Frohe Schweine, fliegende Menschen

WITTLICH. Trampolinspringen ist eine sehr beliebte Sportart. Die wenigsten Leute wissen aber etwas über dieses Turngerät und auch nicht, dass Trampolinspringen besser und gesünder als Joggen ist.

Ingo Froböse, Professor an der Sport-Hochschule Köln, vertritt die Ansicht, dass Trampolin- Springen gesünder als Joggen sei. Beim Joggen würden bei Normaltrainierten meist die Rückenmuskulatur und die Bandscheiben stark belastet, während das Trampolin-Springen den Rücken stark mache. Durch den Wechsel von Be- und Entlastung werde der Bandscheibenstoffwechsel positiv beeinflusst. Studien zufolge wurden beim Trampolinturnen 68 Prozent mehr Kondition und Muskeln aufgebaut als beim Joggen. Das erste Sprunggerät baute im Mittelalter ein Monsieur du Trampoline, der es für seine Auftritte im Zirkus nutzte. Der Amerikaner Georg Nissen, ein Artist, griff diese Idee auf, entwickelte sie weiter und baute Mitte der zwanziger Jahre ein neuartiges Sprunggerät. Durch die Faszination, die das Trampolin auf den Menschen ausübte kam, es zu einer rasanten Weiterentwicklung. 1951 baute Albrecht Hurlmanns das erste Trampolin in Deutschland. Seitdem wird das Trampolin immer weiter verbessert. Aus den ursprünglich vernähten Rollladengurten und Fahrradschläuchen ist ein High-Tech-Nylontuch geworden. Das von Nissen erstmals verwendete Material stammte von der Army, die es zur Herstellung von Fallschirmgurten entwickelt hatte. Seit 2000 ist Trampolinturnen eine olympische Disziplin. Bereits bei den zweiten olympischen Spielen in Athen konnten die Deutschen große Erfolge feiern. Die zwei Teilnehmer, Anna Dogonadze und Hendrik Stehlik, belegten Platz eins und drei bei den Einzelwettkämpfen. Trampolinspringen ist sowohl im Freizeitbereich möglich, als auch im alltäglichen Hausgebrauch.Tests mit Tieren und Astronauten

Wissenschaftler der State University Arizona ließen Schweine auf einem Trampolin wippen, um so den Effekt, den die Überwindung der Schwerkraft auf Lebewesen ausübt, zu untersuchen. Die Forscher haben dabei herausgefunden, dass das Überwinden der Schwerkraft vor Stress schützt. Die wippenden Schweine hatten mehr Energie, waren fröhlicher und resistenter gegen Strass als die anderen tierischen Studienteilnehmer, die das Trampolin nicht betreten durften. Es wurden natürlich nicht nur Schweine beim Hüpfen zugelassen, sondern auch Menschen, bei denen die positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele ähnlich ausfielen. Seit 1980 beobachten US-Wissenschaftler und die Nasa Probanden auf dem Laufband und dem Trampolin, um eine Methode zu entwickeln die Astronauten in der Schwerelosigkeit des Alls möglichst fit halten. Durch die Schwerelosigkeit werden Muskel- und Knochenmasse nämlich abgebaut. Die Ergebnisse fallen sehr positiv für das Trampolin-Springen aus. Wie schon erwähnt, ist der Trainingseffekt des Trampolins 68 Prozent besser als beim Laufen. Das heißt; 30 Minuten Laufen erzielen den gleichen Trainingseffekt wie nur 20 Minuten Springen. Durch das Trampolinspringen werden aber auch der Gleichgewichts- und Orientierungssinn geschult, es kurbelt den Kreislauf an, steigert die Produktion von weißen und roten Blutkörperchen, aktiviert den Lymphfluss des Körpers und fördert so die Entschlackung und Entgiftung. Außerdem werden Muskeln, Sehnen und Knochen gefestigt, was eventuellen Bandscheiben- oder Wirbelsäulenproblemen vorbeugt. Somit ist das Trampolin ein effektiver Ganzkörpertrainer. Auch psychisch bewirkt das Trampolinturnen eine ganze Menge, es wird das Hormon Serotonin ausgeschüttet. Serotonin, auch der Botenstoff des Glücks genannt macht gute Laune, vertreibt Depressionen, aktiviert die Selbstheilung des Organismus und ist eine Antistresstherapie. Angela Mayer, Klasse 10 c, Cusanus-Gymnasium Wittlich

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