Klangvolle Namen im Kloster Himmerod

Großlittgen · Weltweit bekannte Musiker spielen beim Internationalen Orgelsommer der Abtei Himmerod an der berühmten Klais-Orgel. Organist Wolfgang Valerius verrät, warum diese gern in die Eifel kommen.

 Wolfgang Valerius, hier vor der Klais-Orgel in der Abteikirche, organisiert seit 1999 den Himmeroder Orgelsommer. TV-Foto: Winfried Simon

Wolfgang Valerius, hier vor der Klais-Orgel in der Abteikirche, organisiert seit 1999 den Himmeroder Orgelsommer. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"

Großlittgen Das Kloster Himmerod (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist nicht unbedingt der Nabel der Welt. Etwas scherzhaft bezeichnete Nicolas Kynaston das Kloster als "the middle of nowhere". Nicolas Kynaston dürfte den meisten unbekannt sein. Nur die wenigsten wissen, dass er weltweit einer der renommiertesten Konzertorganisten ist. Auch er hat schon auf der Himmeroder Klais-Orgel ein Konzert gegeben. Nicht zuletzt seine hochgelobte CD-Einspielung zum 40. Jubiläum der Orgel im Jahr 2002 hat das Himmeroder Instrument weltweit bekannt gemacht.
Seine Bezeichnung für Himmerod als "mitten im Nirgendwo" ist als Lob und Anerkennung zu verstehen. Und zumindest unter den Konzertorganisten dürfte Himmerod für einige Wochen im Sommer dann doch der Nabel ihrer Musikwelt sein. Aus Anlass seines 75. Geburtstages, den Kynaston kürzlich gefeiert hat, werden ihm zu Ehren einige seiner prominentesten Schüler in der am Sonntag beginnenden 2017er-Reihe zu hören sein.
Seit 1999 leitet Wolfgang Valerius, Organist in der Stiftskirche Kyllburg und Kustos der Himmeroder Orgel, den inzwischen weit über die Region bekannten Himmeroder Orgelsommer. Und er schafft es, mit seinen Kontakten jedes Jahr international renommierte Künstler, wie eben Nicolas Kynaston, in die Eifel zu holen.

In diesem Jahr zum Beispiel Jane Parker-Smith aus London und Johannes Geffert aus Köln. Beide sind prominente Schüler von Kynaston. Und beide kommen wie die anderen Musiker gerne nach Himmerod - und das ohne Honorar. "Wir bieten eine schöne Orgel, ein gutes Publikum und freie Kost und Logis. In der Regel kommt von den Künstlern bei meinen Anfragen kein Nein", sagt Valerius. Sieben Konzerte stehen auf dem Programm. Das erste am Sonntag, 18. Juni, und dann alle 14 Tage bis zum 10. September, jeweils um 15 Uhr.

Seit zehn Jahren dominieren die englischen Konzert-Organisten die Himmeroder Konzerte. Valerius gefällt, dass die Engländer nicht so streng zwischen E-Musik (ernst) und U-Musik (Unterhaltung) unterscheiden. Valerius: "Die Engländer spielen nicht für ein höchst anspruchsvolles Fachpublikum, sondern einfach für Menschen, die gerne gute Orgelmusik hören wollen. Sie schaffen es, musikalisch eine Kommunikation mit den Zuhörern herzustellen."
Mit dabei ist Ourania Gassiou, Organistin der Athener Konzerthalle. "Eine Griechin, die Orgel spielt, ist schon eher selten", sagt Valerius und freut sich auf den Auftritt der Künstlerin. Einer der prominentesten "Gratulanten" dürfte Stephen Cleobury sein. Einem Millionenpublikum ist er als Leiter des weltberühmten King's College Choir Cambridge bekannt. In den vergangenen Jahren zählte die Konzertreihe insgesamt 2500 bis 3000 Besucher. In diesem Jahr, so Valerius, dürfte es nicht anders sein.Extra: HIMMERODER ORGELSOMMER


Sonntag, 18. Juni, 15 Uhr: Jane Parker-Smith, London, und Prof. Johannes Geffert, Köln; Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr: Sebastian Heindl, Leipzig; Sonntag, 16. Juli, 15 Uhr: Stephen Cleobury, Cambridge; Sonntag, 30. Juli,15 Uhr: Ourania Gassiou, Athen/London; Sonntag, 13. August,15 Uhr: Daniel Hyde, New York; Sonntag, 27. August, 15 Uhr: Kent Tritle, New York; Sonntag, 10. September, 15 Uhr: János Pálúr, Budapest. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, Spenden erbeten.

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