Erster Schritt zur Rauchentwöhnung

HERMESKEIL. Man könnte es für einen Aprilscherz halten, doch das Frühjahr ist schon vorbei: Rauchen am Steuer soll verboten werden! Das heißt für alle Kettenraucher, dass sie künftig beim Autofahren keine Zigarette mehr genießen können.

Aber es heißt auch für alle Nichtraucher, denen dieses Gesetz egal ist, dass sie mit erhöhtem Andrang der Raucher an Rastplätzen und Tankstellen rechnen müssen. Man kann also davon ausgehen, dass sich Raucherecken bilden wie in den Schulen, nur mit dem Unterschied, dass diese geduldet werden. Doch die entscheidende Frage ist, was dieses Gesetz bringen soll? Überlegt man es sich genau, so weiß man, dass CDs einlegen oder Essen und Trinken am Steuer die gleiche Unachtsamkeit hervorrufen kann. Also müsste man das alles verbieten, und das gehört bestimmt nicht zu den dringenden Gesetzen, über die sich die Regierung Sorgen machen sollte. Aber eine noch wichtigere Frage ist, ob und wie das alles überwacht wird. Sicher, der Durchschnittsbürger würde sagen, das macht doch die Polizei mit links. Doch mit Bedenken ist zu beachten, welche zusätzlichen Pflichten auf die Beamten zukommen. Und wie soll man einem Franzosen zum Beispiel erklären, dass hier Rauchen am Steuer verboten ist? Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wird es wahrscheinlich wie das Handyverbot einfach nicht beachtet. Hohe Strafen sind da die Lösung, doch fürs Rauchen am Steuer 50 Euro bezahlen? So was würde nicht mal in Italien durchkommen. Dennoch: Ein positiver Aspekt ist die Raucherentwöhnung. Die Raucher sind dazu verdammt, bestimmte Orte aufzusuchen, um eine Zigarette zu rauchen. So wird das Gesetz die Raucherzahlen vielleicht senken. Vielleicht ein Grund, warum auch CDU-Gesundheitspolitikerin Katharina Reiche für das Gesetz ist. Es wäre ein Fortschritt und könnte uns auch irgendwann rauchfreie Klubs wie in den USA verschaffen. Ein Fazit ist einfach zu ziehen: Das Rauchverbot am Steuer würde einen Zweck erfüllen, aber weniger zur Verkehrssicherheit als zur Gesundheit des Menschen beitragen. Sascha Eifler, Klasse 9b, Erich- Kästner-Realschule Hermeskeil

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort