Ist Handwerk Männersache?

SAARBURG. Ist Handwerk wirklich Männersache? Warum spricht man von Elektroinstallateuren, Schreinern und nicht von Installateurinnen oder Schreinerinnen? Gehören Frauen wirklich hinter den Herd?

In unserer Gesellschaft scheint es immer noch Menschen zu geben, die glauben, Frauen hätten im Handwerk nichts zu suchen. Andererseits ist eine emanzipierte Einstellung heutzutage weit verbreitet. Was die zukünftigen Frauen unserer Gesellschaft über dieses Thema denken, wurde in einer Umfrage am Gymnasium Saarburg überprüft. Befragt wurden Mädchen im Alter von 13 bis 16 Jahren. Über die Frage, ob sie einen handwerklichen Beruf erlernen wollten, waren die Meinungen der Mädchen sehr geteilt. Die eine Hälfte äußerte sich positiv und wäre durchaus bereit, ein Handwerk zu erlernen. Sie konnte sich vorstellen, Spaß daran zu haben. "Ich könnte mir vorstellen als Malerin oder Anstreicherin zu arbeiten", sagt ein Mädchen aus der neunten Klasse. Die andere Hälfte der Befragten war zwar nicht abgeneigt, doch waren sie größtenteils nicht an einem Handwerk interessiert. ,,Ich bin zwar davon überzeugt, dass Frauen ein Handwerk genauso gut ausüben können wie Männer, doch für mich wäre es nichts",' sagt eine andere Schülerin. Auf die Frage, ob Frauen einen handwerklichen Beruf genauso gut ausüben könnten, wie Männer, antworteten fast 99 Prozent der Schülerinnen mit "Ja". Begründet wurde dies mit Argumenten wie: "Wenn sich eine Frau für ein Handwerk interessiert und Spaß hat, kann sie dies mit Sicherheit genauso ausüben wie ein Mann." Obwohl 30 Prozent aller Beschäftigten im Handwerk weiblich sind, und sogar 19 Prozent der Geschäftsführer handwerklicher Betriebe Frauen sind, ist Handwerk noch immer eine Männerdomäne. Doch glaubt man den Äußerungen der jungen Frauen unserer Region, wird sich dies bald ändern. Laura Birkel und Jennifer Bauschert, Klasse 9e des Gymnasiums Saarburg

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