Attacke mit Messer

TRIER. (f.k.) Vor der Jugendkammer des Landgerichts beginnt heute der Prozess gegen einen 19-Jährigen aus Binsfeld (Kreis Bernkastel-Wittlich). Die Staatsanwaltschaft Trier wirft ihm versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor.

Laut Anklageschrift hatte der junge Mann am Morgen des 18. Dezember 2002 in Binsfeld beschlossen, mit einem etwa 12,5 Zentimeter langen Küchenmesser nach Wittlich zu fahren und dort im Laufe des Tages irgend einen Menschen zu töten (der TV berichtete). Gegen 12.05 Uhr versteckte er sich hinter der Verbandsgemeindeverwaltung in Wittlich in einer nicht einsehbaren Mauernische an einem verwinkelten Fußweg.Er hatte die Absicht, dem nächsten dort vorbeikommenden Passanten mit dem Messer den Hals durchzuschneiden.Als sich eine 50-jährige Frau mit ihrem Fahrrad näherte, so die Anklageschrift, sprang der Angeklagte aus seinem Versteck und versuchte, ihr mit dem Messer den Hals aufzuschneiden. Dies scheiterte aber an der stumpfen Klinge.Bei dem Versuch sich zu wehren, fiel die Frau zu Boden, und der Angeklagte versuchte nochmals, auf sie einzustechen. Das Opfer wurde aber bei dieser erneuten Attacke nicht verletzt. Grund: Durch das Zerren des Angeklagten an ihrer Jacke bildete sich ein Hohlraum zwischen der Jacke und dem Körper der Frau. Als die 50-Jährige dann laut um Hilfe rief, ergriff der 19-Jährige die Flucht.Das Opfer erlitt durch die Attacke eine Risswunde an Unterkiefer und Hals. Hinzu kamen weitere Risswunden an zwei Fingern sowie Blutergüsse am rechten Oberarm. Seit der Tat leidet die Frau an Angstzustände in dunklen und engen Räumen.Der Angeklagte - ein Deutschrusse - hatte sich nach der Tat selbst gestellt. "Ich wollte ins Gefängnis, denn ich finde mein Leben unbefriedigend", soll er als Motiv angegeben haben.

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