Blühende Freundschaft

LUXEMBURG/TRIER. Die "Außenstelle" Luxemburg der Landesgartenschau 2004 in Trier nimmt Gestalt an. Vor allem das Tal der Petrusse und die ehemaligen Klostergärten an der Alzette kommen dank umfangreicher Renaturierungsmaßnahmen zu neuen Ehren.

Eingrenzüberschreitendes Großereignis bringt zwei benachbarte Städtenoch näher zusammen. "Die Beteiligung Luxemburgs war für Mainzein wesentliches Kriterium, die Landesgartenschau 2004 nach Trierzu vergeben", würdigt Oberbürgermeister Helmut Schröer dieKooperationsbereitschaft. Und die Luxemburger Partner lassen sichnicht lumpen: 800 000 Euro steckt die Hauptstadt desGroßherzogtums allein in Projekte auf eigenem Gebiet. So erleben im Tal des Flüsschens Petrusse Gemüse-Terrassengärten und ein kleiner öffentlicher Garten im Mündungsbereich zur Alzette ebenso ihre Renaissance wie die mittelalterlichen Klostergärten an den mächtigen Festungsmauern. Uferpromenaden und ein Minigolfplatz werden herausgeputzt; ein Rundweg verbindet alle Stationen. "Allesamt Projekte, die wir ohne Landesgartenschau erst in einigen Jahren in Angriff genommen hätten", betont Luxemburgs Oberbürgermeister Paul Helminger.

Die Vorhaben binnen kurzer Zeit zu realisieren, war gar nicht so einfach, denn einige Grundstücke am Alzette-Ufer musste die Stadt erst kaufen oder durch Tauschaktionen in ihren Besitz bringen. Die Weiterführung der Ufer-Promenade wird mit der Fertigstellung des renovierten Gebäudekomplexes Neumünster (ursprünglich Abtei mit Kirche, später Lazarett, danach Gefängnis, heute Europäisches Kulturzentrum) voll zum Tragen kommen. "Da trifft es sich äußerst günstig, dass gerade den Gartenschau-Besuchern dieser touristische Leckerbissen zuerst zugute kommt", freut sich Helminger.

Mit Highlights warten die Partner auch auf dem eigentlichen Gartenschau-Gelände auf dem Trierer Petrisberg auf. Der "Turm Luxemburg", eine 16 Meter hohe, begehbare und Richtung Nachbarland ausgerichtete Großplastik von François Valentiny setzt gleich an der neuen Zufahrtsstraße eine Landmarke und wird das erste sein, was Besucher von der Gartenschau wahrnehmen. Kostenpunkt: 280 000 Euro. Weitere 100 000 Euro investiert der Gartenbauverband des Großherzogtums in den "Luxemburger Garten", der nach den Plänen von Michèle Gillen entsteht.

Die Erwartungen an die Besucherzahlen sind beiderseits der Grenze hoch. Alleine auf den Petrisberg sollen nach den Vorstellungen der Landesgartenschau GmbH (LGS) vom 22. April bis 24. Oktober 2004 mehr als eine Millionen Menschen kommen. "Wer die komplette Gartenschau sehen will, darf sich Luxemburg auf keinen Fall entgegen lassen", rührt OB Helmut Schröer die Werbetrommel für die Partner. Roland Pinnel, Direktor des Luxembourg City Tourist Office, und sein Amtskollege Hans-Albert Becker, Chef der Tourist-Information Trier (TIT), wollen bis zum Herbst gemeinsame Angebote für Kurzurlaube in Trier und Luxemburg ausarbeiten.

Auch im Ländchen: Trend zum Kultur-Kurzurlaub

Die Luxemburger setzen große Hoffnungen auf das überregionale Großereignis Landesgartenschau. Wie Deutschlands älteste Stadt profitiert das "Ländchen" vom neuen Trend zum Kurzurlaub mit kulturellem Anspruch. Pinnel: "Wir verzeichnen starke Rückgänge bei den Gästen aus den Vereinigten Staaten und aus Japan. Dafür kommen nun verstärkt Besucher aus Deutschland und Frankreich."

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