Strohgeselle lockt zum Hermeskeiler Bauern- und Handwerkermarkt

Hermeskeil · Honig und Brot aus der Region probieren, Äpfel keltern oder beim Korbflechten zuschauen: Das und mehr bieten am 8. Oktober etwa 100 Aussteller beim Hermeskeiler Bauern- und Handwerkermarkt. Ein Vorbote der Großveranstaltung grüßt schon am Stadteingang.

 Die Arme des Bauern am Hermeskeiler Kreisel sitzen noch nicht richtig. Sascha Georgi (links) und Alexander Römes vom Bauhof müssen sie mit dem Hammer noch einmal festklopfen. Der Strohgeselle wirbt für den Bauern- und Handwerkermarkt am 8. Oktober. TV-Foto: Christa Weber

Die Arme des Bauern am Hermeskeiler Kreisel sitzen noch nicht richtig. Sascha Georgi (links) und Alexander Römes vom Bauhof müssen sie mit dem Hammer noch einmal festklopfen. Der Strohgeselle wirbt für den Bauern- und Handwerkermarkt am 8. Oktober. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil Strohballen, Plastikplanen, roter Pappkarton und zwei Kleiderbügel liegen am Donnerstagmorgen um halb zehn noch gut verstaut auf dem LKW. Eine halbe Stunde später ist aus den Einzelteilen ein etwa drei Meter hoher Strohkamerad geworden. Er steht am Kreisverkehr am Hermeskeiler Stadteingang und soll die Vorbeifahrenden auf ein nahendes Großereignis aufmerksam machen: den Bauern- und Handwerkermarkt am Sonntag, 8. Oktober.

Drei Mitarbeiter des Bauhofs und Ricarda Ahmetovic von der Hermeskeiler Touristinformation haben den Strohgesellen aufgebaut. "Das ist jetzt schon das vierte oder fünfte Mal, inzwischen machen wir das fast im Schlaf", scherzt Ahmetovic. Die Landwirtsfamilie Eiden habe die Rundballen gespendet. Sie steuere auch jedes Jahr die Strohdekorationen bei, die am Markttag vor der Sparkasse aufgestellt werden. Genau an dieser Stelle wird es diesmal eine kleine Änderung geben, kündigt die Touristikerin an: Die historischen Traktoren, die in den Vorjahren vor der Bank präsentiert wurden, sind diesmal nicht dabei. "Die Organisatoren wollten mal eine Pause einlegen." Ansonsten läuft jedoch alles nach dem "bewährten Konzept", das die Touristinformation im Auftrag der Stadt umsetzt. Die Stände werden am Neuen Markt, in der Kunickerstraße und in der Fußgängerzone stehen. Der Rathaus-Vorplatz rund um den Brunnen kann diesmal allerdings nicht genutzt werden - wegen der Sanierungsarbeiten am Verwaltungssitz. Dort wird derzeit unter anderem ein behindertengerechter Aufzug eingebaut.

Etwa 100 Aussteller haben sich bislang angekündigt. Die Betreiber der Vorjahre habe man schon im Januar angeschrieben, sagt Ahmetovic: "85 haben gleich zugesagt." Das Angebot ist vielfältig: Es gibt Naturkosmetik, Kerzen, Seife und selbst gefertigte Kleidung. Besucher können zwischen Schmuck, Werkzeug, Handarbeiten und Herbstdekoration stöbern. Auch kulinarisch gibt es eine breite Palette an naturnahen Produkten wie Honig, Marmelade, Wurst, Brot, Käse, Weine, Liköre und Wildspezialitäten. Zusätzlich sind Handwerksvorführungen, Mitmach-Angebote und Attraktionen für Kinder geplant. Ein Ziegenkäseproduzent bringt seine Ziegen mit, ein Korbflechter zeigt vor Ort sein Handwerk. Und in einer Art "Natur-Ecke" finden die Besucher Informationen über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald und den Naturpark Saar-Hunsrück. Mit dabei sein wird auch der Vertreter einer Gruppe aus Rascheid, die sich für den Schutz von Bienen und Blumenwiesen einsetzt. Vor dem Hochwaldmuseum werden Äpfel gekeltert.

Ähnlich treu wie die Aussteller sind auch viele Marktbesucher, sagt Ricarda Ahmetovic. "Es gibt viele Stammgäste. Bei denen steht der Termin schon fest im Kalender." Wenn auch das Wetter mitspiele, seien bis zu 8000 Besucher zu erwarten. Damit ist der Bauernmarkt laut der Tourismus-Expertin die besucherstärkste Tagesveranstaltung in Hermeskeil und Umgebung. Um auch Gäste von außerhalb zu locken, werde der Strohbauer schon vier Wochen vor dem großen Tag am Stadteingang aufgestellt.

"So werden auch die Menschen aufmerksam, die nicht täglich hier vorbeikommen. Manche wollen den 8. Oktober vielleicht für einen Tagesausflug nach Hermeskeil nutzen." Werbung nur mit Plakaten reiche heutzutage nicht mehr aus, sagt Ahmetovic. Andere Orte ließen sich ja auch etwas einfallen. "Wir überlegen jedes Mal, ob wir an der Puppe noch was ändern: Diesmal kriegt er vielleicht noch eine Fliege. Und nächstes Jahr wird es vielleicht eine Bäuerin!"Extra: AM MARKTTAG ÖFFNEN AUCH DIE GESCHÄFTE


Verknüpft ist der Hermeskeiler Bauern- und Handwerkermarkt am 8. Oktober mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Die Geschäfte öffnen laut Stefanie Schömer, Marketingassistentin beim Hochwald Gewerbe Verband, von 12 bis 17 Uhr. "Das ist immer einer der umsatzstärksten Sonntage im Jahr", sagt Schömer. Der Termin sei günstig, weil die neuen Herbst- und Winterkollektionen kurz vorher einträfen. Familien biete der Markt zudem einen "schönen Rahmen" für eine Einkaufstour. In den Geschäften werde es "mit Sicherheit auch besondere Angebote und Aktionen" geben.

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