Dicke Luft über Pfalzel
PFALZEL. Mehr als 100 Bürger informierten sich auf Einladung des Bürgervereins Pfalzel über die geplanten Modernisierungsmaßnahmen des Trierer Stahlwerks (TSW). Neben ausdrücklich gelobten Verbesserungen infolge der geplanten Sanierung befürchtet der Bürgerverein aufgrund steigender Produktion zunehmende Umweltbelastungen für Pfalzel.
Am 29. Mai 1965 wurde der Trierer Hafen nach einer Rekord-Bauzeit von nur zwei Jahren eröffnet. Vorangetrieben wurde der Bau von der Trierer Hafengesellschaft, die 1962 gegründet wurde. Mitglieder der Hafengesellschaft sind das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Trier, der Kreis Trier-Saarburg und die Gemeinden Ehrang und Pfalzel. Die größten Umschlagsgütergruppen sind Mineralölerzeugnisse, landwirtschaftliche Produkte, Nahrungsmittel, Düngemittel, Chemische Produkte, Steine und Erden. Mit dem Ausbau der Fahrrinne und der Errichtung einer Anlage zur Verarbeitung von Industrieschrott im Jahr 2002 versucht man, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben. Heute haben sich viele Unternehmen um den Trierer Hafen angesiedelt. Auf einer Gesamtfläche von 60 Hektar arbeiten rund 2800 Menschen, wobei der Trierer Hafen floriert. Die Umschlagszahlen gehen auch dank einer Kooperation mit dem luxemburgischen Hafen Mertert stets nach oben. Der Trierer Hafen bringt große Nachteile mit sich, allem voran die Luftverschmutzung. Anwohner beschweren sich seit Jahren über Reizungen der Atemwege. Es wurde festgestellt, dass es an einigen Tagen, vornehmlich bei nördlichen Windrichtungen, zu erhöhten Schadstoffkonzentrationen kommt. So wurden in Gärten von Pfalzel erhöhte Werte von Blei, Cadmium, PCB und Dioxin gemessen. Das Trierer Stahlwerk hat bekannt gegeben, dass es nun 40 Millionen Euro in eine technische Sanierung des Unternehmens investieren wird. Außerdem wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung unter Beteiligung der Öffentlichkeit beantragt, wobei diese von der Firma freiwillig gestellt wird. Inzwischen hat sich auch das Gesundheitsamt eingeschaltet. Im April konnten sich die Anwohner in Pfalzel einer freiwilligen Blutuntersuchung unterziehen. Es handelt sich hierbei jedoch nur um eine vorsorgliche Untersuchung aufgrund der zunehmenden Luftverschmutzung. Marcel Körner, Klasse TI F1 der Berufsbildenden Schule Gewerbe und Technik Trier