Nach der Niederlage ein bisschen Mathe

Trier · Nach der 70:95-Niederlage der Gladiators beim MBC zeigt sich der Coach enttäuscht. Ein anderer Gladiator hat am Montag ganz andere Sorgen.

Trier Und dann auch noch Wahrscheinlichkeitsrechnung: Rupert Hennen qualmt der Kopf am Montagnachmittag. "Ich bin echt ziemlich k.o.", gesteht der 19-Jährige. Um sieben Uhr am Morgen vom Wecker aus dem Bett gejagt, ab in die Schule, und dann am Nachmittag, nach Sport, Englisch & Co., noch eben eine saftige Nachhilfestunde in Mathematik - Wahrscheinlichkeitsrechnung. Normalerweise alles kein Problem für den Schüler des Trierer Max-Planck-Gymnasiums, wäre da nicht dieser Sonntag zuvor gewesen. Da hat Hennen mit den Römerstrom Gladiators Trier im über 500 Kilometer entfernten Weißenfels bei Tabellenführer Mitteldeutscher BC gespielt. Nach der deutlichen 70:95-Packung kehrten die Gladiatoren erst in den frühen Morgenstunden nach Trier zurück. "Ich war um 1.30 Uhr im Bett, konnte glücklicherweise schon im Bus auf der Rückfahrt ein bisschen schlafen", sagt Hennen.
Der Trierer Nachwuchsmann ist neben Brandon Spearman (25 Punkte/1Assist) und Thomas Grün (10/1) einer von drei Lichtblicken im Spiel der Gladiatoren. Über 14 Minuten steht Hennen auf dem Feld, erzielt neun Punkte, sammelt einen Assist und angelt sich zwei Rebounds. Wieder mal eine reife Leistung von Hennen. Von Coach Marco van den Berg gibt's am Montag ein dickes Lob für den jungen Mann: "Rupis Entwicklung begeistert uns alle", gesteht van den Berg, "wir sollten in Trier sehr stolz sein, dass er sich so schnell so gut entwickelt - er ist jung, frech, kreativ und er hat keine Angst". Hennen selbst will von so viel Lob am Montag gar nichts wissen. "Über meine Leistung habe ich mir ehrlich gesagt noch gar nicht so viele Gedanken gemacht, die Niederlage hat dafür einfach zu wehgetan."
Eine Halbzeit lang stellen die Gladiatoren den Liga-Krösus aus Sachsen-Anhalt am Sonntag vor große Probleme - und das ohne ihre Stammspieler Jermaine Bucknor, Pablo Coro (beide Magen-Darm-Virus) und Jack Eggleston. Besonders gegen den überragenden Brandon Spearman findet der MBC lange Zeit kein Mittel. Als Simon Schmitz kurz nach der Halbzeit zum 44:44-Ausgleich trifft, scheint der Trierer Auswärtssieg möglich. Doch dann folgt der Einbruch. Nach einem 21:0-Lauf der Gastgeber ist der Drops gelutscht.
Marco van den Berg zeigt sich am Montag enttäuscht von seinem Team. Die Ausfälle von Bucknor, Coro und Eggleston wolle er nicht als Ausrede für den Einbruch im dritten Viertel gelten lassen. "Brandon hat wirklich eine fabelhafte Leistung gezeigt, er hat deutlich gemacht, wie man ein solches Spiel angehen muss, er war optimal vorbereitet", lobt der Trainer.
Doch als der MBC Spearman in der zweiten Halbzeit mehr und mehr aus dem Spiel genommen habe, "da hätten andere Erfahrene Verantwortung übernommen müssen, doch das haben sie nicht getan - das verstehe ich einfach nicht". Wieder mal habe sein Team nicht an die starken Vorstellungen aus den Heimspielen anknüpfen können.
Die nächsten Spiele, so van den Berg, gegen Hamburg (17. Februar, auswärts), Hanau (19. Februar, Heimspiel) und Köln (24. Februar, Heimspiel) seien nun "entscheidend" im Kampf um die Playoffs. "Ich erwarte, dass Jermaine Bucknor und Pablo Coro schon am Dienstag wieder mit dem Team trainieren können - sie werden uns in Hamburg weiterhelfen", prophezeit der Coach. Bereits am Donnerstag reisen die Gladiators in die Hansestadt. "Hamburg", so sagt Aufbauspieler Hennen, "Hamburg ist ein Team das wir schlagen können und müssen, wenn wir es in die Playoffs schaffen wollen".RYAN NICHOLAS HAT NEUEN VEREIN GEFUNDEN

Extra

(mfr) Bis Ende Januar spielte er für die Römerstrom Gladiators Trier, dann trennte sich der Club aus "sportlichen Gründen" von Power-Forward Ryan Nicholas. Jetzt hat der US-Amerikaner einen neuen Verein gefunden. Der 25-Jährige ist ab sofort für Résidence Walferdange in der ersten luxemburgischen Liga aktiv. Gleich in seinem ersten Spiel am Wochenende, beim Sieg gegen Esch, erzielte der 2,01-Meter-Mann 24 Punkte.

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