monzelfeld und Longkamp, soll es auch Lösungen geben.

Er werde das jetzt bis Monatsende in einem Konzept bündeln, sagt Steffen. Erst danach könne er etwas über die Kosten für die beiden Kommunen sagen. Das DRK wolle kein Geld verdienen und stelle Büro und Organisation kostenlos zur Verfügung. Steffen hofft, dass der Bus im ersten Quartal 2017 starten kann.

"Das ist ein zusätzliches Angebot gegen den demografischen Wandel", sagt der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal. Auch Leo Wächter, hauptamtlicher Beigeordneter der VG Bernkastel-Kues, ist optimistisch. Er verweist allerdings auf eine Stellungnahme der Kreisverwaltung. Danach sollen die Kommunen die freiwilligen Ausgaben schärfer unter die Lupe nehmen. "Und eine solche ist dieses Angebot", sagt er.

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