Die Autostadt hat ein Parkproblem

Bitburg · Ist es ein echtes Problem oder nur Hysterie? Weil es schon mehrfach Beschwerden wegen der Parksituation in Bitburger Straßen gab, will die Stadt nun im Rahmen einer Verkehrsschau die Situation überprüfen.

 Immer wieder beklagen sich Bürger über die Parkplatzsituation in der Bitburger Innenstadt.

Immer wieder beklagen sich Bürger über die Parkplatzsituation in der Bitburger Innenstadt.

Foto: Marek Fritzen

Der Mann hat ein schickes Auto, aber anscheinend keine Zeit. Statt zu warten, bis das entgegenkommende Fahrzeug an den parkenden Autos vorbeigezogen ist, fährt er einfach parallel zur Straße über das Volksbank-Gelände. Und er ist an diesem Vormittag längst nicht der einzige. Immer wieder nutzen Autofahrer das Privatgelände der Bankfiliale in der Bahnhofstraße, als wäre es eine ausgewiesene Umleitung. Im Grunde ist die Bahnhofstraße breit genug für zwei entgegenkommende Fahrzeuge. Das Problem ist nur, dass entlang dieser Straße regelmäßig viele Autos parken. Und das obwohl es ausreichend andere Möglichkeiten gibt. Hinter der Volksbank ist ein großer Mitarbeiter- und Kundenparkplatz. Und für die Anwohner der Wohnanlage auf der gegenüberliegenden Seite stehen ebenfalls private Stellflächen zur Verfügung. Die meisten der dort geparkten Fahrzeuge könnten also auch woanders stehen. Tun sie aber nicht. Und das sorgt für Ärger. Wie beispielsweise in den städtischen Gremien, wo aus den Reihen der Mitglieder schon mehrfach auf die Parksituation in einigen Bitburger Straßen hingewiesen wurde. Zuletzt in der Sitzung des Bauausschusses, bei der selbst einer der Projektentwickler der Wohnanlage in der Bahnhofstraße seinen Unmut äußert. "Das ist mehr als ärgerlich", sagt Peter Wirtz, der in die Sitzung gekommen ist, um dort die Pläne für den Bau einer weiteren Anlage mit Eigentumswohnungen vorzustellen. "Ich verstehe nicht, warum dort nicht längst ein absolutes Halteverbot eingerichtet wurde", fügt der Architekt hinzu. Die Situation in Bahnhofstraße ist aber nicht die einzige, die zur Sprache kommt. Ähnlich sei die Situation beispielsweise auch in der Rittersdorfer Straße oder aber in der Dieselstraße im Industriegebiet Auf Merlick, kritisieren einige Ausschussmitglieder. Zwar ist die Dieselstraße sehr breit, doch wird dort vor allem im Bereich zwischen den Anschlüssen Lilienthalstraße und Daimlerstraße auf beiden Seiten geparkt. Der Stadt sei das Problem bekannt und sie wolle sich auch darum kümmern, sagt Bürgermeister Joachim Kandels. "Es wird auf jeden Fall noch im ersten Halbjahr eine Verkehrsschau geben", versichert der Bürgermeister. Und dabei würden dann alle kritischen Punkte unter die Lupe genommen und gegebenenfalls auch Halteverbotszonen eingerichtet. Möglicherweise wird sich diese Verkehrsschau dann nicht nur auf das Stadtgebiet beschränken. Denn ähnlich wie in der Bahnhofstraße ist die Situation auch im Stahler Weg im Stadtteil Stahl, wie bei der Sitzung des Bauausschusses ebenfalls deutlich wird. So soll im Stahler Weg ein bislang ungenutztes Areal baulich erschlossen werden. Und als Daniel Heßer vom Planungsbüro Isu dazu erneut die Pläne präsentiert und erläutert, wie weit die zukünftige Bebauung von der Straße entfernt sein muss, kommt aus den Reihen des Bauausschusses ein Vorschlag. Und zwar der, im Rahmen der dafür notwendigen Änderung des Bebauungsplans in der Satzung festzuhalten, dass auf den Grundstücken ausreichend Parkflächen vorhanden sein müssen. Damit die Anwohner nicht vor ihren Grundstücken auf der Straße parken. In diesem Punkt muss Heßer die Erwartungen aber dämpfen. "Man kann für die Errichtung von Stellplätzen zwar ein Recht schaffen, aber keine Pflicht", erklärt der Planer. Schließlich könne niemand dazu gezwungen werden, auf seinem Grundstück zu parken.

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