Es ist nicht leicht, ein Prinz zu sein

TRIER. Das Prinzenpaar zu Besuch in der Schule: Svenja May vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier interviewte die "Regierenden" über ihre Beziehung zum Karneval.

Karneval wird in allen katholischen Ländern und Gemeinden gefeiert. In Deutschland findet Karneval vor allem im Rheinland statt - zum Beispiel sind Köln, Düsseldorf und Mainz bekannt für die vielen aufwändig gestalteten Umzüge und Sitzungen. Die Klasse 9d des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums hatte das Trierer Prinzenpaar in die Schule eingeladen und interviewt. Prinz Erwin II (alias Erwin Engel) arbeitet als Verkaufsleiter in den bischöflichen Weingütern. Prinzessin Barbara I (alias Barbara Rieß) ist angestellt als Theologin im Generalvikariat und für kirchliche Fragen und Beschwerden zuständig. Im Gespräch verrieten sie uns, wie sie zum Prinzenpaar wurden. Der gebürtige Trierer berichtete, dass er schon als kleiner Junge den Wunsch hatte, Karnevalsprinz zu werden, und gleich bei der ersten schriftlichen Bewerbung um jenen Posten ausgewählt wurde. Jetzt musste er nur noch eine Prinzessin finden. Dann gelang es durch gemeinsame Freunde, ein "Blind Date" zwischen Erwin und Barbara zu arrangieren. Barbara, die eigentlich vom Niederrhein stammt, ging schon seit ihrem sechsten Lebensjahr in die "Bütt" und hielt mit elf Jahren schon ihre eigenen Büttenreden. Trotz der Vorkenntnisse und der Liebe zum Karneval entschied sie sich gegen die Stelle als Prinzessin. Deshalb annoncierte Erwin Engel die freie Stelle auf dem Altstadtfest, wobei sich neun andere Bewerberinnen meldeten. Trotzdem fiel seine Wahl auf Barbara, denn nicht jeder kann Prinz bzw. Prinzessin werden, da karnevalistisches Blut, Rhetorik, Begeisterungsfähigkeit und viel Kondition bei den rund 250 Terminen erforderlich ist. Barbara willigte schließlich ein. Barbara und Erwin müssen sich in der karnevalistischen Zeit Urlaub nehmen, obwohl Prinz und Prinzessin Sein alles andere als Urlaub ist. Man muss immer gut gelaunt sein, wenig Schlaf benötigen und darf kaum Alkohol trinken. Die Kosten des Hofmaterials betragen rund 2500 Euro und müssen von Sponsoren und dem Prinzenpaar getragen werden. Zwischen dem 7. Januar und dem 11. Februar liegen Termine wie eine Gala in der Europahalle, die Stürmung des Rathauses, ein Rundflug in Kostümen. Am 12. Februar haben die beiden es geschafft und können nach einem letzten Auftritt wieder zum Alltag übergehen. Svenja May, Klasse 9d, Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Trier

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