Trierer Bürgerinitiative macht mobil gegen Baugebiet Langenberg

Trier-Euren · Die Diskussion um den Standort für ein großes neues Baugebiet in Trier spitzt sich zu: Eine neue Bürgerinitiative protestiert gegen eine Komplettbebauung des Bereichs Unterm Langenberg zwischen den Stadtteilen Euren und Zewen.

 Das Gewerbegebiet im Blick. Die bepflanzte Fläche neben dem "Promilleweg" ist nur ein kleiner Teil des Projektgebiets Unterm Langenberg.

Das Gewerbegebiet im Blick. Die bepflanzte Fläche neben dem "Promilleweg" ist nur ein kleiner Teil des Projektgebiets Unterm Langenberg.

Foto: Rainer Neubert
 Im Gasthaus Schütz haben sich am Sonntagabend besorgte Bürger aus Euren getroffen und die Bürgerinitiative "Gegen ein großes Wohngebit Langenberg" gegründet.

Im Gasthaus Schütz haben sich am Sonntagabend besorgte Bürger aus Euren getroffen und die Bürgerinitiative "Gegen ein großes Wohngebit Langenberg" gegründet.

Foto: BI "Gegen das große Baugebiet Langenberg"

60 Frauen und Männer haben sich am Sonntagabend im Gasthaus Schütz in Euren getroffen, um über die möglichen Folgen der Ausweisung von insgesamt bis zu 40 Hektar Bauland zu diskutieren. Wie der Trierer Rechtsanwalt Thomas Kaden, einer der beiden Sprecher der neuen Initiative bestätigt hat, sollen nun zunächst möglichst viele Unterschriften gesammelt werden.

Der Stadtrat Trier entscheidet am 8. März darüber, ob im Flächennutzungsplan 2030 neues Bauland bei Euren oder am Brubacher Hof bei Mariahof ausgewiesen wird. Eine Protestaktion ist für Mittwoch, 22. Februar, auf dem Augustinerhof geplant, bevor sich um 17 Uhr der Bauausschuss mit dem Thema befasst.

"Wir haben das Thema in Euren etwas verschlafen, weil wir bislang der Meinung waren, dass eine solches Baugebiet nicht nach Euren kommen wird", sagte Thomas Kaden am Montag im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Jetzt sei für die Abstimmung im Stadtrat aber eine Patt-Situation absehbar. Das erfordere Aktionen.

"Es ist nicht so, dass in Euren alle ein solch großes Neubaugebiet wollen", ist Kaden überzeugt. "Es geht nicht um eine sinnvolle Erweiterung des vorhandenen Neubaugebiets um knapp zehn Hektar, sondern um zusätzlichen Wohnraum für 3800 Menschen. Das würde für Euren ein riesiges Verkehrsproblem bedeuten."

Kaden und seine Mitstreiter, darunter zwei unmittelbar betroffene Unternehmen, glauben nicht an den Effekt der von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Brücke über die Bahngleise. "Der Anschluss an die Luxemburger Straße wird eine Engstelle, die Verkehrsprobleme erzeugt. Viele Autofahrer aus dem neuen Wohngebiet würden dann durch Euren fahren."

Anwohner haben im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund zudem Befürchtungen geäußert, dass es bei der durch die Stadtverwaltung vorgeschlagenen neuen Verkehrserschließung wegen der notwendigen langen Brückenrampen im Bereich vor der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne zu erheblichen Lärmbelastungen kommen könnte.

Am Montagabend trifft sich die neue Bürgerinitiative mit Vertretern des Ortsbeirats Euren, um über das Thema zu sprechen.

Die Stadtverwaltung hat sich in ihrer Beschlussvorlage für die entscheidende Stadtratssitzung am 8. März für ein neues Wohngebiet Brubacher Hof ausgesprochen. Wenn die Mehrheit des Rates dem zustimmt, soll der Bereich Langenberg langfristig als Baulandreserve erhalten bleiben. Kurzfristig würden Euren und Zewen kleinere Erweiterungsflächen erhalten.

Erheblichen Protest gegen eine Baugebiet Burbacher Hof kommt aus Mariahof und Heiligkreuz.

Mehr zum Stand der Diskussion:
Welches Baugebiet macht das Rennen?

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