26. September 1914: Es stand im Volksfreund vor 100 Jahren

In der Schöndorfstraße in Trier wird eine Frau bei einem Unfall schwer verletzt und in Saarburg werden Arbeitspferde aus Luxemburg und Belgien importiert. Diese und weitere Meldungen, die vor hundert Jahren im Trierischen Volksfreund standen, lesen Sie hier.

Der Trierische Volksfreund berichtet in seiner Samstagsausgabe vom 26. September 1914 von einem schweren Unfall in Trier: "Gestern Nachmittag gegen 4 Uhr wurde in der Nähe der Schöndorfstraße eine Frau, die sich auf dem Weg nach Kürenz befand, von einem Fuhrwerk lebensgefährlich verletzt. Die Frau geriet zwischen ein vorschriftswidrig angekoppeltes und ohne Aufsicht gelassenes zweites Fuhrwerk und eine Mauer und die Bedauernswerte wurde gegen die Mauer gedrückt, so daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird."

Kartoffeln werden im Jahr 1914 nicht nur gerne gegessen, sie sind ein wichtiges Grundnahrungsmittel. So wichtig, dass der Kartoffelpreis in der Zeitung veröffentlicht wird. In Bitburg wurde am 18. September "der Höchstpreis für Kartoffeln […] auf 3 Mark pro Zentner festgelegt".

Das ist immerhin 50 Pfennig günstiger als in der anderen Eifelstadt Daun, wo drei Tage später ebenfalls ein Kartoffelpreis festgelegt wird: "Der königliche Landrat hat den Höchstpreis für Kartoffeln für den Umfang des Kreises Daun auf 3,50 Mark pro Zentner festgelegt."

In Wittlich geht es nicht um Kartoffeln, aber ebenfalls um Geld: Am 23. September sind "auf die Kriegsanleihe […] bei der Kreissparkasse 804 200 Mark gezeichnet worden".

An der Saar hat man mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: In Saarburg herrscht Pferdemangel. "Um dem Pferdemangel im Kreise zu steuern, findet auf Veranlassung der Kreisverwaltung und des Pferdezuchtvereins ein großer Import von Arbeitspferden aus Luxemburg und Belgien statt, die Anfang nächster Woche hier zum Verkauf kommen werden."

Für heutige Leser vielleicht ein wenig merkwürdig: Zigaretten kosten im Jahr 1914 nur zwei Pfennig pro Stück. Das beweist folgende Anzeige: "Für unsere Cigaretten-Raucher! Meine unübertroffene 2 Pfg. Cigarette "Kaiserpalast A" (mild u. blumig) ist von höheren Ärzten, Beamten usw. als solche anerkannt worden. 150 Stück dieser Marke, Feldpost verpackt 3.00 Mk. Trierische Cigarettenfabrik "Kaiserpalast" Brückenstr. 13 Telefon 754."

Ansonsten werden fähige Arbeitskräfte gesucht: "Kräftiger Junge von 16 bis 17 Jahren als Hausbursche gesucht. 3620 Ant. Slous, Simeonstr. 11."

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