Roman Run in Trier: Als die Kaiserin Laufen lernte ... (Fotostrecke)

Trier · Von wegen Laufen ist langweilig! Beim Roman Run in Trier bewiesen mehr als 500 Teilnehmer, wie viel Spaß es machen kann, fünf oder zehn Kilometer durch die alte Römerstadt zu rennen, wenn nur Hindernisse im Weg stehen.

 Rund 500 Läufer nahmen am Roman Run Hindernislauf kreuz und quer durch die Trierer Altstadt teil.

Rund 500 Läufer nahmen am Roman Run Hindernislauf kreuz und quer durch die Trierer Altstadt teil.

Foto: Holger Teusch

Bürgerlich heißt sie Andrea Möller. Mit Sport hat sie eigentlich nicht allzu viel am Hut. Doch am Sonntagnachmittag wird sie zu Kaiserin Helena. Standesgemäß im langen Kleid. Aber was lukt da unterm Saum hervor? Laufschuhe!

Willkommen im 21. Jahrhundert! Wenn die (Möchtegern-)Kaiserin keine Sänfte mehr hat und auch keine Sklaven, muss sie selbst laufen. Zum ersten Mal in ihrem Leben - und dann gleich beim Roman Run durch die alte Römerstadt Trier.

Damit hat sich Andrea Möller, Pardon Kaiserin Helena gleich was ganz Besonderes ausgesucht: Start vor der Porta Nigra, fünf Kilometer kreuz und quer durch die Altstadt gespickt mit zwölf Hindernissen. "Ein richtiges Erlebnis", sagt ihr Begleiter - oder besser Begleiterin. Der (die) soll Kaiser Augustus darstellen. Bürgerlich steckt unter Toga und goldenem Lorbeerkranz Nina Stöck. Helena und Augustus, das passt historisch nicht ganz zusammen. Aber wenn ein römisches Kaiserpaar über Autos springt, durch Container und über Autoreifen krabbelt oder sich an Gerüsten entlang hangelt, dann machen rund drei Jahrhunderte auch nichts mehr aus. Und weil das alles so verrückt ist, wird das Pärchen von einem modernen Polizisten in Handschellen gelegt. Justitia oder besser Nadine Scherny. "Sie musste uns einfangen, weil das alles so verrückt ist", erklärt Helena.

Spaß haben, etwas erleben, das wollen die Teilnehmer am Roman Run. Bestzeiten, selbst Platzierungen sind für die meisten Nebensache, genauer vollkommen unwichtig. "Richtige" Läufer sind bei wiederbelebten Trierer Hindernislauf eher in der Unterzahl. "Bei uns läuft eigentlich niemand", erzählt Marco Monshausen. Die 17-köpfige Gruppe, die sich The. Boxx nennt hält sich mit Zirkeltraining fit. Und was man dabei übt, hilft auch beim Hangeln, Klettern und Springen.

Sogar so gut, dass The.Boxx mit dem Spanier Dani Ortiz (in 19:52 Minuten) den Sieger im Fünf-Kilometer-Rennen stellt. Über die doppelte Distanz und damit 24 statt zwölf Hindernissen setzt sich der Saarländer Sammy Schu (LTF Marpingen) in 34:05 Minuten gegen Lokalmatador Dominik Werhan (PST Trier/34:35) und dessen Vereinskameraden André Wilhelmus (36:56) durch. Schnellste Frau ist Sabrina Bühler (Tri Post Trier/46:49) vor Rebecca Koch (getFit Trier/47:22) und Anne Kempf (Treviris Therme/47:57). Kleines Problem: Die Sortierung in unterschiedliche Startgruppen funktioniert nicht einwandfrei. Die Ergebnisliste über fünf Kilometer muss deshalb manuell überarbeitet werden.

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