Hilfsaktion oder Spendenbetrug?

WITTLICH. Gerade vor Weihnachten war es wieder soweit. Ob im Fernsehen, im Radio, auf Werbeschildern oder in der Zeitung – überall wurden die Menschen zum Spenden aufgerufen.

 Wenn es um arme Kinder in aller Welt geht, spenden die Deutschen gerne und viel. Doch auch unseriöse Organisationen versuchen, Spendenwilligen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Foto: dpa

Wenn es um arme Kinder in aller Welt geht, spenden die Deutschen gerne und viel. Doch auch unseriöse Organisationen versuchen, Spendenwilligen ihr Geld aus der Tasche zu ziehen. Foto: dpa

Viele Menschen machen sich aus solchen Aufrufen leider nichts mehr, denn sie befürchten, dass die Spenden entweder gar nicht oder nur teilweise an das gewünschte Ziel kommen und somit die Hilfsbedürftigen verfehlen. Dabei möchten einige Einrichtungen wie SOS Kinderdörfer, UNICEF, die deutsche Krebshilfe, Aktion Mensch und WWF (nur um einige Beispiele zu nennen) wirklich helfen. Sie engagieren sich schon sehr lange, um Menschen ein Dach über dem Kopf und jeden Tag etwas zu Essen bieten zu können. Und das machen diese Menschen aus reiner Nächstenliebe. Doch verständlicherweise sträuben sich viele potenzielle Spender. Denn leider gibt es auch derartige Organisationen, die vorgeben, helfen zu wollen, doch nur auf den Gewinn aus sind. Um an einen vorweihnachtlichen Geldsegen zu gelangen, setzen sie die verwerflichsten Mittel ein. Kinder, die den "Anschein" von Hilflosigkeit und Armut in den vielfältigsten Variationen erwecken, werden von ihren Eltern von Tür zu Tür geschickt, um Geld zu "erbetteln". Doch die wenigsten Spender wissen , was für ein ausbeuterisches Spiel mit ihnen gespielt wird. Vor allem in großen Städten finden die Spendenbetrüger zahlreiche großherzige Opfer, die mit ihrer kleinen Spende versuchen, das Leben des Hilfesuchenden zu erleichtern. Dass sie dabei oftmals gemeinen Betrügern auf den Leim gehen, ist den wenigsten bewusst. Erwachsene zum Beispiel tarnen sich als Schwerstbehinderte (Blinde, Amputierte), Kinder werden so geschickt zurecht gemacht, dass sie von wirklich Leukämiekranken kaum zu unterscheiden sind. Den Betrügern fehlt schlicht weg jede Art von Nächstenliebe. Sie machen sich über das Leid dieser Menschen praktisch lustig, indem sie sich als solche ausgeben. Dabei wissen sie gar nicht, wie es ist, wenn man jeden Tag aufs Neue versucht, sich etwas Geld für etwas Essen erbetteln zu müssen, um nicht zu verhungern oder gezwungen zu sein, auf der Straße zu übernachten. Keiner von den "Ottonormal-Verbrauchern" kann sich in eine solche Lage hineinversetzen. Durch solche, in der heutigen Zeit sich häufenden Betrügereien, kommen Menschen, die Hilfe wirklich nötig hätten, zu kurz. Seriöse Hilfsorganisationen arbeiten nicht so. Sie versuchen den Hilfsbedürftigen wirklich zu helfen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass man sich in bekannten Einrichtungen vor Ort, wie Malteser oder Caritas, informiert oder beraten lässt. Auf diese Weise kann man die falsche Investition seines Geldes vermeiden und helfen. Yvonne Braschel, Peter-Wust-Gymnasium Wittlich, 11. Klasse

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