Die vier Kitas sind so gut wie ausgebucht

Bernkastel-Kues · Die Kindertagesstätten in Bernkastel-Kues haben 250 Plätze. Das reicht nicht mehr lange. Deshalb sollen weitere Gruppen entstehen.

Die vier Kitas sind so gut wie ausgebucht
Foto: klaus kimmling (m_wil )

Bernkastel-Kues Von Landflucht ist hierzulande die Rede und von aussterbenden Orten. Schulen und Kindertagesstätten (Kitas) sind oft nur noch in größeren Gemeinden zu finden. Und natürlich in Städten. In Bernkastel-Kues gibt es sogar vier Kindertagesstätten; eine in Kues, eine in Bernkastel, eine auf dem Kueser Plateau und eine im Stadtteil Wehlen. Sie stehen seit langem am gleichen Ort und haben sich doch teilweise stark verändert - außen, innen und von der Struktur her.
Die optische Veränderung wird an Zahlen deutlich. Etwa fünf Millionen Euro seien in drei der vier Gebäude investiert worden, rechnet Stadtbürgermeister Wolfgang Port immer wieder vor. "Etwa drei Millionen Euro davon sind an der Stadt hängen geblieben."

Bernkastel-Kues ist in den vergangenen Jahren wieder gewachsen - auf mehr als 7000 Einwohner. Das dürfte mit ein Grund für die gute Auslastung der vier Kitas mit ihren derzeit 250 Plätzen sein. Da kommt Freude auf.
Der Blick in die Zukunft zeigt aber: Alle vier Kitas werden in wenigen Monaten zu klein sein beziehungsweise ihre volle Aufnahmekapazität erreicht haben. Nur im größten Haus, St. Antonius in Kues, wird voraussichtlich Anfang kommenden Jahres noch etwas Platz sein - allerdings nicht bei den Ganztagsplätzen.

Welche Entwicklung ist in den nächsten zwei, drei Jahren zu erwarten? Vertreter des Kreisjugendamtes und Stadtbürgermeister Port haben die Köpfe zusammengesteckt. Das Ergebnis: Die Kinderzahlen werden sich weiter nach oben entwickeln; der Anteil der Kinder unter drei Jahren steigt kontinuierlich; fast jedes Kind geht mit zwei Jahren in den Kindergarten. Das Fazit und der Ausblick: In Bernkastel-Kues werden in den nächsten zwei, drei Jahren zwei weitere Gruppen benötigt. Schließlich hat jedes dreijährige Kind einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz.

Der Vorschlag des Kreisjugendamtes: Die Kita St. Michael in Bernkastel und die Kita St. Antonius in Kues werden um jeweils eine Gruppe erweitert. Das dürften, so der Bürgermeister, zwischen 30 und 40 Plätze sein. Unstrittig ist: In St. Antonius steht sowieso eine Sanierung an. Zum letzten Mal sei dort vor 13 Jahren in dieser Hinsicht etwas geschehen, erläutert Erzieherin Brigitte Walser-Lieser, die für die SPD im Stadtrat sitzt. Was gemacht werden müsste und was das kosten würde, ist noch nicht ermittelt. Eine zusätzliche Gruppe einzurichten koste normalerweise etwa 600 000 Euro, sagt der Stadtbürgermeister. Zum Vergleich: Ein Kita-Neubau verschlingt, so Port, mindestens zwei Millionen Euro.

Das Manko von St. Antonius: Die Kita ist nur über eine steile Straße erreichbar, die zudem für den normalen Verkehr gesperrt ist. Der Tenor im Stadtrat: Der Bauausschuss soll sich das Gebäude anschauen, ein Sachverständiger eine Bewertung vornehmen, ein Architekt eine Planung erstellen. So der von CDU, SPD, FDP und UBU getragene Vorschlag.
Nur den Grünen gefällt das nicht. "Es ist ein Horror, die Kita zu erreichen. Der Stichweg ist viel zu steil. Wir sind für einen Neubau in Andel. Dort wohnen auch viele Familien", sagt Gertrud Weydert.Extra: KITAS IN DER STADT: ZAHLEN UND FAKTEN

 Die Kita St. Michael (oben) muss saniert werden, die Kita St. Antonius (unten) ist die größte der vier Tagesstätten. TV-Fotos (2): Klaus Kimmling

Die Kita St. Michael (oben) muss saniert werden, die Kita St. Antonius (unten) ist die größte der vier Tagesstätten. TV-Fotos (2): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )


In der Kita St. Antonius in Kues stehen derzeit 110 Plätze zur Verfügung, 60 Teilzeit- und 50 Ganztagsplätze. Nach jetzigem Anmeldestand werden im August 2018 105 Plätze benötigt. Die Kita St. Michael in Bernkastel weist derzeit 50 Plätze (30/20) auf. Im Januar wird sie voll belegt sein. In der integrativen Kita Annette Künzig auf dem Kueser Plateau gibt es 40 Plätze (alle ganztags). Im April 2018 wird er ausgebucht sein. Dort gibt es auch eine Krippengruppe. Nach heutigem Stand ist sie bis Februar 2020 ausgelastet. In der Gemeinschaftskita Wehlen stehen 50 Plätze zur Verfügung (44/6).

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