Ralf Krämer ist am Weiberdonnerstag Einsatzleiter der Polizei Trier und verantwortlich für die Koordination von 200 Polizisten, Mitarbeitern des Ordnungsamts und Sicherheitskräften. Drei Hochleistungskameras senden Bilder vom Haupt- und Kornmarkt sowie der Treveris-Passage ans Polizeipräsidium in der Südallee, wo ein Team die Übertragung ständig im Auge behält.

Die Beamten sehen in der ersten Tageshälfte keine Ausschreitungen, keine Gewalt, sondern reine Routine. Glaskontrollen, die reibungslos ablaufen. Ruhige Ermahnungen, wenn einer der Feiernden aus dem Ruder zu laufen droht. "Es herrscht null Aggression", sagt Krämer in einem ersten Fazit am frühen Nachmittag. "Auch der Alkoholkonsum hält sich in Grenzen." Das könne sich natürlich jederzeit ruckartig ändern, fügt er hinzu.

Szenenwechsel zur Leitstelle der Berufsfeuerwehr Trier. Auch hier ist die Rede von einem sehr ruhigen Verlauf des Weiberdonnerstags. Der Leiter der Rettungsleitstelle, Sven Ney, berichtet am Nachmittag von zwei Einsätzen. In einem Fall war überhöhter Alkoholkonsum das Problem, bei dem anderen Einsatz musste eine Platzwunde am Kopf versorgt werden.

Dann wird die Lage doch noch intensiver. Gegen 16.30 Uhr muss die Polizei in der Jakobstraße eine Auseinandersetzung beenden. Eine Frau ist dabei derart aggressiv, dass die Beamten sie in Gewahrsam nehmen. Das gefällt offenbar einen Augenzeugen nicht, der die Polizeiaktion stören will und prompt ebenfalls mitgenommen wird.

Bis 18 Uhr hat die Polizei drei Menschen in Gewahrsam genommen, vier Platzverweise erteilt und zwei Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. "Insgesamt ist unser Einsatz bisher ruhig verlaufen," zieht Einsatzleiter Ralf Krämer am Donnerstagabend eine Zwischenbilanz. Vielen seiner Leute steht eine lange Nacht bevor. "Wir sind auch weiterhin für die Sicherheit vor Ort präsent."