Große Namen, besondere Momente: Rainer Laupichler organisiert seit 2007 die Eifel-Kulturtage mit rund 3000 Besuchern pro Jahr

Manderscheid · Roland Jankowsky, Bodo Bach, Carmela de Feo oder Ralph Caspers: Das waren nur vier Künstler, die im abgelaufenen Jahr Teil der Eifel-Kulturtage waren. Veranstalter Rainer Laupichler ist sehr zufrieden mit 2016, auch wenn es nicht nur Positives zu berichten gibt.

Große Namen, besondere Momente: Rainer Laupichler organisiert seit 2007 die Eifel-Kulturtage mit rund 3000 Besuchern pro Jahr
Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Manderscheid. 94 Prozent Auslastung - das ist eine Zahl, von der viele Kulturveranstalter nur träumen. Für die Eifel-Kulturtage und ihren Macher Rainer Laupichler sind sie Realität. Zumindest im abgelaufenen Veranstaltungsjahr. Deshalb fällt Laupichlers Resümee positiv aus: "Eine Auslastung von 94 Prozent ist eine feine Sache", sagt er. "Darüber hinaus bin ich froh, dass es auch in diesem Jahr zu keinem Zwischenfall kam, niemand verletzt wurde oder plötzlich erkrankte. Ein Rettungswagen ist nicht gerade der Partner, den ich mir wünsche. Mit anderen Worten: Die Eifel-Kulturtage sind geradezu eine Wellness-Oase", fügt er hinzu und lacht.850 Stunden Organisation


Laupichlers Höhepunkt im zehnten Jahr Eifel-Kulturtage in Folge war jedoch nicht künstlerischer Natur. Sein Dank geht an die Unterstützer: "Wenn ich sehe, dass alle unsere Förderer auch 2017 im Boot sind, das ist mein persönlicher Höhepunkt. Das klingt nicht besonders romantisch und prickelnd. Aber die harten Kostenfakten machen mir das immer wieder mehr als deutlich."
Klingt nach eitel Sonnenschein in der Eifel. Aber ist dem auch so? Mitnichten. Laupichler: "Ich habe zehn Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass es wenig Partnerschaft unter Veranstalterkollegen gibt. Mir fällt nur eine Ausnahme ein. Ich scheine wirklich naiv zu sein und realisiere recht spät, dass es nur um die eigene Vorteilnahme geht. Ethik, wie ich sie verstehe, ist nicht gerade ein Wegbegleiter in diesem Umfeld. Das ist sehr bedauerlich." Aber trotz alledem gibt es für den Kulturschaffenden auch schöne Momente. Momente, die zeigen, dass es die rund 850 Stunden pro Jahr, die in der Organisation stecken ("In den ersten vier Jahren waren es 1500."), wert waren.
Einer dieser Momente war, "als ein Ehepaar bei unserer letzten Veranstaltung in der Pause auf mich zukam und sagte: ,Wir kommen seit vielen Jahren zu den Eifel-Kulturtagen. Wir wollen uns mal bei Ihnen und Ihrem Team bedanken für die tolle Sache. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr'", erzählt der 59-Jährige.Vorverkauf ab Dezember


Und fügt an: "Kollektive Erlebnisse haben ihren Reiz, aber nachhaltig wirken auf mich diese Begegnungen mit Menschen."
Momente wie diese sind wohl auch der Grund, warum Rainer Laupichler die Eifel-Kulturtage organisiert. Oder? "Keine Ahnung, wahrscheinlich auch, weil ich bekloppt bin", sagt er und lacht.
Die Vorbereitungen für die Eifel-Kulturtage 2017 sind schon sehr weit gediehen. Der Vorverkauf für die Spielzeit startet am Mittwoch. 7. Dezember, "und dann werden die Plakate und Programmhefte unters Volk gebracht". Unter anderem sind Wigald Boning, Jürgen Becker und wieder Carmela de Feo und Ralph Caspers dabei.
Laut Laupichler werden im kommenden Jahr auch neue Veranstaltungsorte ausprobiert und zwischen April und Oktober die Eifel bespielt. "Mit tollen Künstlern und vielen Stammgästen."
Sogar für 2018 sind schon die ersten Verträge abgeschlossen. Laupichler: "Weitere Überlegungen werde ich mir aber erst im Januar machen, denn derzeit war und ist viel Büroarbeit zu verrichten: Förderanträge, Sponsorenanfragen, Entwürfe absprechen, der Geschäftsbericht 2016 steht an, ebenso der Nachweis für den Kultursommer", sagt er. Nicht ohne seinen Humor zu verlieren: "Meine Güte, und dann noch Novemberwetter. Also, ein Wohlfühlpaket sieht anders aus."Extra

Große Namen, besondere Momente: Rainer Laupichler organisiert seit 2007 die Eifel-Kulturtage mit rund 3000 Besuchern pro Jahr
Foto: (ClickMe)
Große Namen, besondere Momente: Rainer Laupichler organisiert seit 2007 die Eifel-Kulturtage mit rund 3000 Besuchern pro Jahr
Foto: (m_wil )
 Sie alle waren in der Eifel zu Gast: Schauspieler Roland Jankowsky alias Overbeck, Ralph Caspers, Konrad Stöckel und de Frau Kühne (von links oben nach unten). Fotos (4): TV-Archiv

Sie alle waren in der Eifel zu Gast: Schauspieler Roland Jankowsky alias Overbeck, Ralph Caspers, Konrad Stöckel und de Frau Kühne (von links oben nach unten). Fotos (4): TV-Archiv

Foto: (m_wil )

Die Eifel-Kulturtage wurden 2007 als Nachfolger der Manderscheider Kulturtage ins Leben gerufen. Mittlerweile sind sie eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Region. Mehr als 160 Künstler hat der gebürtige Dauner Rainer Laupichler seither in Dorfsäle von der Eifel bis in den Hochwald auf die Bühne gebracht, darunter große Namen wie Ben Becker oder Günter Wallraff. Geboten wird ein Genre-Mix aus Lesungen, Comedy und politischem Kabarett, Theater- und Präventionsveranstaltungen. Das Veranstaltungsteam besteht aus sieben Menschen. Auch Grafiker Hermann Hochscheid arbeitet mit. Die Zuschauerzahl liegt konstant bei rund 3000 pro Jahr, so auch 2016. Im abgelaufenen Jahr waren von 15 Veranstaltungen zwölf ausverkauft, "und die anderen sehr gut besucht", so Laupichler. red/will

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