Weiche Nadeln, schöne Form: Der Trend geht zum Zweitbaum

Trier · Der Weihnachtsbaum-Markt offenbart einige interessante Trends: Immer früher sollen die Lichtlein brennen, und zwar nicht nur an einem, sondern gleich an zwei (Öko)-Bäumen

Europa wackelt, der Rechtspopulismus boomt, und in Syrien fallen die Bomben. Je widriger das Weltgeschehen, desto größer der Wunsch nach heimelig heiler Welt zu Hause. Vielleicht ist auch dies ein Grund dafür, dass Menschen ihren Weihnachtsbaum immer früher aufstellen. Nicht erst an Heiligabend, schon im Advent sollen die Lichtlein brennen. "Das Kaufverhalten hat sich verändert", sagt Anneliese Ernst, die am Wolsfelderberg eine Baumschule betreibt und schon seit mehr als einer Woche voll im Geschäft ist. Spätestens diesen Samstag sind in der Region alle Stände geöffnet.

Beliebtester Baum bleibt die Nordmanntanne. "Sie sticht nicht, hat eine schöne Form und hält lange", sagt Uwe Bösen von der gleichnamigen Baumschule in Trier, die auf 70 Hektar Weihnachtsbäume anbaut. Gut fürs Geschäft ist ein weiterer Trend: "Die Leute kaufen zwei Bäume", sagt Ernst. Für drinnen, draußen, oben, unten, für Wintergarten oder Kinderzimmer. Bösen bietet daher erstmals einen kleinen Zweitbaum an. Mit hölzernem Ständer. Für den Nachttisch.

"Auch nach Ökobäumen wird gefragt", sagt Ernst, die stolz ist, drei Bio-Kulturen durchgebracht zu haben. Ein Trend, auf den sich Rheinland-Pfalz vorbereitet hat. Einige Forstämter bieten den bundesweit ersten zertifizierten Ökoweihnachtsbaum an - auch in Trier.

Zwar sind Rotfichten vor einer großen Supermarktkette schon ab 2,99 Euro zu haben. Insgesamt haben sich die Preise aber nicht verändert: Nordmanntannen kosten zwischen 18 und 23 Euro je Meter, wobei sie in Städten oft teurer sind als auf dem Land. Konkurrenz machen den heimischen Koniferen Importe aus Dänemark - wo die Bäume dichter wachsen und eine intensivere Farbe haben - und Tannen aus dem Sauerland; hier war nach einem Sturm großflächig angepflanzt worden.

Weihnachten ist das Fest der Liebe, der Familie - und der Überraschungen. Die Leserinnen und Leser des Volksfreunds haben in einer Umfrage verraten, wie sie feiern. Eine schöne Bescherung, vielen Dank! Belegte Brote, bloß keine Geschenke ... nein, stimmt nicht. Wie es wirklich zugeht, lesen Sie hier.

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