Beats im Parkhaus

TRIER. Nach zwei Jahren im historischen Karstadtkeller haben die Mungos eine Parkhaus-Sause - mit DJ Dirk Dreyer hinter den Plattentellern und den "Terrorschwestern" auf der Tanzfläche - gefeiert. Wo? Im Parkhaus in der Mustorstraße.

 Stimmung mit den Frankfurter "Terrorschwestern": Auch die Drag-Queens aus Frankfurt belebten das Parkdeck.Foto: Oliver Ruf

Stimmung mit den Frankfurter "Terrorschwestern": Auch die Drag-Queens aus Frankfurt belebten das Parkdeck.Foto: Oliver Ruf

Kahlsind die Betonwände, niedrig hängt die Decke. Das Licht istschummrig, die Sicht vernebelt. Untergrund-Stimmung,Szene-Gesellschaft. Das klingt nach Großstadt-Clubbing. DerSchauplatz ist Trier. Das erste Untergeschoss des ParkhausesMustorstraße (gelegen an Basilika und Kreisverwaltung). DieParty-Macher von "Mungo Concepts" haben ihn gewählt. Dabei sindsie eigentlich bekannt für ihre House-Veranstaltungen imHistorischen Karstadtkeller. Der Tapetenwechsel beendet eine Mungo-Pause. Denn Sascha Heuermann und Judith Schumacher sind vor kurzem von der Mosel an den Rhein gezogen. Mit ihnen ist auch ein Teil der Mungo-Agentur nach Köln ausgewandert. In Trier wird weiterhin ein Lager unterhalten - und gefeiert.

Die Kölner Luft dürfte den Mungos gut tun. Zumindest ist dort die Idee zur House-Fete auf dem Parkhausdeck ausgegrübelt worden. Nach zwei Jahren im historischen Keller hatten sie einen neuen Tanzpalast gesucht.

Hunderte Housegäste zog es auf die Stellplatzflächen im Parkhaus. Eine Karte fürs Fahrzeugparken gab's obendrein. Hart schlugen die Bässe um die Ohren. Mungo-DJ Pascal Ballas aka Roy Hocker rumorte als Erster an den Plattentellern. Gegen 2 Uhr legte Dirk Dreyer (Sage Club, Berlin) die Finger an die Rillen. Farbtupfer bescherten die Drag-Queens der Frankfurter "Terrorschwestern".

Rasante Entwicklung in der Club-Landschaft

Das Disco-Happening reiht sich ein in die rasante Entwicklung der Trierer Clublandschaft. Mit der "Idealbank" in der Christofstraße und dem "Forum" in der Hindenburgstraße eröffneten in den vergangenen Monaten gleich zwei neue Szene-Lokale.

Gemeinsam mit der Mungo-Parkhaus-Party ist ihnen das Nutzungskonzept für vorhandene Bausubstanz. Während Jörg Schatzmann die "Idealbank" in eine ehemalige Volksbankfiliale verlegte, gestalteten Francesco Sanna und Oliver Kunz das einstige Franzosenkino zur "Forum"-Diskothek. Auch die Räumlichkeiten im ehemaligen Tanklager in Stadtbad-Nähe gehören zu deren Geschäftsbereich.

Neue Nutzung vorhandener Bausubstanz

Die Club-Kultur in Trier ist damit an einem Punkt angelangt, der angesichts von Stadtgröße und Einzugsgebiet verwundert. Auch die eingesessenen Häuser, von Riverside über Café Wilhelmshöhe bis zu den Palais an Dom und Stockplatz und dem Club Walderdorff's haben guten Zulauf.

Sascha Heuermann und Judith Schumacher haben sich dazu entschlossen, künftig auch solche Örtlichkeiten für ihre Veranstaltungen zu nutzen, die unter der Woche ganz anderen Zwecken - wie dem Autoparken - dienen.

Dass dieser Gedanke Erfolg versprechend ist, zeigt Guido Krögers Riesen-Fete "I love music" in der Europäischen Kunstakademie. Die besuchten vor kurzem stolze 4000 Gäste.

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