Fotostrecke Wir sagen Danke!
Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (60) war Minuten nach der Amokfahrt auf dem Hauptmarkt, sah Tote, Verletzte und das ganze Chaos. Er wusste, wovon er in den vielen Interviews sprach, die er geben musste, und jeder wusste, warum er mit Tränen kämpfte. In der schwersten Stunde seiner Amtszeit war Leibe das positive Aushängeschild für Trier: empathisch, warmherzig, klug-besonnen
Es war, wie so oft, eine Teamleistung, stellte aber die anderen Sondereinsätze in den Schatten: Was die Polizei am 1. Dezember bei der Amokfahrt in Trier leisten musste und tatsächlich leistete, war alles andere als Routine. Hier stehen stellvertretend für die insgesamt 1431 Beschäftigten des Polizeipräsidiums Trier Sven Wolter (31) und Anne-Marie Kolling (29)
Bettina Steinmetz aus Saarburg arbeitet unter höchsten Sicherheitsauflagen im Corona-Testzentrum, das das Saarburger Krankenhaus in der alten Feuerwache aufgebaut hat. Durch ihre Arbeit erhalten Menschen Gewissheit, ob sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben.
Fröhlich bunt, mit Glücksschweinen, Pinguinen, Blumen, Bienen und Fantasiemustern darauf, sind die Steine, die Josephine Galuschge (5) aus Trier-Olewig mit ihren Eltern angemalt hat. Die kleinen Kunstwerke werden den Nachbarn geschenkt oder als Mutmacher an den Straßenrand gelegt.
Elfriede Bungert (83) aus Longkamp (Kreis Bernkastel-Wittlich) lässt sich auch in Corona-Zeiten nicht von der Sammeltour durch ihr Heimatdorf abhalten. Seit 16 Jahren läuft sie von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Die 83-Jährige, die am ersten Weihnachtsfeiertag ihren 84. Geburtstag feiert, freut sich in diesem Jahr über 2705 Euro, die kranken Kindern zugutekommen.
Hilfe bei Einkäufen oder beim Gassigehen mit dem Hund: Die Initiative „Wittlich-Land und Stadt hilft sich“ steht Menschen während der Corona-Pandemie zur Seite. Dahinter stecken Bernd Eis (hinten) sowie Michaele Schneider (61) aus Wittlich und Daniel Müller (41).
Der Arzt Carsten Schnieder (50) aus Birresborn hat im März die erste Corona-Ambulanz für die Vulkaneifel in Daun eingerichet – in einem ehemaligen Restaurant. Was ihn bewegt: die große Unterstützung von Firmen, Organisationen und Privatleuten als es galt, die Ambulanz aus dem Boden zu stampfen, um infektiöse Patienten aus den Krankenhäusern und Arztpraxen raushalten: „Wie da an einem Strang gezogen wurde, ist phänomenal.“
Marylin Washington (32) aus Daun engagiert sich im Verein Bürger für Bürger, der in Kooperation mit der Stadt Daun und dem Lions Club einen Lieferservice anbietet. „Wir liefern Lebensmittel an ältere Bürger und Leute, die in Quarantäne sind“, sagt die Ehrenamtliche. Ihre Erfahrung: „Die Menschen freuen sich nicht nur über die Lieferung, sondern auch über so manches kurzes Gespräch. Und ich freue mich, wenn ich helfen kann.“
Sigrid Wedekind (57) aus Bitburg arbeitet als Alltagsbegleiterin für Demenzkranke im Altenheim Marienhof Speicher. Die gelernte Krankenpflegerin schiebt Schicht um Schicht. Was sie motiviert: „Die Dankbarkeit der Menschen für jedes bisschen Zeit, für jedes kleine Gespräch.“
Gerd Wanken (66) aus Bitburg engagiert sich als Behindertenbeauftragter des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Er möchte Ansprechpartner und Anwalt für alle Menschen mit Behinderungen und deren Angehörigen sein. Was ihn bewegt, ist zu sehen, „was man gemeinsam alles erreichen kann.“
Manuela Schmitz (42), von einer befreundeten Familie „Neuerburger Engel“ genannt, setzt sich viel für Kinder und Jugendliche ein. Die sechsfache Mutter hat vergangenes Jahr den Verein „Eifelkinder“ mitgegründet, der sich um alle Belange vieler jungen Menschen kümmert. „Man sollte nicht immer nur an sich denken, sondern auch andere unterstützen. Das ist Weihnachten“, findet sie.
