Der Moselaufstieg hat nicht nur Freunde

Trierweiler/Konz · Während der Konzer Stadtrat für die Westumfahrung ist, meldet der Gemeinderat Trierweiler Bedenken an.

 An der B 51 zwischen Konz-Könen und Wasserliesch wird bereits kräftig gebaut. Wann der Moselaufstieg kommt, steht dagegen noch in den Sternen. TV-Foto: Friedemann Vetter

An der B 51 zwischen Konz-Könen und Wasserliesch wird bereits kräftig gebaut. Wann der Moselaufstieg kommt, steht dagegen noch in den Sternen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Nach dem Bau der B 51 neu bei Konz-Könen zählt die verkehrstechnische Anbindung des Raums Konz-Saarburg an das Autobahnnetz zu den wichtigsten Verkehrszielen der Region. Es soll mit Hilfe des sogenannten Moselaufstiegs erreicht werden. Der sieht vor, dass im Anschluss an die B 51 neu zwischen Konz und Wasserliesch die Mosel überquert wird. Zwischen Igel und dem Trierer Stadtteil Zewen würde die Trasse an die A 64 bei Trierweiler angebunden.

Der entsprechende raumordnerische Entscheid ist inzwischen älter als 20 Jahre. Bis zum 19. April haben die Kommunen Gelegenheit, sich zu dem Projekt zu äußern. Insbesondere sollen sie auf mögliche neue Aspekte hinweisen, die bei der weiteren Planung berücksichtigt werden müssen.
Grundsätzlich ja, doch nicht in der geplanten Form. So lässt sich die Haltung der Ortsgemeinde Trierweiler zusammenfassen, die am Anfang der geplanten neuen Straße liegt, die als Moselaufstieg bezeichnet wird, und die bei Konz in die derzeit im Bau befindliche Ortsumgehung Könen münden würde. Der Gemeinderat Trierweiler hat nach Auskunft von Ortsbürgermeister Matthias Daleiden Anfang der Woche den Anschluss der Strecke an die A 64 gegenüber dem früheren Plan Richtung Fusenich abgelehnt. "Das ist mit uns nicht zu machen", sagt Daleiden. Denn die neue Verkehrsführung bringe große Aufschüttungen mit sich, die das Landschaftsbild beinträchtigen werden.

Diese ablehnende Haltung bedeutet nicht, dass Trierweiler den Bau des Moselaufstiegs grundsätzlich ablehnt. "Wir wollen auch gerne das Für und Wider mit den Bürgern erörtern", sagt Daleiden. Und er könne auch durchaus nachvollziehen, dass beispielsweise die Konzer die Strecke befürworten. "Doch wir müssen auch an die Belastungen denken, die die neue Straße mit sich bringen würde", sagt der Ortsbürgermeister von Trierweiler.
Anders als in Trierweiler wird der geplante Straßenbau auf der anderen Moselseite bewertet. Am Dienstag stand das Thema mal wieder auf der Tagesordnung des Konzer Stadtrats. Der Grund: Es kommt Bewegung in das Verfahren. Der Konzer Stadtrat diskutierte noch einmal die vorgeschlagenen Alternativrouten.

Um das Planfeststellungsverfahren einzuleiten, hat der Landesbetrieb Mobilität Anfang 2017 bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) die Überprüfung des raumordnerischen Entscheids beantragt. Dabei kam auch die Trassenführung via Temmels/Merterter Hafen zur Sprache. Diese Lösung wurde jedoch verworfen, da sie - laut Verwaltungsvorlage - "lediglich kleinräumlich die Ortslage Grevenmacher entlastet, zum Nachteil der Obermoselgemeinden Wasserliesch und Oberbillig". Zudem sei durch den Neubau des neuen Sportplatzes in Temmels die dort angedachte Streckenführung nicht mehr realisierbar.

Bernhard Henter, Vorsitzender der Konzer CDU-Stadtratsfraktion, begrüßte die Initiative zum Bau des Moselaufstiegs. Er sagte: "Die Behauptung, dass es Alternativen gibt, ist ein Märchen" betonte Henter. Den Ausführungen schlossen sich FWG und FDP an. Auch die SPD sprach sich mehrheitlich für den Moselaufstieg aus. Die Grünen äußerten sich nicht.DAS COMEBACK EINES STRAßENPROJEKTS

Extra

Lange Zeit sah es danach aus, als ob die Trierer Westumfahrung nicht verwirklicht werde. Das rheinland-pfälzische Oberverwaltungsgericht hatte den Planfeststellungsbescheid 2005 aufgehoben, weil Grundstückseigentümer nicht enteignet werden dürften, solange die Finanzierung des Projekts nicht gesichert sei. Der Moselaufstieg wurde inzwischen in den vordringlichen Bedarf für Bundesfernstraßen hochgestuft. Damit scheint die Finanzierung des auf 60 Millionen Euro geschätzten Projekts sicher.

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