Nach dem Bürgerentscheid: Der Weg nach Morbach ist frei

Thalfang · Die Thalfanger Ratsmitglieder sind über das Ergebnis des Bürgerentscheids erleichtert.

 Für den Bürgerentscheid gab es im Rathaus separate Wahlkabinen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Für den Bürgerentscheid gab es im Rathaus separate Wahlkabinen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling (m_huns )

Ein Ergebnis, auf das nicht nur die Thalfanger, sondern auch Nachbargemeinden und die Landesregierung gewartet haben, steht nun fest: Die überwiegende Mehrheit der Bürger der Ortsgemeinde Thalfang befürworten den Anschluss ihres Ortes an die Einheitsgemeinde Morbach.

Der Gemeinderat von Thalfang hatte bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst, aber die Bürgerinitiative "Thalfang bleibt selbstständig" konnte genug Unterschriften sammeln, um einen Bürgerentscheid zu erreichen. Sie sprach sich für den Wechsel zu einer Verbandsgemeinde aus. 74 Prozent der Thalfanger stimmten jedoch für einen Anschluss an Morbach und sprachen damit ihrem Gemeinderat das Vertrauen aus. 26 Prozent stimmten für den Verbleib in einer Verbandsgemeinde.

Ratsmitglieder und Bürgermeister sind mit dem Ergebnis zufrieden: "Das bestätigt unsere Arbeit, und wir sind sehr froh mit diesem Ergebnis", sagt Thalfangs Ortsbürgermeister Burkhard Graul. Beisitzerin Vera Höfner (CDU) pflichtet ihm bei: "Mit 74 Prozent Zustimmung haben wir ein super Ergebnis. Das zeigt, dass die Bevölkerung hinter uns und unserem Beschluss steht. Wir sind in Thalfang sehr sachlich mit dem Thema Kommunalreform umgegangen. Bei uns haben sich keine Familien zerstritten. Bei uns war Fair Play." Höfner mahnt, dass nun das Land handeln müsse.

Auch Werner Breit (FDP) ist zufrieden: "Das Ergebnis ist sehr eindeutig. Das ist sehr positiv für Thalfang."
Bettina Brück (SPD) sieht sich bestätigt: "Ich denke, dass mit dem Bürgerentscheid die Arbeit des Gemeinderats nach jahrelangen Diskussionen eindrucksvoll bestätigt worden ist. Ich habe bereits beim Innenministerium wegen eines Gesprächstermins angefragt. Es wäre schön, wenn jetzt auch Berglicht und Heidenburg eine Position finden könnten."

Die Bürgerinitiative "Thalfang bleibt selbstständig" gratuliert dem Ortsgemeinderat in einer Stellungnahme. Sprecher Udo Pfeiffer sagt: "Diese Entschiedenheit respektieren wir, heißen sie aber nicht für gut. Allerdings tragen nunmehr all diejenigen, die sich für einen Zusammenschluss mit Morbach entschieden haben, auch die Verantwortung für die Entwicklung von Thalfang für die nächsten Jahre und Jahrzehnte."KommentarMeinung

Den Blick nach vorne richten
Ein Bürgerentscheid ist zwar immer ein aufwendiges und auch kostenintensives Verfahren, aber im Fall einer Gebietsreform durchaus angebracht. Schließlich stellen die Thalfanger mit ihrem Beschluss, sich der Einheitsgemeinde Morbach anzuschließen, die Weichen für die nächsten Jahrzehnte. Für diese Weichenstellung hat der Gemeinderat nun die überwiegende Mehrheit seiner Bürger im Rücken. Die Debatten im Vorfeld waren lang und heftig, aber am Ende ist, auch dank des Engagements der Bürgerinitiative "Thalfang bleibt selbstständig", ein klares Ergebnis entstanden. Viele kleinere Orte der Verbandsgemeinde haben sich schon Richtung Morbach orientiert. Mit dem Votum des Hauptorts Thalfang steht nun fest: Die überwiegende Mehrheit der Bürger in der Verbandsgemeinde Thalfang wollen sich der Einheitsgemeinde Morbach anschließen und im Landkreis Bernkastel-Wittlich bleiben. Nun muss der Blick nach vorne gerichtet werden, um gute Verhandlungsergebnisse zu erzielen. hp.linz@volksfreund.de

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