Aus Chemnitz nach Chelsea

WITTLICH/LONDON. Michael Ballack (geboren am 26. September 1976 in Görlitz) gilt als einer der spielstärksten Mittelfeldspieler der Welt. Aktuell ist er in der englischen Premier League für den FC Chelsea aktiv. Sein Erfolg kam nicht über Nacht.

Ballack begann im Alter von sieben Jahren bei der BSG Motor Fritz Heckert in Karl-Marx-Stadt, Fußball zu spielen. Dort fiel er seinem Trainer Steffen Hänisch durch seine weit entwickelte Technik und seine Fähigkeiten, beidfüßig zu schießen, auf. Zudem entwickelte er eine beeindruckende Torgefährlichkeit und kam in seiner dritten Saison auf 57 Treffer in nur 16 Spielen. Mit zehn Jahren wechselte er zum FC Karl-Marx-Stadt, später zum Chemnitzer FC. 1995 erhielt Ballack aufgrund der beeindruckenden Leistungen seinen ersten Profivertrag und er erhielt den Spitznamen "kleiner Kaiser" . Ein weiterer war am 26. März 1996 sein erstes Spiel für die deutsche U21-Nationalmannschaft. Im Sommer 1997 verpflichtete Otto Rehhagel ihn für den Bundesliga-Aufsteiger Kaiserslautern. In der ersten Saison kam er auf 16 Spiele und war am sensationellen Titel des FCK beteiligt. Außerdem erreichte er das Viertelfinale in der Champions League, unterlag dort aber dem FC Bayern München. Am 1. Juli 1999, rund zwei Monate nach seinem Einstand in der Nationalmannschaft, wechselte Ballack für acht Millionen Mark zu Bayer Leverkusen, wo er seinen endgültigen sportlichen Durchbruch feierte. In seinen drei Jahren in der BayArena schoss Ballack 27 Meisterschaftstore und neun weitere in europäischen Vereinswettbewerben. 2001/02 verließ Ballack Leverkusen. Zuvor zog er in das Finale der Fußball-WM 2002 in Japan und Südkorea ein, wo er aufgrund zweier gelber Karten gesperrt war. Mit 17 Meisterschaftstoren in der Saison 2001/2002 wurde er in das Uefa-"All-Star-Team" nominiert. Im Jahr 2002 entschied sich Ballack für einen Wechsel zum FC Bayern München gegen eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro. Nach einer sportlichen Stagnation in seiner zweiten Spielzeit für München war Ballack wieder entscheidend am Gewinn eines erneuten "Doubles" in der Saison 2004/05 beteiligt. In der Bundesliga hatte Ballack zwischen 1998 und 2005 61 Treffer erzielt. Dennoch wurde er regelmäßig kritisiert, in entscheidenden Spielen der Champions League schwächere Leistungen erbracht und stets mit dem Wechsel zu einem bedeutenden internationalen Verein geliebäugelt zu haben. Besonders stark fiel die Kritik dabei von den Vereinsoberen und ehemaligen Spielern des FC Bayern, Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, aus. Ballack reagierte verärgert und betonte, dass er seinen Vertrag pflichtbewusst erfüllt und sich stets professionell sowohl auf als auch außerhalb des Platzes als Bayern-Spieler verhalten habe. Er reagierte sarkastisch auf die scharfen Formulierungen im Umfeld des FC Bayern anlässlich seines Wechsels zum FC Chelsea. Ballack wechselte ablösefrei nach England, nachdem er am 15. Mai 2006 einen neuen Vertrag unterschrieb. Chelsea-Trainer José Mourinho sagte: "Für mich ist Ballack einer der weltweit besten Spieler. Er ist sehr intelligent, taktisch sehr stark und schießt viele Tore. Es gibt in Europa nur noch Frank Lampard, der auf dem gleichen Niveau spielt. Diese beiden werden ein Traumduo bilden." Kurz nach seiner Ankunft in Chelsea äußerte Ballack die Hoffnung, dass er seine Karriere an der Stamford Bridge beenden und sich dabei einen hohen Status im englischen Fußball erarbeiten könne. Sein Debüt für Chelsea gab Ballack am 31. Juli bei einem Freundschaftsspiel in den USA, sein erstes Tor für Chelsea schoss er am 12. September 2006 beim Auftaktspiel zur Champions-League-Saison per Elfmeter gegen Werder Bremen. Im Nationalteam wurde Ballack nach der Euro 2004 in Portugal zum neuen Mannschaftskapitän ernannt. Bei der WM 2006 im eigenen Land kehrte er wegen einer Wadenverletzung erst im zweiten Gruppenspiel zurück. Beim 2:0-Achtelfinalsieg gegen Schweden kam er zu sieben Torschüssen aus der Distanz, konnte aber keinen davon in einen Treffer umwandeln. Ballack musste im Spiel um den dritten Platz (3:1 für Deutschland gegen Portugal) verletzungsbedingt passen. Er wurde in den Spielen gegen Ecuador und Argentinien zum "Man of the Match" gewählt und am Ende des Turniers in das All-Star-Team berufen. Weitere Auszeichnungen: 2002, 2003 und 2005 Deutschlands Fußballer des Jahres 2002 wurde er von der UEFA als bester Mittelfeldspieler ausgezeichnet. 2005 bekam er den Bambi in der Kategorie Sport verliehen. Aufnahme in die Fifa-100, eine von der Fifa herausgegebene Liste mit den 125 besten noch lebenden Fußballern Mareike Poß, MSS 12, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich

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