"Die Idee zählt und nicht die Partei”

Thomm · Hans-Peter Michels ist Bürgermeisterkandidat in der VG Ruwer. Der Thommer will Ruhe und Vertrauen in die Verwaltung bringen.

 Bürgermeisterkandidat Hans-Peter Michels auf dem Dorfplatz in Thomm. TV-Foto: Albert Follmann

Bürgermeisterkandidat Hans-Peter Michels auf dem Dorfplatz in Thomm. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Thomm Wofür Ortsbürgermeister nicht alles gut sind: Vor dem Treffen mit dem TV-Reporter musste Hans-Peter Michels noch schnell eine Nacktschnecke retten. Weil er ohnehin einen Termin im Thommer Kindergarten hatte und die Kids um das Leben des schleimigen Kriechtiers bangten, das sich auf ihren Spielplatz verirrt hatte, half er kurzerhand, die Schnecke zu einem sicheren Unterschlupf im Gebüsch zu befördern - mit einem Schäufelchen.
Ja, auf den Kindergarten, der erst kürzlich um zwei auf fünf Gruppen ausgebaut wurde, ist der Bewerber für das Bürgermeisteramt in der VG Ruwer stolz. Ebenso auf den neuen Kunstrasenplatz, die Sanierung des Bürgerhauses und den Dorfplatz. Diesen hat sich Michels für das Gespräch mit dem TV ausgesucht - "weil hier Tradition und Fortschritt zusammenkommen". Die Thommer Kirche ist auf dem Brunnen in der Mitte in Stein gemeißelt, außen liegt ein Granitstein, in den eine keltische Schnabeltasse eingraviert ist. Die hat man in einem Keltengrab entdeckt, jetzt befindet sie sich im Landesmuseum Trier. Auf anderen Steinen symbolisieren Kelter, Apfelbaum und Porz die Thommer Vieztradition, auch der Schieferbergbau wird dort verewigt.
Seit acht Jahren ist der gebürtige Thommer Hans-Peter Michels Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde. Nun will er ins Waldracher Rathaus einziehen. "Wir müssen von der Parteipolitik weg", lautet das Credo des Einzelbewerbers. Er möchte, dass die beste Idee zählt und nicht, welche Partei sie eingebracht hat. Dass er bis auf den letzten Tag mit seiner Bewerbung gewartet hat, begründet Michels so: "Hätten die Freien einen eigenen Kandidaten aufgestellt, hätte ich wahrscheinlich nicht kandidiert. So habe ich bis zum Schluss abgewartet."
Als seine Frau und die drei Kinder grünes Licht gaben, hatte der 56-jährige Versicherungskaufmann schnell die 100 notwendigen Unterstützungsunterschriften gesammelt.
Michels möchte nach der Fahrtkostenaffäre um den bisherigen Bürgermeister Bernhard Busch wieder "Ruhe und Vertrauen in die Verwaltung bringen". Im Auge hat er dabei das Wohl der Bürger und der Gemeinden. Das Land fordert er auf, für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen zu sorgen. Deren Spielraum sei zu eng, ohne Schulden zu machen sei fast nichts mehr zu realisieren. Kümmern möchte sich Michels um den Breitbandausbau. Es gebe noch zu viele weiße Flecken in den Orten. Auch in der Verwaltung soll die Digitalisierung Einzug halten. Michels will ein Ratsinformationssystem installieren, um mehr Transparenz für Räte und Bürger zu schaffen. Nachholbedarf sieht er auf dem Tourismussektor. Die Wertschöpfung der schönen Wanderwege in der VG sei zu gering. Obwohl der Wandertourismus boome, profitierten Gastronomie und Winzer zu wenig davon.
Ein Video, in dem sich Hans-Peter Michels vorstellt, gibt es im Internet unter www.volksfreund.de/videosExtra: TV-FORUM MIT ALLEN FÜNF KANDIDATEN


Am Sonntag, 5. November, entscheiden die Wähler in der Verbandsgemeinde Ruwer, wer Bernhard Busch auf den Chefsessel im Waldracher Rathaus folgt. Es bewerben sich neben Hans-Peter Michels (siehe Bericht) Stephanie Nickels (CDU), Stefan Metzdorf (SPD), Hermann-Josef Franzen (Einzelbewerber) und Katharina Sassen-Hammes (Grüne). Der TV lädt alle Bürger für den 25. Oktober, 19 Uhr, zu einem Forum mit allen Kandidaten ins Vereinshaus Osburg ein. Auch die Leser des Trierischen Volksfreunds haben die Möglichkeit, sich dabei einzubringen. Schon im Vorfeld sind deshalb die Leser aufgerufen, uns Fragen an die Kandidaten zu schicken. Zu welchen konkreten Themen soll welcher Kandidat Stellung nehmen? Mailen Sie uns Ihre Fragen bis Sonntag, 22. Oktober, an die Adresse echo@volksfreund.de Bitte schreiben Sie in die Mail auch Ihren Vor- und Nachnamen, Wohnort, Telefonnummer für interne Rückfragen und ob Sie Mitglied einer Partei oder Gruppierung sind. Eine Auswahl der Leserfragen werden wir den Teilnehmern des Wahlforums dann präsentieren.

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