Kaufe Weizen, verkaufe Silber

TRIER. Bullen nehmen Anlauf, Bären versuchen, ihr Gleichgewicht zu halten und dazwischen soll man auf Aufrufe (Call) und Abzulegendes (Put) achten – die Welt der Börse ist der "Spielplatz" des Trierer Aktienclubs. Vor fünf Jahren wurde er gegründet.

Richtet sich der Stier auf, klettern die Aktienwerte an der Börse nach oben. Bulle und Bär, die Symbole für die Kursentwicklung an der Börse, finden sich auch im Logo des Trierer Aktienclubs, kurz TAC 2000. Vor fünf Jahren gründeten Liebhaber des Aktienhandels die Gesellschaft, doch gleichzeitig legte sich der Bulle schlafen - ein schleppender Anfang sei das gewesen, erinnert sich TAC-Geschäftsführer Marco Feiten. Finanzielle Verluste waren die Folge. Und ohne Internetplattform waren Entscheidungen über Kauf und Verkauf von Aktien langwierig. Doch das ist Geschichte. Mittlerweile verzeichnet das gemeinsame Depot des Clubs, zusammengestellt aus Einmaleinlagen und monatlichen Zuzahlungen, Jahr um Jahr ein beständiges Wachstum. Auch für dieses Jahr erwarten Feiten und seine 18 Mitstreiter einen Gewinn. Neben Bankkaufleuten mischten mittlerweile auch Polizisten, Pensionäre und Selbstständige beim Spiel an der Börse mit, sagt Feiten, der als Student eine Bankkaufmannlehre abgeschlossen hatt. Per E-Mail oder auf monatlichen Gesellschaftertreffen entscheiden die TAC-Mitglieder, wie das Depot eingesetzt wird. Soll man etwa in Gold ("defensiver Wert" und damit beständig) oder besser in Getreide investieren? Andere Werte verkaufen? Auf einer eigenen Internetseite werden Kursentwicklungen diskutiert, mit selbst erstellten Vorträgen Fachwissen an die anderen Mitglieder vermittelt. Feiten holt eine Liste mit den jüngsten Themen hervor: "Biotechnologie", "Börsencrash 1929" oder das "Verhältnis Kurs zu Firmengewinn". Ein Vortrag nennt sich "Warum es so wichtig ist, Verluste zu begrenzen." Gilt es, eine Entscheidung über Kauf oder Verkauf eines Aktienpaketes zu treffen, müssen die Mitglieder schnell reagieren. Eine aktive Teilnahme an diesen Entscheidungsprozessen sei für die Mitgliedschaft daher unerlässlich, sagt Feiten. Ziel des Clubs sei es, das "Wertpapiersparen" zu fördern und den Mitgliedern aktuelle Infos und Fachwissen zum Thema Börse zu vermitteln. "Wir sind kein Vermögensfonds." Ebenso wenig könne man mit dem Club "in kürzester Zeit reich werden". Man habe die schwierigen Börsenjahre nur deshalb "überlebt", weil man vorsichtig und defensiv investiert habe. Und das soll auch so bleiben. Derzeit hat der TAC 19 Mitglieder. Mehr als 30 dürfen es nicht sein, die gesamte Club-Arbeit sei ehrenamtlich, sagt Feiten. Künftig soll es jedem Mitglied aber anhand von Kategorien überlassen bleiben, wie viel Geld er ins Depot investiert (und entsprechend am Gewinn beteiligt wird). Der Club will zudem über die Region hinaus wachsen. Feiten betont aber auch die Bedeutung des Gemeinschaftsaspektes. "Jeder kann im Club mitwachsen und dabei Wissen zu Börse und Internet hinzugewinnen." Schließlich gehe es ja auch darum, Spaß an der Sache zu haben. Am kommenden Samstag, den 29. Oktober 2005, hält der TAC seine nächste Gesellschafterversammlung ab. 15 Uhr, Uni Trier, Raum B 20. Anschließend wird das fünfjährige Bestehen gefeiert. Interessenten sind zur Versammlung und Feier herzlichst eingeladen. Internet www.tac2000.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort