Der 2000-Alben-Mann kehrt zurück nach Trier - Weltklasse-Gitarrist Steve Lukather bald in der Arena

Trier · Weltklasse-Gitarrist Steve Lukather (Toto) sagt im TV, warum er seine bisherigen Trier-Auftritte vergessen hat, er sich aber tierisch auf sein Arena-Gastspiel freut. Bei "Rock meets Classic" trifft er andere Legenden - und eine neue Familie.

 Alle Augen auf den Gitarristen: Steve Lukather (hier bei einem Konzert mit dem früheren Beatle Ringo Starr) zählt seit Jahrzehnten zu den besten Rockgitarristen der Welt – nicht nur bei Toto hat er seine Spuren hinterlassen. Am 30. März spielt er mit weiteren Rock-Größen von den Eagles und Uriah Heep in der Arena Trier. Foto: dpa

Alle Augen auf den Gitarristen: Steve Lukather (hier bei einem Konzert mit dem früheren Beatle Ringo Starr) zählt seit Jahrzehnten zu den besten Rockgitarristen der Welt – nicht nur bei Toto hat er seine Spuren hinterlassen. Am 30. März spielt er mit weiteren Rock-Größen von den Eagles und Uriah Heep in der Arena Trier. Foto: dpa

Foto: Thais Llorca (g_kultur

Steve Lukather winkt ab. Nein, nein, wenn das so wäre, verkündet er, halb im Scherz, "dann würde ich ja von meiner Privat-Jacht aus antworten". Die Frage war, ob Lukather - Spitzname: Luke - seinerzeit die Gitarrenriffs selbst geschrieben hat, als er mit Michael Jackson Songs für das legendäre Album "Thriller" einspielte. Etwa "Beat It", wo Lukather an der Rhythmusgitarre und am Bass zu hören ist. "Das war Michaels Idee. Aber es war cool, mit ihm zu spielen." So wurde Lukather als Studiomusiker bezahlt. Tantiemen gingen nicht an ihn, jedenfalls nicht für "Beat It".
Für viele Musiker wäre die Zusammenarbeit mit Michael Jackson das eine, große Highlight der Karriere. Aber Steve Lukather ist nicht nur irgendein gefragter Studiogitarrist, der über die Jahrzehnte auf fast 2000 (!) Alben die schnellen Finger im Spiel hatte ("Ich habe das nie gezählt - aber es dürfte fast hinkommen.") Etwa mit Al Jarreau, Elton John und Paul McCartney. Mit Cher, Miles Davis oder auch mal mit Udo Jürgens. Gerne Rock, aber festgelegt war Lukather darauf nie.
Mit Toto hat er selbst Musikgeschichte geschrieben. "Hold the Line", "Africa", "Rosanna" - das sind Klassiker der 80er. Die hatte er mit Toto auch schon in Trier live gespielt, nicht gerade an den kulturell langweiligsten Orten: Im Jahr 2000 im Amphitheater, 2008 in den Kaiserthermen. Wirklich erinnern kann sich der 59-Jährige zwar vor seiner Rückkehr nach Trier nicht an die Römerstadt, aber das mag man Lukather kaum übelnehmen. "Ehrlich gesagt: Das geht immer alles so schnell. Vom Hotel zur Show, dann wieder zurück und weiter. Ansonsten bekomme ich auf Tour kaum etwas zu sehen. Aber ich liebe es, in Deutschland zu spielen. Ich habe väterlicherseits auch deutsche Vorfahren."
Steve Lukather blickt derzeit gern ein bisschen zurück auf die Musikkarriere, die vor vier Jahrzehnten mit der Gründung von Toto so richtig begann. Nicht, weil er Nostalgiker ist oder er sonst nichts zu tun hätte. "Nein, ich schreibe gerade ein Buch über mein Leben." Ein kleiner Rückblick, eine Reflexion, wenn es die Zeit zulässt. Denn nicht nur im Studio, sondern auch auf den Bühnen hat er gut zu tun. Im Sommer geht er noch mal mit Toto auf Tour. Aber vorher steht für Lukather die "Rock meets Classic"-Show durch 15 Städte an, die am Donnerstag, 30. März, in der Arena Trier beginnen wird. Bereits 2014 war Lukather mit der Band-trifft-Orchester-Reihe unterwegs. Der Unterschied zu anderen Shows? "Es sind ein paar Dutzend Leute mehr auf der Bühne", antwortet Lukather. "Das ergibt einen gewaltigen Sound. Ich habe schon mal mit Mat Sinner und dem Orchester gearbeitet. Beim letzten Mal war es großartig. Ich bin sehr froh, dass sie mich noch einmal eingeladen haben." Dieses Mal werden neben einigen Songs von Toto unter anderem auch Stücke von den Eagles, Uriah Heep und Magnum zu hören sein. Musiker dieser Bands werden in der Arena spielen, dazu ist mit Rick Springfield ("Celebrate Youth", "Jessie's Girl") ein Star der 80er dabei. Lukather wird wohl bei fünf Songs und der Zugabe auf der Bühne stehen. Die Show soll insgesamt über drei Stunden gehen. "Ich bin riesiger Eagles-Fan", schwärmt Lukather, der über die Jahrzehnte mit praktisch allen Bandmitgliedern gespielt hat: "Mit Don Henley, Joe Walsh, Glenn Frey - ich bin sehr traurig, dass Glenn im vergangenen Jahr gestorben ist. Und natürlich mit Don Felder, mit dem ich noch auf seinem letzten Soloalbum zusammengearbeitet habe. Wir sind befreundet." Felder, Gitarrist und Sänger, wird auch in der Arena Trier dabei sein. "Hotel California" dürfte man also in einer spannenden orchestralen Version erwarten können.
"Luke" freut sich jedenfalls auf Trier, auch wenn er von der Stadt vermutlich wieder wenig zu sehen bekommt: "Wenn du gemeinsam unterwegs bist, wirst du schnell zur kleinen Familie. Ich freue mich schon darauf, die anderen kennenzulernen. Ich komme eigentlich mit jedem gut aus."

Extra

Rock meets Classic geht zum achten Mal auf Tour - fast eine halbe Million Menschen haben die Show bereits gesehen. In Trier war der Mix aus Rockband und Symphonie-Orchester noch nicht zu erleben. Dieses Mal sind neben der Mat Sinner Band und dem Rock meets Classic Symphonie-Orchester folgende Rockgrößen dabei: Gitarrist und Sänger Don Felder (spielte von 1974 bis 2001 bei den Eagles), Steve Lukather (Toto), Rick Springfield, Mick Box und Bernie Shaw (Uriah Heep), Bob Catley und Tony Clarkin (Magnum). Der TV präsentiert die Veranstaltung. Karten gibt es im TV-Servicecenter Trier, unter der Hotline 0651/7199-996 und unter volksfreund.de/tickets

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