Andreas Steier holt das Direktmandat im Wahlkreis Trier

Trier · Der CDU-Kandidat Andreas Steier gewinnt mit 37,9 Prozent der Stimmen das Rennen im Wahlkreis Trier, Katarina Barley (SPD) wird mit 33,7 Prozent Zweite. Steiers erste Reaktion: „Ich werde unsere Region mit Herzblut in Berlin vertreten.“

 Andreas Steier.Foto: CDU

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Foto: (h_hochw )

Sonntagabend, 18 Uhr. Die Wahllokale sind geschlossen, doch für die Politikszene in Trier ist das erst der Beginn eines langen Abends. Denn auch wenn bereits die erste Hochrechnung deutlich zeigt, dass SPD-Kandidat Martin Schulz keine Chance auf das Amt des Bundeskanzlers hat, so bleibt das Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Trier, bestehend aus der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg, noch mehrere Stunden offen.

Der Job des Wahlleiters ist nie besonders einfach, doch für Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) wird es ein besonders schwerer Abend. Korrekt und gefasst wie immer präsentiert er mit seinen Mitarbeitern im Foyer des Rathaussaals die Hochrechnungen und auch die ersten Auszählungen im Wahlkreis Trier. Doch es arbeitet in ihm, man sieht es deutlich. Dennoch erlaubt er sich keine Kommentare in Richtung der CDU oder der AfD. Stattdessen meldet Leibe um 18.15 Uhr eine klare Steigerung bei der Briefwahl: "23 500 Wähler haben davon Gebrauch gemacht", teilt der Trierer OB mit. "Beim letzten Mal waren es 18 000."

Nur wenige Zuschauer verfolgen die Auszählung im Rathaus. Die Parteien und ihre Kandidaten haben eigene Veranstaltungen organisiert. Die CDU trifft sich in ihrer Geschäftsstelle in der Trierer Seizstraße. Dort will man sich nur kurz versammeln und anschließend im Cubiculum feiern. Doch es soll anders kommen.

CDU-Direktkandidat Andreas Steier aus Pellingen in der Verbandsgemeinde Konz wartet mit Spannung. "Es wird das Direktmandat oder gar nichts ", sagt er gegen 18.30 Uhr. "Über die Landesliste rechne ich mir keine Chancen aus." Bernhard Kaster ist da, der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete, ebenso der Landtagsabgeordnete Arnold Schmitt und Günther Schartz, der seine Wahl ins Amt des Trier-Saarburger Landrats interessanterweise 2005 gegen Katarina Barley gewonnen hat. Heute ist Barley Bundesministerin und Direktkandidatin der SPD. Den Wahlabend erlebt sie nicht in Trier, sondern in Berlin.

Ihre SPD versammelt sich im Café Balduin. Sven Teuber, Vorsitzender der SPD in Trier und Landtagsabgeordneter, ist die Leitfigur vor Ort. Er strahle nicht unbedingt ungebremste Freude aus. "Wir liegen hinten bei den Erststimmen, aber es ist knapp", sagt er. Das Bundesergebnis? "Das ist eben der Wille der Wähler", sagt Teuber.

Die Uhr tickt. Bei den Erststimmen verteidigt Andreas Steier seinen Vorsprung vor Katarina Barley. Die CDU wollte schon längst im Cubiculum feiern, wartet aber auch um 21.30 Uhr noch in ihrer Geschäftsstelle auf die Auszählung der Erststimmen. Um 21.45 Uhr steht der Sieg des CDU-Kandidaten fest: "Gerne trete ich damit in die Fussstapfen von Bernhard Kaster und werde unsere Region mit Herzblut in Berlin vertreten," sagt Andreas Steier in einer ersten Reaktion.

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