Neues Semester an der Cusanus Hochschule Bernkastel-Kues gestartet

Bernkastel-Kues · Dozenten begrüßen ihre neuen Studenten, auf deren Ideen man schon sehr gespannt ist.

 So fröhlich kann Hochschule sein: Erstsemester und frischgebackene Master zum Semesterbeginn in der Güterhalle. TV-Fotos (2): Barbara Gollan

So fröhlich kann Hochschule sein: Erstsemester und frischgebackene Master zum Semesterbeginn in der Güterhalle. TV-Fotos (2): Barbara Gollan

Foto: Barbara Gollan (bg) ("TV-Upload Gollan"

Die Cusanus Hochschule ist weder Universität noch Fachhochschule, sondern quasi ein staatlich anerkannter Zwischenraum für Forschung und Lehre. Das noch junge Institut hat es in kürzester Zeit geschafft nicht nur seine Studierendenzahl zu verdoppeln, sondern sich einen deutschlandweiten, hervorragenden Ruf zu erarbeiten. Dies liegt in erster Linie an den engagierten, ja schon enthusiastischen und renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die hier lehren. Wer mit der Cusanus Hochschule zu tun hat, will etwas bewegen.

Diese grundsätzliche Haltung ist an diesem Semester-Eröffnungsabend in der Güterhalle in jedem Aspekt spürbar. Es ist familiär, und das soll auch so bleiben, wie Professor Dr. Harald Schwaetzer, Philosophieprofessor und Vizepräsident der Hochschule betont. Die sprunghaft angestiegene Zahl der Studierenden ist für ihn ein "unglaubliches Zeichen", aber das wichtigste ist für ihn eine ruhige, qualitative Konsolidierung der Studiengänge. Wie in einem Symphonieorchester müsse man lernen, aufeinander zu hören und er äußert den Wunsch, dass mit allen, Schülern wie Lehrern, die Herausforderung des miteinander Klingens wahrgenommen werden kann.

Einer, der diese Herausforderung angenommen hat, ist der Wirtschaftswissenschaftler Stephan Panther, der an diesem Abend seine Antrittsvorlesung hält. In dieser zieht er auch ein Resümee über das erste Jahr seiner Tätigkeit in Bernkastel-Kues und betont, wie wichtig der Dialog ist und wie auch die Wissenschaft unsere Sprache prägt: "Als Gesellschaft werden wir viel zu leicht zu dem, was wir für wahr halten." Lehren radikale Kritik zu üben ist eines der Hauptanliegen der 2014 ins Leben gerufenen und 2015 staatlich anerkannten Institution. Wie ihre Kollegen will auch die Mitbegründerin und Vizepräsidentin Dr. Silja Graupe als Leiterin des Studiengangs Ökonomie Master of Arts ihre Studenten zum Selbstdenken anleiten. Sie sollen dazu befähigt werden, "am pluralen Denkgebäude der Ökonomie zu bauen, es zu fundieren und sich darin frei zu bewegen".

Die Organisationsentwicklerin Anne Kliebisch ist eigens aus Berlin angereist, um ihre Masterurkunde entgegenzunehmen. Sie ist eine der acht ersten Absolventen des Studienganges Master für Ökonomie und hat sich nicht zuletzt wegen dieser Haltung für die Cusanus Hochschule entschieden. "Das Konzept der Verbindung zwischen Ökonomie und Philosophie ist einzigartig in Deutschland. Ich habe hier nicht zuletzt auch viel über mich selbst gelernt." Das erwarten sich auch die 50 Studierenden, die jetzt ihr Studium aufnehmen. Die meisten von ihnen haben sich der Professoren wegen für Bernkastel-Kues entschieden. So auch Hannah Hartge aus Mainz, die Silja Graupe schon aus Gastvorträgen kennt und sich auf die Diskussionen freut.

Und wie wird Bernkastel-Kues als Studienort? "Ein bisschen haben wir schon kennengelernt. Aber im Moment fühlt es sich noch nach einer anderen Welt an".Extra: STUDIA HUMANITATIS

 Hochschulkanzler Frank Vierheilig und Vizepräsidentin Silja Graupe überreichen die Master-Urkunde an Anne Kliebisch (rechts).

Hochschulkanzler Frank Vierheilig und Vizepräsidentin Silja Graupe überreichen die Master-Urkunde an Anne Kliebisch (rechts).

Foto: Barbara Gollan (bg) ("TV-Upload Gollan"

Die fächerübergreifenden Studia humanitatis sind das gemeinsame Herzstück aller Studiengänge an der Cusanus Hochschule. Sie begleiten das gesamte Studium und werden von den Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen besucht. Zu ihnen gehört alles, was Menschen in ihrer intellektuellen und moralischen Entwicklung fördert, insbesondere Sprache, Literatur, Geistesgeschichte und Moralphilosophie.

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