Richard Jutz ist seit dem ersten April 2018 in der mobilen Jugendarbeit der Verbandsgemeinde Bitburger Land tätig. Er versucht, mehr Freizeit- und Bildungsangebote für Jugendliche zu schaffen. Das Ziel ist es, den Jugendlichen eine schöne Zeit im Eifelkreis zu bereiten und mehr Raum für Entfaltung zu schaffen. „Dieses Jahr war bewegend, als wir unsere drei Freizeiten in den Sommerferien trotz Corona anpassen und durchziehen konnten. Morgens am Bus oder Bahn glückliche Jugendliche (und auch Eltern!) nach dem Lockdown zu sehen war großartig.“
Uwe Schneider ist Stadtbürgermeister von Gerolstein. Für ihn steht im März gleich fest: „In der Corona-Krise müssen wir Gerolsteiner noch mehr zusammenhalten als sonst.“ Gesagt, getan: Unter dem Motto „Hilfe in der Nachbarschaft – Gerolstein steht zusammen“ werden nach und nach auf der stadteigenen Internetseite www.gerolstein.org Hilfsangebote aufgelistet. Sie reichen schließlich von Einkäufen über sonstige Erledigungen wie Botengänge zur Bank, zum Briefkasten oder zur Apotheke bis hin zum Gassi gehen. Zudem informiert Schneider die Bevölkerung via Facebook über aktuelle Entwicklungen.
Maximilian Laux (32), alias Flieten Franz, gilt der Dank in Stellvertretung aller Gastronomen. Denn Laux hat zusammen mit dem Informatiker Gunnar Kreusel die Facebook-Seite Abhol- und Lieferservice Region Trier aufgebaut, auf der sie Angebote vieler Betriebe bekannt gemacht haben.
Eddy Linden (60) ist passionierter Radfahrer, Ehrenamtler und unermüdlicher Spendensammler. Der Pleiner ist ein Tausendsassa, wenn es darum geht, anderen zu helfen. Bei seiner Geburtstags-Benefiz-Radtour kamen 6666,66 Euro fürs Brüderkrankenhaus zusammen.
Reiner Kraus (44) aus Trier trägt täglich in Olewig Hunderte Briefe, Päckchen und Pakete aus. Er klingelt auch dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wenn es stressig ist. Wir sagen Danke allen Post- und Paketboten, die gerade in dieser Zeit den Laden am Laufen halten!
Teneka Beckers (51) aus Dudeldorf ist Geschäftsführerin der Trierer Tufa. In den Online-Benefizkonzerten des Kulturzentrums steht die Solidarität mit Künstlern im Vordergrund, die durch Corona Einbußen hinnehmen müssen.
Aloys Hülskamp (54) - der Salesianerpater – als gelernter Landschaftsgärtner Spätberufener und Quereinsteiger in seinem Beruf – ist Chefseelsorger der Trierer Weststadt von Pallien bis Zewen. Neben Gottesdiensten, Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern engagiert er sich für die Jugendlichen in Trier-West und ist zudem (auf freiwilliger Basis) Notfallseelsorger. Zu seinen Terminen fährt er meist mit dem Velo, das er grundsätzlich nicht abschließt. Motto: „In Trier-West wird nix geklaut.“ Kurzum: ein Pastor der völlig anderen Art und kommt gerade deshalb so gut an. Volksnah, immer ansprechbar und stets hilfsbereit, wenn Trost oder Rat gefragt ist.
