Umbau der Zeltingen-Rachtiger Sportanlage: 100.000 Euro fehlen noch zum Kunstrasen

Zeltingen-Rachtig · Der Trainer des SV Zeltingen-Rachtig war zu optimistisch. Der gewünschte Kunstrasen auf dem vereinseigenen Gelände wird auf keinen Fall nach der Winterpause verfügbar sein. Das Finanzierungskonzept für das 750.000 Euro teure Bauprojekt steht noch nicht. Und es dürfte nicht einfach werden, die Lücke zu schließen.

Drei Fragen an….. So heißt im Sportteil des TV eine beliebte Rubrik. Spieler, Trainer oder Funktionäre von Fußballvereinen aus der Region werden dort befragt. Vor vier Wochen stand Karl-Heinz Gräfen, der Trainer des SV Zeltingen-Rachtig Rede und Antwort. Sein letzter Satz sorgte für die meiste Aufmerksamkeit. "Nach der Winterpause werden wir auf dem neuen Kunstrasen in Zeltingen spielen", sagte er. Da hat sich der Übungsleiter allerdings zu weit nach vorne gewagt.

Der Kunstrasenplatz soll zwar kommen. Doch nach Auskunft von Werner Kalle, dem Vereinsvorsitzenden, wird frühestens im Frühjahr mit der Umwandlung des Naturrasenplatzes begonnen. Aber auch das ist noch nicht sicher. Im Finanzierungsplan klaffe noch eine Lücke von 100.000 Euro, erläutert Kalle.

Die Besonderheit in Zeltingen-Rachtig, dem mit 2240 Einwohner drittgrößten Ort in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues: Das Gelände zwischen Brücke und Kloster Machern gehört dem Verein, und das wird auch so bleiben. Der Naturrasen hat in der Vergangenheit immer gelitten, wenn die Mosel über die Ufer trat und dann auch schnell den Platz vereinnahmte. Auf Dauer ist das kein Zustand.

Weil kein anderes Gelände zur Verfügung steht, soll dort aber auch der Kunstrasen verlegt werden. Damit die Mosel sich dort weder Granulat noch Sand holen kann, muss ein Grün verlegt werden, das ohne diese Materialien auskommt. Dadurch wird der Platz aber teurer, als ein Areal an einem geschützteren Ort.
Derzeit geht Werner Kalle von Kosten in Höhe von 750.000 Euro aus. Mit künstlichem Rasen ist es natürlich nicht getan. Auch der Unterbau des Geländes muss erneuert werden. Dazu gehört die Drainage. Eine LED-Flutlichtanlage und ein Zaun gehören ebenfalls in das Paket.

Der Kreis habe mittlerweile eine Förderzusage über 63.500 Euro gegeben, berichtet Kalle. Vom Land liege ein vorläufiger Bescheid über 130.000 Euro vor. Die Ortsgemeinde hat 200.000 Euro bewilligt. Der Verein ist bereit 170.000 Euro zu finanzieren und zusätzlich Eigenleistungen über 50.000 Euro zu erbringen. In der Summe sind das 613.500 Euro. Der Verein erwarte später etwa bei der Mehrwertsteuer eine Rückerstattung von circa 40.000 Euro, sagt Kalle. Und so bleiben 100.000 Euro an ungedeckten Kosten übrig. Von Kreis und Land sei nicht mehr Geld zu erwarten. Mit den Banken sei beim Eigenanteil über eine Kreditaufnahme von 170.000 Euro gesprochen worden. Ob da eine höhere Summe realistisch sei, bleibe offen. Kalle sieht die Ortsgemeinde in der Pflicht.

Der Verein mit seinen 450 Mitgliedern tue viel für den Ort sowie für das soziale Miteinander und die Gemeinschaft. Ortsbürgermeister Manfred Kappes sagt dazu nur so viel: "Unser Beschluss über 200.000 Euro hat Bestand, und es gibt keinen neuen Antrag." Zeltingen-Rachtig steckt wie viele andere Orte in den roten Zahlen. Durch den Kindergartenneubau steige die Verschuldung in diesem Jahr von 1,61 auf etwa 2,9 Millionen Euro, erläutert Günter Wagner, Kämmerer der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Wagner regt ein Gespräch zwischen Verein, Gemeinde und der über die Ausgaben wachenden Kommunalaufsicht an.

Eine andere Möglichkeit sieht Wagner, der auch Sportkreisvorsitzender ist, derzeit nicht. Werner Kalle spricht zwar auch von Sponsoren. In Sicht seien die aber nicht

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