Strahlende Gesichter bei der Freigabe der Könener Ortsumgehung (Fotos/Video/Update)

Konz/Wasserliesch · Die Ortsumgehung für den Konzer Stadtteil Könen ist offen. Nach dem offiziellen Festakt am Mittwoch sind die ersten Autos über die neue Straße gefahren. Am Rand des Fests brodelt schon die Debatte um ein weiteres Verkehrsprojekt.

Die Sonne strahlt, die Könener auch: 300 Offizielle und Bürger aus dem Konzer Stadtteil und den Nachbarorten applaudieren laut, als die Ehrengäste und Jule, Jonas und Mia, drei Kita-Kinder aus Könen, das schwarz-rot-goldene Band zerschneiden. Kurz vor 14 Uhr fährt dann der Autokorso los. Im ersten Auto, einem schwarzen Cabrio, sitzen Barbara Thiel (98) und Erwin Carl (78). Beide haben sich lange in einer Bürgerinitiative (BI) für den Bau der Straße eingesetzt. Ihnen folgen etliche Auto-, Motorrad- und Radfahrer. Sie alle wollen unter den Ersten auf der Strecke sein.
Das zeigt, wie sehr sich die Könener nach der Straße gesehnt haben. Wer mit den Gästen auf der neuen Trasse spricht, hört ausschließlich positive Stimmen. Zum Beispiel die von Jessica Boesen. Die 35-Jährige ist mit ihren beiden Kindern vor Ort. Sie lebt im Könener Neubaugebiet und sagt: "Für uns ist das ein Riesenvorteil, dass die Umgehung da ist. Wenn die Kinder mit dem Rädchen oder dem Laufrad fahren, kommen sie sicher in die Schule oder zur Kita." Alfons Kohl (67), Mitglied der Könener BI, meint: "Wir können es kaum erwarten nach all den Jahren! Wir sind am Ziel!"

Kohl meint damit die Freigabe. Sie ist nach fünfeinhalb Jahren Bauzeit, 21 Jahre nach Gründung der Könener BI, erreicht. Der Bund hat 24 Millionen Euro für die vier Kilometer lange Strecke ausgegeben, die Könen vom Verkehr entlasten soll. Ortsvorsteher Detlef Müller-Greis sagt: "Ich bin glücklich und erleichtert." Sein Dank gelte der BI, aber auch den anderen Gemeinden - vor allem Tawern und Wasserliesch: "Obwohl sie selbst nicht so viel davon profitieren, haben sie ohne zu zögern mitgeholfen. Das ist ein tolles Zeichen für eine gute Zusammenarbeit, damit die Region insgesamt vorankommt."

Die Reden beim Festakt halten für den Bund der parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle und für das Land Rheinland-Pfalz Staatssekretär Andy Becht. Edeltrud Bayer, Chefin des Landesbetriebs Mobilität Trier (LBM), begrüßt die Gäste. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster, der 2010, kurz vor der Finanzierungszusage des Bundes für die Umgehung, den damaligen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer nach Könen gebracht hat, hält sich im Hintergrund. Zum TV sagt er: "Wir sind heute alle Könener!"

Er blickt auch in die Zukunft: "Diese Maßnahme ruft nach dem nächsten Projekt - dem Moselaufstieg." Währenddessen errichten mehrere Mitstreiter einer anderen Bürgerinitiative am Rand der Feier ein Banner gegen den Anschluss der B.51.neu an die A.64. "Nein zum Moselaufstieg" steht darauf. Richard May aus Igel ist dabei. Er gönne den Könenern die Straße, aber der Moselaufstieg sei eine andere Sache, sagt er: "Das letzte zusammenhängende Waldgebiet würde zerstört."
Kaster drückt hingegen seine Freude darüber aus, dass das Land mit der Planung für dieses Projekt begonnen habe. STIMMEN VON DER FREIGABEFEIER

 Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter
 Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter
 Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Offizielle Verkehrsfreigabe der Umgehung Konz-Könen. (Ve.)/ TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Karl-Heinz Frieden (60), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Konz (CDU): "Es ist toll, dass heute so schönes Wetter ist und so viele Menschen da sind, um nach vielen Jahren des Einsatzes der Bürgerinitiative pro Ortsumgehung endlich das Band durchschneiden zu können."
Erwin Carl (78), Sprecher der Könener Bürgerinitiative: "Ich freue mich ganz besonders, dass meine ehemalige Kindergärtnerin Barbara Thiel das noch zusammen mit mir erleben kann."
Barbara Thiel (98), ältestes Mitglied der BI in Könen: "Ich bin froh, dass ich hier stehen kann."
Edeltrud Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität in Trier: "Ich habe nachgeschaut, und der erste Planungsauftrag für diese Strecke stammt aus dem Jahr 1962."
Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium (CDU): "Ich ziehe das hier dem 31. Hochzeitstag mit meiner Frau vor."
Andy Becht, Staatssekretär im Landesverkehrsministerium (FDP): "Das ist ein guter Tag für Konz-Könen. Der Durchgangsverkehr wird erheblich reduziert."

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