Während andere ins Homeoffice wechseln, verrichten Kerstin Maier (54, links) und Tanja Morawe (46) aus Saarburg durchgehend ihre Arbeit an der Kasse des Edeka. Obwohl das Risiko immer mitschwingt, bedienen sie freundlich etliche Kunden am Tag.
Kerstin Bettendorf (44, vorne) aus Ollmuth, Karen Alt (40, hinten rechts) aus Geisfeld und Marion Adams (48) aus Bescheid haben einige mutmachende Aktionen in der VG Hermeskeil initiiert. Zum Beispiel eine „digitale Kita“-Gruppe bei Facebook, die mehr als 400 Familien mit Liedern, Spiel- und Basteltipps durch den ersten Lockdown begleitet hat. Auch durften sich Hunderte Hochwälder im Dezember über „Lichter der Hoffnung“ und im Mai über Überraschungen zum „Tag der Nachbarn“ freuen.
Als viele noch gar nicht an das Veranstalten von Konzerten oder Gottesdiensten dachten, hatten der Klausener Pater und Wallfahrtsrektor Albert Seul (50) und Tobias Marenberg (44), ehrenamtlicher Koordinator des Klausener Kulturprogramms in der Wallfahrtskirche, die Pläne dafür schon parat. So machten sie nicht nur Menschen in der Region Mut, sondern gaben Künstlern und ihren Teams Hoffnung und eine Bühne.
Albrecht Wagner (54) aus Riol ist Arzt in Trier. Er hat inzwischen drei Kinderbücher geschrieben und mit Trierer Künstlern inzwischen das zweite Hörbuch produziert: „Max und der größte Adventskalender der Welt“. Stets sammelt er mit dem Verkauf auch Geld für die Kinder der Villa Kunterbunt in Trier.
Marco Konrath (44) aus Trier ist seit 20 Jahren Mitglied im 60-köpfigen Team der Frauen und Männer, die Triers Straßen reinigen. Für Konrath trotz des frühen Arbeitsbeginns (5 Uhr) ein „Traumjob, weil es toll ist, mit dazu beizutragen, dass Trier picobello aussieht“. Ausnahme: der späte Abend des 1. Dezember 2020. Da mussten Konrath und seine Kollegen in der Fußgängerzone Hinterlassenschaften der Amokfahrt einsammeln: „Da waren Wut, Trauer und Fassungslosigkeit unsere Begleiter.“
Ralf Haas (54) aus Konz ist seit Jahren ehrenamtlicher Hauptorganisator im Team des Hospizlaufs Trier und könnte stellvertretend für das ganze Team genannt werden, das seit 2004 mehrere Hunderttausend Euro für die Hospizarbeit gesammelt hat. Beim virtuellen Lauf in diesem Jahr kamen 45 000 Euro zusammen.
Inge Hewener aus Saarburg ist Pflegedienstleitung im Saarburger Seniorenzentrum St. Franziskus. Seit im Seniorenzentrum die ersten Corona-Fälle aufgetreten sind, arbeitet sie quasi durch. Sie testet Bewohner, Mitarbeiter und Besucher, organisiert um und disponiert das Personal.
Martin Folz (59 Jahre alt) wohnt in Wasserliesch und ist Opernchordirektor und Leiter des Kinder- und Jugendchores im Theater Trier. Er hat während der Corona-Pandemie die knapp 140 Kinder und Jugendlichen bei der Stange gehalten – sie in Kleingruppen aufgeteilt und mit ihnen online oder wenn möglich live gesungen. Die kreativen Musikclips (zum Teil mit Eigenkompositionen von Folz) hat Martin Folz auf facebook gepostet oder auf dem Videoportal Youtube für alle Fans des Chores hochgeladen. Zum Jahresende hat die gut gelaunte Truppe sogar einen musikalischen Online-Wichtelkalender kreiert.