Die Jugend von heute

BERNKASTEL-KUES. Seit Jahrzehnten wird jegliches Tun und Handeln der Jugendlichen kritisiert und in Frage gestellt. "Die Jugend von heute" – jedem ein Begriff. "Wie gut es euch doch geht!" – heißt es so oft.

Doch wer hinterfragt die wahren Hintergründe des schönen, sorglosen Lebens der jungen Generation? Die meisten sind sich über das Ausmaß ihrer Probleme kaum bewusst. Auf den Schultern der Jugendlichen lastet der Druck der Gesellschaft. Hohe Arbeitslosigkeit und Umweltschäden sind ein ständiger Bestandteil ihres Lebens. Bekomme ich eine Lehrstelle? Hat mein Wunschberuf überhaupt eine Zukunft? Wie geht es weiter? Fragen, die sich wohl schon jeder von uns gestellt hat. Die Wirtschaft schlägt gezielt Profit aus der Naivität der Jugend. Zum Beispiel mit Alkopops, Handys, Drogen, und auch der ständige Schönheitswahn, der uns in der heutigen Zeit in den Medien vorgelebt und somit in gewisser Weise aufgezwungen wird. All diesen Versuchungen muss Tag für Tag standgehalten werden, um nicht auf die schiefe Bahn oder in die Schuldenfalle zu geraten. Vergleiche zwischen vergangenen Kriegszeiten und heute werden uns ständig zur Last gelegt. Doch warum soll die dritte Generation für die damaligen Zustände zu Kreuze kriechen? Für unsere Großeltern zeigt sich unser Leben als sorgenfrei. Natürlich geht es uns allen heute besser, aber wir wurden in diese Zeit hineingeboren und können guten Gewissens von dem Wohlstand, den unsere Eltern und Großeltern für uns schufen, profitieren. Allerdings wissen wir bereits heute, dass angesichts leerer Rentenkassen unsere Altersversorgung nicht gesichert ist - im Gegensatz zu der unserer Eltern und Großeltern. Liebe Erwachsene, nach diesem kurzen Einblick in die wahre Problematik der heutigen Jugend bitten wir um mehr Verständnis, auch wenn Klagen über "die Jugend von heute" schon über 2000 Jahre und sicher auch von uns später geführt werden. Sabrina Kühnel und Steffi Römer, Klasse HBFW 04b der Berufsbildenden Schule Bernkastel-Kues

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