Hochmoselübergang: Blick auf die größte Brückenbaustelle Europas (Fotostrecke)

Ürzig/Zeltingen-Rachtig · Manches sieht man aus der Ferne einfach besser. Und so zeigen die Luftbilder unseres fliegenden Fotografen Bernhard Heller eindrücklich, welch gewaltige Massen Erde und Beton am Hochmoselübergang bewegt werden.

 Ein 80 Meter hoher Pylon stabilisiert die enormen Stahlmassen, die über dem Moseltal schweben. Noch etwa 500 Meter des Überbaus müssen über die Mosel geschoben werden.

Ein 80 Meter hoher Pylon stabilisiert die enormen Stahlmassen, die über dem Moseltal schweben. Noch etwa 500 Meter des Überbaus müssen über die Mosel geschoben werden.

Foto: BERNHARD HELLER/PORTAFLUG

Fast 300 Fußballfelder Landschaft werden auf dem 25 Kilometer langen Straßenabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und Kommen (Hunsrück) unter Asphalt begraben oder zu Wällen, Böschungen und Straßengräben umgeformt.
Der Hochmoselübergang, der Mainz und Frankfurt mit Rotterdam und Antwerpen verbinden soll, ist ein einzigartiges Megaprojekt . Insbesondere wegen seines Herzstücks: der 160 Meter hohen Brücke, die weltweit als erste in einem Hang errichtet wird, der abwärts kriecht.
Hier ein Überblick über den Stand der Bauarbeiten, die ursprünglich bereits 2016 abgeschlossen werden sollten. Inzwischen gehen die Bauherren davon aus, dass die ersten Autos Ende 2018 die neue Abkürzung nutzen können.
Eifel: Schon seit Ende 2014 rollen Autos über den ersten fertigen Abschnitt der neuen B 50 zwischen der A 1 und Platten. Der Straßenbau zwischen dem Kreisel bei Platten und der Moselbrücke ist in vollem Gange. Die Erdarbeiten werden laut Landesbetrieb Mobilität bald abgeschlossen. Für 2018 stehen die Entwässerungsbauten und die Asphaltierung auf dem Programm. Die auf dieser Strecke benötigten Talbrücken stehen bereits.
Mosel: Alle zehn Brückenpfeiler und auch ein Großteil des Überbaus ist fertig: 1380 Meter lang ist der Stahlgigant, der bereits ins Tal hinausgewandert ist. Wer aktuell allerdings versuchen würde, mit dem Auto vom Hunsrück auf die andere Seite zu fahren, würde in die Mosel stürzen. Ein etwa 500 Meter großes Loch klafft noch zwischen Fahrbahn und Eifel. Anfang November wird es mit der nächsten Verschubphase erneut schrumpfen.
Am Eifelhang wird aktuell intensiv an den riesigen Dübelschächten gebaut, die ein Abrutschen des Hangs verhindern sollen. Bei drei der 40 Meter tiefen Schächte ist die ein Meter dicke Wandung bereits betoniert. Bei zweien geschieht dies derzeit. Und in einem ist ein Bagger noch dabei, in die Tiefe vorzudringen.
Hunsrück: Auf dem 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Brücke und Longkamp haben Bagger gigantische Mengen Erde bewegt, um die Straßentrasse anzulegen. Die Erdarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, so dass bald der erste Asphalt aufgetragen werden kann. Bis auf eine Unterführung sind auch alle Brücken und Wildbrücken gebaut. 2018 soll der Verkehr auf der B 50 rollen.

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