Gedenken an Reichspogromnacht: AfD-Abgeordneter darf nicht in Trierer Schule

Trier/Mainz · Der 9. November ist der Schicksalstag in der deutschen Geschichte: 1938 jagten Nazis in der Reichspogromnacht Juden, 1989 fiel die Berliner Mauer. Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtags besuchen an dem Tag Schulen, um mit Kindern und Jugendlichen zu sprechen.

 „Albrecht Glaser ist ein unabhängiger und kluger Kopf, der sicherlich kein Grüßaugust wäre.“ Michael Frisch, AfD

„Albrecht Glaser ist ein unabhängiger und kluger Kopf, der sicherlich kein Grüßaugust wäre.“ Michael Frisch, AfD

Foto: volksfreund.de/Archiv

Die AfD-Fraktion beschwert sich nun, dass ihr der Zugang an viele Schulen verwehrt wird - wie an der Nelson-Mandela-Realschule in Trier, moniert der Landtagsabgeordnete Michael Frisch. Schulleiterin Luise Laurent bestätigt das. Lehrerschaft und Schulelternbeirat hätten einstimmig so entschieden. Zu den Gründen schweigt sie.

Die Schule bezeichnet sich auf ihrer Internetseite als "weltoffen, veränderlich, zukunftsorientiert". Die AfD sieht das Neutralitätsgebot verletzt. Landtagspräsident Hendrik Hering sagt, die 14 AfD-Abgeordneten seien an 31 Schulen zum Gespräch geladen. In einem Schreiben habe die Verwaltung auf die politische Ausgewogenheit hingewiesen.

Mit Schulen, bei denen es Schwierigkeiten gebe, nehme man Kontakt auf. Grünen-Fraktionschef Bernhard Braun fordert, mit Schülern am 9. November über Lehren der deutschen Geschichte zu sprechen. "Wir sollten mehr denn je mit Jugendlichen darüber sprechen, wozu gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit führen kann. Die Geschichte lehrt uns, dass wir nicht schweigen, sondern uns gegen Hassparolen auflehnen sollten."

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