Mobile Schule: Im Holzmodul-Bau am Wolfsberg wird ab Ende April unterrichtet – 2021 Umzug nach Trier-West

Trier · Eine Schule, deren Bauweise Schule machen könnte: Der Holzmodulkomplex, der derzeit am Wolfsberg entsteht, soll ab April die Raumnot der Integrierten Gesamtschule (IGS) beheben. Wenn deren Generalsanierung abgeschlossen ist, soll der Holzbau auf die andere Moselseite umziehen und die künftige Grundschule West beherbergen.

Heinz Thomas ist Hausmeister des Schulzentrums am Wolfsberg und momentan "sehr begeistert". So sehr, dass der 64-Jährige schon "fast wehmütig" wird. Die Begeisterung wird ausgelöst durch Triers momentan größte städtische Baustelle. Thomas' Arbeitsplatz, die Integrierte Gesamtschule (IGS), wird seit Herbst 2014 in zwei Abschnitten generalsaniert ( der TV berichtete ).

Unterricht in Containern

Für die Betroffenen kein Zuckerschlecken. 540 Schüler und 40 Lehrkräfte müssen mit Provisorien leben. Ein Teil des Unterrichts findet in Containern statt - das C-Gebäude (die frühere Cusanus-Hauptschule) als erstes Sanierungsobjekt steht voraussichtlich erst ab Frühjahr 2018 wieder zur Verfügung. Doch das Ende der Raumnot ist in Sicht. Vis-à-vis vom C-Gebäude entsteht seit vergangenem Oktober ein Neubau. Das dreistöckige Gebäude wird aus Holzmodulen zusammengesetzt. "Eine ganz tolle Sache", urteilt Heinz Thomas und freut sich auf das Ende der Osterferien: Der 24. April soll der erste Unterrichtstag in dem Holzbau sein, während - und daher die Wehmut - für den Hausmeister der Countdown läuft. Im kommenden Herbst geht er nach 26 Jahren am Wolfsberg in Ruhestand, was er trotz eines erfüllten Arbeitslebens, "fast schon bedauert. Denn wie hier alles auf Vordermann gebracht wird, ist wirklich gigantisch. Und der Holzbau ist eine Klasse für sich."

Und er entspricht einem völlig neuen Konzept, wie OB Wolfram Leibe, die Projektleiterin Beatrix Maier und Bauleiterin Sandra Stassen (beide vom Amt für Gebäudewirtschaft) beim Vor-Ort-Pressetermin am Donnerstag betonen. 4,5 Millionen Euro kostet die von der Holzbaufirma Ochs (Kirchberg/Hunsrück) hergestellte und montierte Schule aus dem Baukasten. Sie umfasst 20 Klassen- und weitere Unterrichts-, Aufenthalts-, Verwaltungs-, Sanitär-, Technik- und Nebenräume. Sämtliche Anforderungen an Statik, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz und Barrierefreiheit sind erfüllt.

Zunächst soll der Neubau 150 Zehnt- und Elftklässler aufnehmen und damit die Container überflüssig machen. Komplett belegt sein dürfte das Gebäude nach den Sommerferien 2018.

Zukunft auf Gneisenaugelände

Dann kann die Runderneuerung auch des zweiten des dann fast 50 Jahre alten Wolfsberg-Schulgebäudes starten. Das insgesamt 18,5 Millionen Euro schwere Generalsanierungsprojekt dürfte 2021 abgeschlossen sein. Für das Holzprovisorium gibt es dann eine neue, dauerhafte Verwendung. Es zieht um auf die andere Moselseite, um (voraussichtlich auf dem Gelände des Gneisenauberings) die aus Pallien und Reichertsberg fusionierte künftige Grundschule West zu beherbergen. Die Zusammensetzung der einzelnen Elemente wird gegenüber dem jetzigen Standort leicht verändert. "Wir sind arm, aber innovativ", sagt OB Leibe und kann sich weitere "umziehbare" Holzmodul-Gebäude in Trier vorstellen - "zum Beispiel für Kindertagesstätten. Da gibt es einen riesigen Investitionsbedarf."

"Standardisierte Modularisierung" sei kostengünstig und erfülle dennoch alle Voraussetzungen. "Da müssen wir nicht jedes Gebäude neu erfinden."

IGS-Infos (auch zur Anmeldung zur gymnasialen Oberstufe im Februar) unter igs.tier.de

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