Ganz nah bei Anke

TRIER. Für viele ist ihr Gesicht untrennbar mit der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" verbunden. Doch jetzt will die Trierer Sängerin Anke Wagner aus diesem Schatten heraustreten – mit ihrem ersten Solo-Album "Close to me".

Eine Prise Jazz, ein Hauch "The Carpenters", ein wenig Lateinamerika - und natürlich eine große Portion solider Pop: So hört sich Anke Wagners Debüt-Album "Close to me" an, das vor wenigen Tagen herauskam. Die Triererin mit den großen braunen Augen ist darauf in Nahaufnahme zu sehen - ohne den kräftig blauen Kulissen-Hintergrund von "Deutschland sucht den Superstar", der lange untrennbar mit ihrem Gesicht verbunden schien. "DSDS liegt hinter mir", sagt Anke Wagner mit fester Stimme. Der Vertrag sei im Juni 2004 ausgelaufen, seither sei sie "frei". Viel zierlicher als zu Zeiten der Castingshow vor einem Jahr wirkt sie, und das ist kein Wunder, schließlich steckt sie mitten in der Promotion-Tour zu ihrer CD. "Es ist genau die Musik, die ich haben wollte, ich habe etwa an der Hälfte der Songs mitgeschrieben", sagt die Sängerin, die sich nach eigenen Angaben im engen "DSDS"-Konzept immer ein wenig eingezwängt gefühlt hat.Kontakte zu RTL genutzt

Das Soloalbum ist ihr eigenes Werk. Sofort nach Ende der Castingshow begann sie mit der Hilfe ihres Managers Stefan Bach und zusammen mit dem Produzent und Songwriter Tato Gomez bei einem Indipendent-Label mit der Arbeit. "Ich wollte viel Mitbestimmungsrecht", betont Wagner. Einen großen Teil des DSDS-Preisgeldes, das die im Finale Ausgeschiedene im vergangenen Jahr erhalten hatte, steckte sie in die Produktion der CD. Dabei nutzte sie aber sehr wohl die Kontakte zu den RTL-Fachleuten, ließ sich beispielsweise von dem gleichen Fotografen ablichten, der auch die Casting-Kandidaten fotografierte. Auch dafür, dass über DSDS ein bekannter Internet-Designer auf sie aufmerksam wurde, ist Anke dankbar. Die Homepage sei "super-schön geworden". Die Single "Cool days cool nights" kann man demnächst im Internet downloaden - für drei Euro. Zu dem Skandal rund um den gekauften Charts-Erfolg von Ex-"Superstar" Gracia sagt Anke: "Klar hatte ich von diesen Aufkauf-Aktionen schon vorher gehört. Aber auch das kann bei einem Indipendent-Label wie unserem nicht passieren: Da ist gar nicht so viel Geld da, um tausende Platten selbst zu kaufen." Für Auftritte, etwa in Trier, sei momentan leider keine Zeit. Das ist nicht immer leicht für eine Sängerin, die gerne auf der Bühne steht. "Die CD ist aber erst einmal wichtiger", sagt Manager Stefan Bach. Das Album "Close to me" (Perleberg Verlags GmbH) ist bei Karstadt und bei www.amazon.de erhältlich. Infos auch auf Anke Wagners Homepage www.ankewagner.com.

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