Nürburgring: Finanzbetrüger am Werk?

Koblenz · Waren bei der gescheiterten Privat-Finanzierung des Nürburgring-Projekts Betrüger am Werk? Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen drei ehemalige Geschäftspartner des Rings.

(fcg) Der Betrugsverdacht gegen einen 48-jährigen Schweizer Finanzvermittler sowie gegen zwei deutsche Kaufleute (46 und 51 Jahre), die der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH für das Millionen-Projekt „Nürburgring 2009“ einen Privatinvestor vermitteln wollten, hat sich offenbar erhärtet. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Ermittlungen aufgenommen und ließ am Dienstag Wohnungen und Räume von sieben Firmen der Tatverdächtigen durchsuchen. Auch bei der Nürburgring GmbH tauchten die Ermittler auf.

Nach Angaben des Leitenden Koblenzer Oberstaatsanwalts Horst Hund besteht der Verdacht, dass die angeblichen Finanzdienstleister lediglich die gezahlten Aufwandsentschädigungen von 478.500 Euro abkassieren wollten. Der vermeintliche Investor, der amerikanische Großindustrielle Pierre DuPont V., hatte Mitte Juli zurückgewiesen, je Kontakt mit dem Nürburgring oder den Geschäftsleuten gehabt zu haben. Einen Tag zuvor hatte ihn Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) noch als „großen Milliardärsadel“ bezeichnet. Am 7. Juli war Finanzminister Ingolf Deubel aufgrund der gescheiterten Privat-Finanzierung, bei der die neuen Immobilien der Nürburgring GmbH an den Investor verkauft werden sollten, zurückgetreten. Die zur Umsetzung des Deals auf ein Konto in der Schweiz geflossenen 95 Millionen Euro aus Landesmitteln sind mittlerweile wieder in der Landeskasse.

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